Hallo Walter, ich habe ca. 15000 Flugstunden auf den unterschiedlichsten Airbustypen geflogen. Das Fly by wire System kann den Triebwerksausfall nur mit eingeschaltetem Autopilot kontrollieren (auch das ist schon mal bei einem Zertifizierungsflug mit einem A330 schief gegangen). Bei "manual flight" wird der Flieger gnadenlos abstürzen, wenn der Pilot nicht beherzt eingreift. Der sogenannte yaw damper hat eine ähnliche Funktion wie der Heckkreisel beim Heli und soll in erster Linie ein sogenanntes "dutch roll" (z.B. bei Turbulenz) verhindern. Auch der kann einen einseitigen Triebwerksschub nicht kontrollieren. Grundsätzlich ist das fly by wire System dafür gedacht, den Flugzustand in einem sicheren "envelope" zu halten. Das heißt, dass es Grenzen gibt, die der Flieger einhalten muss, wie zum Beispiel maximale Schräglage, minimale Aisspeed, max G, usw. Auch versucht das fly by wire eine einmal eingenommene "Attitude" beizubehalten, aber bei einem einseitigen Triebwerksausfall reicht das im manuellen Flug nicht aus. Das MCAS hat mit einem Triebwerksausfall nur bedingt zu tun. hier geht es um die Kontrolle des Flugzeugs um die Querachse bei geschwindigkeitskritischen Flugzuständen. Eine Koppelung Seitenruder-Triebwerke gibt es nicht. Über die B 737 max muss sich jeder seine eigene Meinung bilden. Reportagen darüber gibt es genug.
Gruß, Robert