Habe ja beinahe täglich, mit technischem Schriftgut aus vor ´45 zu tun, darin gibt es noch keine "Anglizismen", für alles gab es einen "deutschen" Begriff.
Ganz schlechtes Beispiel. Vor 45 hatte die zwangsweise „Verdeutschung“ der deutschen Sprache aber einen ganz anderen Grund.
Wer sich jemals auch nur annähernd mit der Entwicklung von Sprachen beschäftigt hat, wird wissen, das Sprache lebt und sich entwickelt.
Alle hier mit Inbrunst vorgetragenen Argumente wurden mit Sicherheit, 1646, 1765, 1884, 1923, 1978 und 2001 in irgendwelchen Gesprächszirkeln ähnlich vertreten.
Nur eben immer auf Basis des aktuellen Sprachstandes.
Die Angst vor Veränderung von Sprache, ist auch eine Angst vor Verlust von Identität und damit Herkunft. Was aber eine zutiefst einseitige Betrachtung ist.
Sprache spiegelt eine gesellschaftliche Entwicklung. Ob man das gut oder schlecht findet spielt keine Rolle. Sie geschieht einfach.
Korrekturmittel wie Rechtschreibreformen etc. sind bei genauer Betrachtung nur Reaktionen auf eine längst geschehene Entwicklung.
Aktuell würde ich eine Entwicklung in eine stärker phonetisch geprägte Schreibweise prognostizieren. „Schreibe wie Du sprichst“.
Vielleicht eine Entwicklung aus der “Singen und tanzen“-Schulkultur?
Aber ich will da nicht ketzerisch sein.