Hallo,
ich möchte ebenfalls gerne meine Erfahrungen mit dem Material teilen. Zunächst aber danke Dir, Hans-Gerd für das Lob der ASW17-Leitwerke.
In der Tat war es noch nie so einfach, leichte Sandwich-Bauteile zu erstellen. Warum? Das Material hat bereits eine sehr niedrige Dichte. Daduch, das die Oberfläche absolut glatt ist und es sich super mit Epoxid-Harz verbindet, kann man die erste(n) Lagen auch bedenkenlos mit z.B. Klopapier trocken saugen und hat trotzdem einen tollen Verbund. Man kann die innere Gewebelage direkt auf dem Sandwich tränken und muss nicht den Umweg über eine Folie gehen. Auch hier kann man bedenkenlos nochmals mit Papier absaugen und weitere x-Gramm einsparen. Was die Verarbeitung betrifft, scheint das Rollmesser geeignet zu sein, das Cuttermesser nur bedingt. Das Ausschneiden empfinde ich mit Herex einfacher. Das Anschleifen der Kanten erledige ich mit einem fest installierten Rotationsschleifkörper. Hier spielt die passende Geschwindigkeit und Körnung und wichtigere Rolle als beim Herex. Es sollte nach meiner Erfahrung eine Körnung im Bereich 120-180 sein. Zu hohe Drehzahlen erzeugen zu viel Wärme, mit der Herex besser zurecht kommt, sind aber Faktoren, die man leicht kontrollieren kann. Wichtig ist, die fertigen Platten/ Zuschnitte zu nadeln! Das Material ist absolut Luftdicht. Zwei größere Nachteile sollten nicht unerwähnt bleiben. Zum einen zeichnet sich die äußere Gewebelage deutlich stärker ab. Die absolut glatte Oberfläche das Neocore kann einfach die Struktur des Gewebes nicht annähernd so gut "schlucken" wie Herex. Hier gilt: je mehr mit Harz gespart wurde, desto stärker ist die Struktur sichtbar. Mit Carboline oder Carboweave-Gelege ist das nach vertretbar, SpreadTow-Gelege produziert hier ähnliche Oberflächen wie bei Rohacell-Vollkern-Bauteilen, also nicht das, was man unbedingt möchte. Der zweite Nachteil bezieht sich auf die Druckfestikeit. Hier darf man nicht nur die rein theoretischen Werte betrachten. Während das Herex einen Harzüberschuss "aufsaugt" und damit deutlich an Druckfestigkeit gewinnt, macht das das Neocore nicht und verliert bei diesem Kapitel.
Mein Fazit:für leichte Leitwerke meine uneingeschränkte Empfehlung, zumal bei leichten Kontruktionen kein Weg an Carboline/ Carboweave vorbei geht und damit die Oberflächengüte ok(nicht perfekt) ist. Für den Tragfächenbau ist es ein Abwägen der Vor- und Nachteile.
Ich hoffe, mein Beitrag hilft einigen bei der Entscheidungsfindung.
Schöne Grüße
Bertold