Hallo Rolf,
ich habe bis vor ein paar Jahren zwar aktiv M-Boot gesegelt, aber trotz konventioneller Takelung nie einen Fockwender benutzt. War auch so immer zufrieden....
Nichtdestotrotz hat mich die Technick des Walicki-Wenders durchaus interessiert - das Teil ist ja eine reine Mechanik-Angelegenheit. Habe nur leider nie die Gelegenheit gehabt, unter die Abdeckhaube drunterzuschauen...
Ich stelle es mir in etwa so vor bzw. würde das in etwa so nochmal erfinden:
Am Fockdrehpunkt ist eine Seilscheibe, die umlaufend mit einer zweiten verbunden ist. Die Schnur ist dabei an jeder Seilscheibe so befestigt, dass diese sich je 90 Grad nach rechts oder links verdrehen lassen.
Die zweite Seilscheibe hat eine innere Aussparung - so ähnlich wie das Gebiss des kleinen Freundes hier
Über dieser sitzt noch eine Seilscheibe, die genausoeine Aussparung hat. Sie wird über die Auslenkung des Grossbaumes angesteuert und verdreht sich dabei nach rechts oder links . Aber nur ein bisschen (sozusagen per Untersetzung), damit ein auf dieser dritten Scheibe federnd in der Neutralstellung gehaltener Hebelarm, der mit einem nach unten ragenden Pin/Bolzen in die Aussparung der unteren Seilscheibe eingreift, aus der Fluchtlinie ebenfalls nach rechts oder links verdreht wird.
An der Spitze dieses Hebelarmes ist eine Schot befestigt, welche (in Neutralstellung über den Drehpunkt des Armes hinwegführend) auf der Umlaufschot rutschend geführt und erst im letzten Moment des Fierens durch eine Mitnehmer gespannt wird. Der so ausgeübte Zug verdreht den Arm + Bolzen federnd weiter und damit auch die untere Seilscheibe (zwangsweise) - der Bolzen schlägt an einerm Ende der Aussparung an und nimmt die Scheibe mit. Über die Seilverbindung wird nun die Fock zwangsweise ausgeschwenkt.
Je nachdem, auf welche Seite der Grossbaum den Hebel (vor)anlenkt, dreht sich die Fock entgegengesetzt aus...
So meine Theorie inklusive des mechanischen Ablaufes...
Gruss
Jens