Auch ich fange wieder mit Methanolern an. Aufgehört hatte ich damit nur, weil die Fachhändler nur noch den China-Mist an Motoren hatten, bei denen teilweise die Versager schon in der Einlaufzeit ausgeklappert waren. Enya war neben den Bernhardt Motoren meine erste Wahl, aber laut meinem Fachhändler vor Ort konnte robbe keine Enya mehr liefern - bis ich dort mal angerufen hatte und erfuhr, daß der Herr Händler wegen unbeglichener Rechnungen nicht beliefert wird und nahezu alle Enya Motoren lieferbar sind! Auch andernorts das gleiche Bild, nur billige China-Ballermänner, qualitativ nichtmal einem Mabuchi bzw. Speed 500 oder 600 E-Bürstenmotor ebenbürtig. Bernhardt hatte die Produktion eingestellt und es gab nur noch Restposten. Da lag ca. 1990 nun der Rohbau des neuen Modells auf dem Basteltisch und wartete auf einen Motor zwischen 1.5 und 2.5 cm³, aber ich konnte keinen bekommen, der mir von der Qualität her zugesagt hätte. Da bin ich nach und nach komplett auf Elektroantriebe umgestiegen und habe wirklich sehr lange dieses problemlose fliegen ohne Sorgen genossen. Ich fliege auch heute noch elektrisch und werde das auch weiter tun, aber nebenbei möchte ich doch wieder Rizinusduft schnuppern und mich am Klang eines gut gedämpften Zweitakters erfreuen. Auch die Startwilligkeit der qualitativ hochwertigen Motoren war immer erfreulich, meine Bernhardt und Enya sprangen oft schon beim ersten Schlag an und liefen im Leerlauf sauber durch. Die OS brauchten meistens 1 - 2 Schläge mehr, aber dann liefen sie auch sauber. Kerzenklemme ab, mindestens 10 Sekunden tuckern lassen, langsam Gas geben bis Vollgas, bis er rund lief, drosseln, flugbereit. Ganz ohne Nitromethan oder dauernd nachstellen, immer ganz leicht fett gestellt, schön sanft räuchernd.
Was haben die Leute *damals* ™ über den Perry-Vergaser gemeckert - ich liebe ihn noch heute! Nachdem ich sein Prinzip verstanden hatte, konnte ich jeden Motor damit in wenigen Minuten sauber einstellen. Neben den Enya Vergasern und dem Bernhardt 2-Nadel Vergaser einer der wenigen, mit denen die Motoren immer gut ansprangen und sauber liefen. Auch meine wenigen OS liefen immer super, vor allem die ganz alten mit Nasenkolben.
Dank Andy und seinen nach Deutschland importierten Enya Motoren fange ich nun wieder an mit den kleinen Stinkern. Sicher würde auch ein ASP mit Rizinussprit gut anspringen und laufen, vielleicht auch lange halten, aber da fliegt dann doch immer ein bißchen die Angst vor einem versagen des Motors oder Vergasers mit. Nein, Methanoler fliegen kann und soll entspannend und zuverlässig sein. Tanken, Motor anwerfen, fliegen, nachtanken... wobei die guten Motoren auch warm immer gut ansprangen. Genau das möchte ich wieder haben!
Übrigens sind meine E-Antriebe zwar preisgünstig, aber trotzdem immer gut auf das Modell abgestimmt. Und ich fliege mit der IISI Telemetrie. Meine günstigen Turnigy Lipos halten ihre 3 - 5 Jahre, bevor sie müde werden. Ich brauche also keinen alternativen Antrieb, es funktioniert trotz (oder wegen?) günstiger Motoren, Steller und Akkus wunderbar. Aber ich möchte doch ein paar der Bernhardt und Enya Methanoler wieder in Betrieb nehmen bzw. ein paar neue Enya sollen dazu kommen. Dann bestelle ich halt erst den Motor und wenn ich dann Nachricht bekomme, daß der Motor jetzt lieferbar ist, dann erst fange ich mit bauen an.
Glühzünder sind eine Spezies, die vom aussterben bedroht ist. Dank Leuten wie Ken Enya und unserem Andy werden sie aber doch nicht so schnell aussterben.