Zeigt mal eure Retromodelle!

jannicam

Vereinsmitglied
Moin Heiko,- das lohnt sich! Lass dich von der Debatte ĂŒber das alte Profil nicht davon abbringen, denn sie fliegt sehr schön damit.
Meine zweite ist leider auch immer noch nicht wieder flugfertig,- steht aber inzwischen weit oben auf der Reparatur-Liste.
So makellos sah sie aus, bevor ich damit leichtsinnig wurde und Bruch machte... đŸ„Č
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Gruß Jan
 

Modellflieger0

User gesperrt
Ich baue mir nach Plan einen Amigo mit ein paar kleinen VerÀnderungen als E-Segler, Nasenantrieb, steckbare Ohren
und eine FlÀche mit SD 7037 Profil. Aber sonst bleibt alles so.
Habe vor 10 Tagen bei VTH einen Plan bestellt und natĂŒrlich auch gleich bezahlt. Der ist immer noch nicht da! Letzten Donnerstag
wurde mir zugesagt, er ist schon unterwegs, nur wo bleibt er?
Jetzt suche ich von einem Modellbauer einen Plan und sollte er dennoch irgend wann noch kommen so sende ich ihn wieder zur Gutschrift zurĂŒck.
Das dauert mir definitiv zu lange.

Also wer einen hat, bitte melden!

Gruß

Roland
 

Eisvogel

User
Da du sowieso einiges Ă€ndern willst, brauchst dazu eigentlich keinen Plan. Allein aus der Skizze (zoomen) vom vorherigen link kann man die Maße rausmessen.
 

poxy

User
Hier mal ein Bild von meinem SĂŒdwind.
Konstrukteur war Klaus Dettmer.
Ich habe den Flieger Anfang 2000 aufgebaut nachden der Bausatz ca 25Jahre bei Klaus rum lag.
Motor ist ein 10er OS Max FX. 2K Lack. Haltet euch fest, es sind echte 3220 Gramm ohne Sprit.
Geht wie die "Hölle"
Macht richtig Freude.
SĂŒdwind 1,65 Meter.jpg
 
Die Else


Ich habÂŽs schon wieder getan. Mich um einen alten Flieger gekĂŒmmert. Warum tue ich mir das eigentlich an?

In meinen Sturm- und Drangjahren hatte ich schonmal eine, eine LS-3 von MPX. Sie war toll und ich bin sie sehr gern geflogen! Als ich damals den Baukasten kaufte, habe ich mir gesagt „Das ist der teuerste Baukasten, denn du je kaufen wirst!“. Hmm, wie sich die Zeiten doch Ă€ndern
 Der tatsĂ€chlich teuerste „Baukasten“ war dann letztlich der fĂŒr meine Pulsar XP.

Mittlerweile ist die Selbstfliegen-Zeit auch schon wieder vorbei und es ging zurĂŒck zu den Wurzeln. In der Zeit der manntragenden Fliegerei habe ich an Modellen und BaukĂ€sten das gesammelt, was ich ehedem schonmal hatte und gern geflogen bin und auch das, was ich gern gehabt hĂ€tte, aber mir entweder nicht leisten konnte oder aber zu unfĂ€hig fĂŒrÂŽs Fliegen der Teile war.

Nach dem eCharly https://www.rc-network.de/threads/zeigt-mal-eure-retromodelle.11880251/post-12628712 tat sich ein modellbauerisches Loch auf. Bei der Durchsicht des Fundus fiel mir eine LS-3 in die HĂ€nde, die ich in der Selbstfliegen-Zeit als gebrauchtes Modell gekauft und mit einer Restaurierung begonnen hatte. Die hatte ich abgebrochen, weil es mir damals zu viel Arbeit war. Gut, mache ich halt mal an der Else weiter
.​

So lag sie dann vor mir:

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FlĂ€chen und Höhenleitwerk schon entblĂ€ttert und der Seitenruderholm war ausgetrennt. Die Kabel fĂŒr die Querru-derservos hatte ich bereits eingezogen. Bei der nĂ€heren Inaugenscheinnahme fiel mir dann auch wieder ein, warum ich mich damals rausgebremst hatte. Der Blick in den Rumpf offenbarte ein Pappdrama ohne Ende:​

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Es waren die serienmĂ€ĂŸigen Einbauteile verwendet worden. Auf ein Anschleifen des Rumpfs vor dem Einkleben hatte der Vorbesitzer allerdings verzichtet und stattdessen eben eine Menge Klebeharz verwendet, wahrscheinlich nach dem Motto „Viel hĂ€lt ja vielleicht auch“.

Egal, das musste sowieso alles raus, denn ich wollte den Flieger ohnehin elektrifizieren. Bei uns gibtÂŽs keinen verwendbaren Hang und keinen Schlepper. Und Hochstart macht bei einer PlatzlĂ€nge von rund 150m auch nicht so den Sinn. Also alles raus! So sahÂŽs aus:​

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Die wenigste MĂŒhe machte das EmpfĂ€ngerhaltebrettchen oben in der Bildmitte. Das war ziemlich unten im Rumpf eingeklebt und mit Werkzeug schwer zugĂ€nglich. Wie kriegÂŽ ich das denn raus? Ich habÂŽ einfach in der Mitte mal ÂŽnen Finger drunter gehakt und -zack- schon warÂŽs draußen! EpoxyrĂŒmpfe sollte man halt doch anschleifen
​

Im Rumpf waren dann noch jede Menge Kleberreste vorhanden:

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Die Billigdremel wurde mein Freund! Nach einiger Zeit hatte ich das ganze unnötige Harz rausgedremelt:

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Wer die Rumpfbreite der Else kennt, weiß auch, wie hoch der Dremelhaufen ist....

Wegen der Elektrifizierung wurde gleich noch die Nase passend fĂŒr einen 40er Spinner abgetrennt und der 240g-Bleiklotz entfernt:​

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Die nĂ€chste Aktion am Rumpf war das Verputzen, Verspachteln und Verschleifen der Naht, die war nicht wirklich MPX-wĂŒrdig.

Dann war schonmal ein vernĂŒnftiger Zustand fĂŒr den Wiederaufbau erreicht. Die erste Aktion war, statt der Höhenleitwerk-Umlenkhebelmimik ein Servo direkt in die Seitenflosse einzubauen. Ein 12er Servo mit zweieinhalb Kilo wurde kurz unterhalb der Leitwerksauflage eingeklebt (nach vorangegangenem Funktionstest, logisch!).

Das HLW selbst erforderte verstĂ€rkte Aufmerksamkeit. Beim ersten Hinsehen wies es einen Bruch in der Beplankung auf​

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Das nĂ€here Betrachten zeigte dann aber, dass es auch kurz neben der Rumpfauflage angebrochen war. Was tun? Neues Leitwerk bauen, das noch rohbaufertige aus dem anderen LS-3 Bausatz nehmen oder reparieren? Ich entschied mich fĂŒr Letzteres und spendierte ihm eine dĂŒnne Glasmanschette. Wenig Arbeit, wiegt so gut wie nix, hĂ€lt und wird dem Vogel gerecht.

Danach gingŽs an die FlÀchen. Die Querruderkabel waren ja schon eingezogen, soweit, so gut. Die Klappen wollte ich aber auch nicht mechanisch aus dem Rumpf betÀtigen. Die damalige EinhÀngefummelei war mir noch zu gut in Erinnerung, trotz der Jahre. Ich wollte elektrisch betÀtigte Klappen haben. Aber was tun mit den vorhandenen KlappenschÀchten? Die Innereien fehlten schon. KlappenschÀchte ausbauen? Och Manno!

Also erstmal elektrische Klappen bestellt und geguckt. Und siehe da, die waren so schmal, dass sie in die vorhandenen SchĂ€chte der alten Klappen passten, bingo! Also nur innen in VerlĂ€ngerung der Klappen etwas Platz geschaffen fĂŒr den E-Antrieb, ĂŒber den KlappenschĂ€chten etwas Abachi weg genommen und schon konnten die neuen Klappen montiert werden. Weil ich mich beim Einziehen der Kabel an den ursprĂŒnglichen BetĂ€tigungsbowden entlang gehangelt hatte, habe ich jetzt halt zwei Kabel, die rĂ€umlich getrennt voneinander aus jeder Wurzelrippe kommen und im Rumpf eingesteckt werden mĂŒssen. Damit kann ich leben.

Im Rumpf wurde ein Fahrwerksschacht eingebaut, weil ich das Rutschen auf dem Rumpfboden bei unserer Hartpiste nicht mag. Darauf kam dann ein schrĂ€g gestelltes Brettchen, an das man mit den alten Fingern noch gut dran kommt. In dieses wurden vier VerlĂ€ngerungskabel eingeklebt, in die dann die Kabel aus den FlĂ€chen eingesteckt werden und die ihrerseits zum EmpfĂ€nger fĂŒhren:​

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Vor dem Einbau der restlichen Technik gingÂŽs zunĂ€chst an die OberflĂ€chenbearbeitung. FlĂ€chen und HLW sollten wieder ein weißes Folienfinish bekommen und spĂ€ter etwa so aussehen wie das Kartonfoto. Also schleifen, entstauben, mit feuchtem Lappen abwischen und zu guter Letzt noch mit ÂŽnem Honigtuch drĂŒber.

Aber welche Folie? Ich brauchte 2m weiß fĂŒr oben und 2m rot fĂŒr unten. Bei solchen Restaurierungsprojekten nehme ich eigentlich gern Oracover. Vier Meter Oracover = €62,80. Vier Meter Kavan(China?)-Folie = €47,96, macht ein Delta von €14,84 oder knapp 24% (beim gleichen HĂ€ndler). Gut, probiere ich halt mal die Kavan-Folie, ob sie tut. Und sie tat. Sie hat sich völlig problemlos verarbeiten lassen, auch auf dem im Wurzelrippenbereich nicht so einfachen Untergrund (hatte ich schon von den Kleberorgien erzĂ€hlt?).

Das Finish sollte so werden, wie es sich aus der Abbildung auf dem Baukastendeckel ergibt. Ich habÂŽ ja noch einen rohbaufertigen Kasten und damit auch einen Dekorsatz. Den zu verwenden ging aber gar nicht. Erstens hĂ€tte ich damit den Bausatz angeknabbert und zweitens waren die Aufkleber doch schon ziemlich vergilbt. Was tun? Klar, abfotografieren, inÂŽs Fotoprogramm laden und verbessern. Es geht sicherlich auch deutlich weniger umstĂ€ndlich und professionell ohnehin sicher ganz anders, aber ich kannÂŽs halt nur so. Den mit dem Tintenstrahler ausgedruckten Aufklebersatz habe ich vor der weiteren Verwendung mit Klarlack ĂŒberlackiert.​

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Oben der originale, vergilbte Satz (sieht realiter noch etwas gelber aus als auf dem Foto) und unten der nach-gemachte. Die Überbelichtungen im rechten Teil der Aufkleber sind Spiegelungen meiner Werkstattbeleuchtung. Da die Buchstaben ja nicht einzeln ausgeschnitten werden, hĂ€tte sich die gelbe Tönung der Folie auf dem weißen Untergrund der FlĂ€chen und des Rumpfs doch deutlich hervorgehoben.​

Mit den Aufklebern und rot lackierten FlÀchenspitzen gefiel mir das schonmal ganz gut:

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Der Rumpf ist mit Ausnahme des NĂ€schens auch schon lackiert und beklebt.

Es wurde dann Zeit fĂŒr den Technikeinbau. Erstmal Motor, Regler und Akku platzieren und ĂŒberschlĂ€gig nach dem Schwerpunkt gucken. Die Else war erwartungsgemĂ€ĂŸ schwanzlastig, also alles so weit vorn einbauen, wieÂŽs Sinn macht. So siehtÂŽs jetzt innen aus:​

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Beim Anlenken des Seitenruders ĂŒberkamÂŽs mich nochmal, ich hĂ€tte


.. Die vorhandene Anlenkung bestand aus einer im Rumpf hinten verklebten Außenbowde, in die eine Innenbowde schwimmend eingesteckt war, in der wiederum der eigentliche 0,8er Anlenkdraht verlief. Aber irgendwie war das schwergĂ€ngig und hakte. Da ich kein 40kg-Servo im Fundus hatte, musste ich mich der Sache annehmen und habe dabei festgestellt, dass die Außenbowde hinter der TragflĂ€chenbrĂŒcke angeschmolzen(!) und deformiert war, warum auch immer. Das konnte keine leichtgĂ€ngige Anlenkung werden.

Was tun? Außenbowde ersetzen, logisch, oder? Blöd war nur, dass die Außenbowde am Heck etwa 5cm vom Rumpfende entfernt unter dem SLW mit der Rumpfröhre verklebt ist. Rausmachen wĂ€re nicht das Thema gewesen, aber an der Position kriege ich doch nie wieder ÂŽne Außenbowde verklebt ohne zuvor den Seitenleitwerksholm wieder raus zu trennen und darauf hatte ich grad gar keine Lust.

Also Außenbowde hinter der beschĂ€digten Stelle abtrennen und mit einer neuen Bowde anschuhen. Mit stark verbogenen Fingern konnte ich die Bowde im Rumpf so weit hochdrĂŒcken, dass ich sie durch die Öffnung des FlĂ€chenhaltegummis mit einem PuksĂ€geblatt durchsĂ€gen konnte. Zum Anschuhen habe ich dann ĂŒber die neue Außenbowde ein StĂŒckchen passendes Kunststoffröhrchen geklebt und hatte somit eine Bowde mit einer Art HĂŒlse am Ende​

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In die alte Bowde steckte ich einen geölten 2mm-Stahldraht, damit war die schön steif, konnte nicht ausweichen und ich hatte eine FĂŒhrung fĂŒr das neue Bowdenteil. Also Klebstoff auf die alte Bowde, etwas auch in die neue HĂŒlse, das Ganze dann zusammengeschoben und aushĂ€rten lassen. Die AushĂ€rtezeit habe ich genutzt, um zu beten, dass sich der Stahldraht danach wieder wĂŒrde rausziehen lassen. Ich muss brav gewesen sein, denn er ließ sich problemlos ziehen!

Also neue Innenbowde eingeschoben. Sie ließ sich tatsĂ€chlich ĂŒber den instandgesetzten Bereich schieben, hakte dort aber natĂŒrlich, denn ich hatte ja den SĂ€gebereich an der alten Bowde mangels ZugĂ€nglichkeit nicht entgraten können. Macht aber nix. Die neue Innenbowde wurde im Cockpitbereich mit der neuen Außenbowde verklebt und somit fixiert. In ihr gleitet jetzt wieder ein 0,8er Stahldraht, als sei nie etwas Anderes gewesen.

Die Else hat ja noch eine Flachstahlsteckung mit der Problematik, dass die FlĂ€chen bei einer unsanften Landung nach vorn schwingen und den Rumpf im Nasenleistenbereich zusammendrĂŒcken und beschĂ€digen. Da muss also ein Drucksteg eingebaut werden. SerienmĂ€ĂŸig ist das ein BuchenholzdĂŒbel. Mein Vorbesitzer hatte mir aber ein wunderschönes Alu-Drehteil mit zwei Gewindebolzen mit Links- und Rechtgewinde mitgeliefert,​

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das eingeklebt und „auf Maß“ gespreizt wurde. Der rote Schraubensicherungslack ist eine Marotte von mir, die aus meiner manntragenden Schrauberzeit ĂŒbrig geblieben ist. Roter Sicherungslack sagt mir „Hier bin ich fertig!“. Außerdem reicht ein Blick, um zu sehen, ob sich etwas gelockert oder bewegt hat, denn dann kriegt der Lack gut erkennbare Risse.

AusgerĂŒstet wurde die Else mit einem Torcster 3548/5-900 an einer CAM Carbon 13x6,5“ und einem (vorhandenen) 3S3000. Im Stand nimmt der Antrieb ~47A auf, entsprechend einer Eingangsleistung von rund 520W. Die Abflugmasse betrĂ€gt 2.966g einschließlich der 240g fĂŒr den Akku und 190g Blei. Das macht etwa 170W/kg und reicht mir fĂŒrÂŽs ElsÂŽchen.

Wenn ich die 190g Blei zu den 240g Akku addiere, komme ich auf 430g oder umgerechnet auf 3S5.800. Das wĂ€re dann sinnvolles Gewicht ohne Blei und ermöglicht an einem guten Tag langes entspanntes Fliegen. SchauÂŽn mer mal, im FrĂŒhjahr.​

Heute warÂŽs dann soweit, die Else durfte Herbstluft schnuppern:

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Bei leichtem SĂŒdwest, 12 °C und bereits bedecktem Himmel wurde sie auf die Reise geschickt. Und sie zog davon, als habe sie nie etwas anderes getan, schnurgerade und mit diesem Antrieb unter etwa 45° aufwĂ€rts. Oben angekommen, habe ich sie in den Horizontalflug gedrĂŒckt und dabei der Motor abgestellt.

Drei Klicks auf „Tief“ hat sie benötigt, dann zog sie unbeirrt ihre Bahnen. Den Schwerpunkt hatte ich nach der Planangabe auf 90mm gelegt und erstmal passt der fĂŒr mich. Mal schauen, ob ich noch etwas variieren werde, wenn die Else mich und ich sie besser kenne.

Die Klappen wirken gut, sie nimmt dabei die Nase etwas runter und es geht abwĂ€rts ohne nennenswertes Fahrtaufholen. Somit ließ sich auch die Landung völlig problemlos einteilen und durchfĂŒhren. Mit 38s Motorlaufzeit war sie insgesamt 12 Minuten geflogen und hatte dabei 1085mAh verbraucht, nicht schlecht fĂŒr einen Erstflug und die heutige Witterung.​

Ich denke mal, die Else und ich werden im FrĂŒhjahr viel Spaß miteinander haben.



Gruß, Peter
 
Hallo,
vielen Dank. Es gibt ein Fantasista 70 und eine Nuance 70.
Im Bereich der großen Modell sind noch eine Yak 55 von Krill 2,2m und ein F3A Modell Proteus.
VG
Guido
BJ Craft Modelle kann man sehr gut bei Chris Bond von Bondaero in England beziehen.
 
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