2.4GHz Systeme an heissen Tagen

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Julez

User
Ich halte das Temperaturgedöns für Geschwafel und nochmal

Hm, dieser Standpunkt ist nicht logisch. Laut Datenblatt ist der Transciever Chip bis 60°C gerated, und der Empfänger erwärmt sich um 5°C über die Außentemperatur.
Es müssen also 55°C im Rumpf erreicht werden, um kritische Werte zu erreichen, und falls noch Wärmestrahlung durch die Kabinenhaube hinzukommt, reicht evtl. auch weniger.
Diese Temperaturen sind in den Regionen, von woaus vermehrt Probleme berichtet werden (Arizona, Kalifornien) durchaus zu erreichen.

Glücklicherweise allerdings tritt dies Problem bislang nur am Boden auf, da der Flieger, sobald in der Luft, gut gekühlt wird. Dementsprechend sind auch noch keine temperaturbedingten Abstürze vermeldet worden.

Trotzdem ist es meiner Meinung nach hilfreich für den Anwender, soviel wie möglich über die Spezifikationen seiner eingesetzten Technik zu wissen.

Manche Verbrennerflieger verlegen ihre Resos im Rumpf, und die Komponenten in Hochleistungselektrofliegern mit engen Rümpfen könnten auch für eine kritische Temperatur sorgen.

Es ist also in jedem Falle besser zu wissen, wo Probleme lauern, und sich Gedanken darüber zu machen, anstatt alles auf die leichte Schulter zu nehmen.

Ich für meinen Fall weiß, dass in meinen derzeitigen Konfigurationen keinerlei Temperaturprobleme lauern, und kann somit genauso glücklich fliegen wie zuvor.

Ciao,

Julez
 
Hier ein paar Zahlen wie schnell sich die Luft innerhalb eines Fahrzeugs aufheizen kann:

http://www.safety-council.org/info/child/hotcar.html

Kurz das Wichtigste: Klimatisiertes Fahrzeug an einem 35°C warmen Tag abgestellt. Nach 20 Minuten hat sich die Luft im Innenraum bereits auf über 50°C erwärmt und nach 40 Minuten betrug sie bereits 65.5°C.

Das Fenster einen Spalt aufzulassen reicht nicht aus, um gefährliche Temperaturen zu verhindern.

Und hier gut zu sehen, wie heiß es werden kann - mit Bildern ;):

http://www.hprcc.unl.edu/nebraska/hot-in-the-car.html

83°C auf dem Armaturenbrett.

:) Jürgen
 

dl3fy

User
hola Jürgen,
Am hier eingesetzten Temp.-Meßsystem ist nix zu kalibrieren / ist aber auch OK.
Es ist stark anzunehmen, daß über die seitlich vom RX liegenden Öffnungen für die Flächen doch noch zuviel Wind in den Innenraum gelangt ist und diesen Fühler noch etwas abkühlen konnte (obwohl ich die seilichen Öffnungen etwas verschlossen hatte/aber nicht so wie es sich gehört hätte /muß ich zugeben).

Der RX war die ganze Zeit über auch nicht eingeschaltet gewesen (Temp.-Erhöhung wenn eingeschaltet ist ja bekannt).
Ein eben noch durchgeführter Versuch mit beide Fühler auf etwa gleicher Höhe ergibt auch einen deutlich geringeren Unterschied (1,5°).

Aber egal ... wenn man also unter +50 bleibt, sollte es auch keine Probleme geben. Für mich ist dieses Thema eigentlich auch "vom Tisch" ! :D

cu Jürgen
 

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Julian Holtz schrieb:
Hm, dieser Standpunkt ist nicht logisch. Laut Datenblatt ist der Transciever Chip bis 60°C gerated, und der Empfänger erwärmt sich um 5°C über die Außentemperatur.
Es müssen also 55°C im Rumpf erreicht werden, um kritische Werte zu erreichen, und falls noch Wärmestrahlung durch die Kabinenhaube hinzukommt, reicht evtl. auch weniger.
...

Hallo Julez,

5°C gilt bei 5V Versorgungsspannung. Die Wärmeverluste steigen bei höherer Spannung. Habe gerade eine neue Messreihe mit dem R6014FS durchgeführt. Bei 6V erwärmte sich der Empfänger bei 25°C Raumtemperatur nach 5 Minuten auf 30,7°C, nach 15 Minuten auf 32,5°C und nach 30 Minuten auf 34,4°C. Das sind schon fast 10°C über Umgebungstemperatur. Das heisseste Bauteil scheint der Chip zu sein, der der Servosteckerleiste am nähesten liegt. Ich mache den Empfänger jetzt aber nicht extra auf. ;)

:) Jürgen
 
Wiederholung der Messreihe für den R617FS bei 6V:

Anfangstemperatur des Empfängers: 25°C (= Raumtemperatur)
Nach 5 Minuten: 34°C, nach 15 Minuten: 38,4°C (gemessen auf der Gehäusemitte Unterseite).

Statt ca. 5°C Erwärmung bei 5V und 22° Raumtemperatur, haben wir bei 6V und 25°C Raumtemperatur eine Erwärmung des Empfängers von ca. 13°C.

Sollte jetzt jemand auf die Idee kommen, den Empfänger direkt an 2 LiPos zu betreiben ...

:) Jürgen
 
Jürgen Heilig schrieb:
Sollte jetzt jemand auf die Idee kommen, den Empfänger direkt an 2 LiPos zu betreiben ...

:) Jürgen

Hi,

vollkommen uninterressant....Futaba gibt max. 6V an - der Betrieb an 2s Lipo wäre ausserhalb der Spezifikationen.

Gruß, Ralf
 

dl3fy

User
hola,
oha ... dann sind +50° im Innenraum auch zuviel. Also unter +40Grad bleiben !

Danke für die Meßreihe ...
Ich komme ganz sicher nicht auf die Idee mit 2 Lipo-Zellen zu arbeiten :D

Nachtrag: Ralf ... Du hast es nicht verstanden !

cu Jürgen
 
evil dead schrieb:
Hi,

vollkommen uninterressant....Futaba gibt max. 6V an - der Betrieb an 2s Lipo wäre ausserhalb der Spezifikationen.

Gruß, Ralf

Weiß ich, aber vielleicht macht es trotzdem jemand. Im Indoor Bereich werden die Servos zum Teil auch direkt an 2s betrieben - ausserhalb der Spezifikation.

Und was ist mit 6V? Ich hatte für meine Tests das Netzteil auf 6V eingestellt. Wenn jemand 6V mit 5 Zellen Betrieb übersetzt, hat er anfangs auch mehr als 6V.

:) Jürgen
 
dl3fy schrieb:
hola,

Nachtrag: Ralf ... Du hast es nicht verstanden !

cu Jürgen

Hi,

verstanden hab ich das schon.

Aber mich interressiert es überhaupt nicht, wenn jemand Probleme mit was hat, was er ausserhalb der Spec`s betreibt....

@Jürgen H.

6V sind natürlich von Interresse ;)

Gruß, Ralf
 

ce.tom

User
Hallo,

noch etwas zu den Temperaturtests.

Ich werde nicht soweit gehen, lieber stelle ich meine Modelle in den Schatten.

Wer garantiert euch für den Bakofentest das hier Bauteile nicht unwiderbringlich geschädigt werden und die Ausfallwahrscheinlichkeit so drastisch zunimmt ?

Bei uns im Verein gibt es mittlerweile auch Leute die ihre neuen Empfänger mit Heißluftpistolen quälen !

Thomas
 
ce.tom schrieb:
...
Bei uns im Verein gibt es mittlerweile auch Leute die ihre neuen Empfänger mit Heißluftpistolen quälen !

Thomas

Und genau deswegen habe ich davon abgeraten Heissluftpistolen zu verwenden. Ein Backofen lässt sich wesentlich genauer einstellen und nach dem Vorheizen kann die Temperatur nochmals kontrolliert werden. Immer vorausgesetzt man hat das entsprechende Equipment, aber ohne das bringt das Erwärmen des Empfängers eh nichts.

Man braucht auch nicht alle Messungen selbst zu machen. Es gibt ja veröffentlichte Werte. ;)

:) Jürgen
 
ce.tom schrieb:
...
Wer garantiert euch für den Bakofentest das hier Bauteile nicht unwiderbringlich geschädigt werden und die Ausfallwahrscheinlichkeit so drastisch zunimmt ?
...

Wie warm werden wohl die Bauteile wenn die bestückten Platinen durch das Lötbad gefahren werden?

:) Jürgen
 
Hallo allerseits,
da ich auch gerade beim Umstieg auf 2,4Ghz Fasst bin, lese ich hier fleißig mit!
Allerdings weiß ich auch nicht so ganz wo das Problem ist.....
Wir wissen jetzt wie der Empfänger bei diesen hohen Temperaturen reagiert und können uns dadrauf einstellen, solange es noch keine Änderungen von Futaba bzw neue Empfänger gibt....
Das bedeutet bei klaren Kabinenhauben evt ein kleines Balsakästchen um den Empfänger drum...damit ist das Problem doch gelöst sofern man dann nicht direkt 2 Lipos anschließt....
Die "Eigenerwärmung über Umgebungstemperatur" dürfte damit in unseren Breitengraden auch entschärft sein und wir können bedenkenlos fliegen!
Futaba wird garantiert reagieren, aber die Situation wird meiner Ansicht nach überbewertet....

Backofen oder Heißluftpistolen-Bedingungen herschen in KEINEM Flieger


(ausser jemand baut die Turbine falschrum ein).

Ich werde in meinem großen Raven (klare Kabinenhaube und bis jetzt Empfänger direkt dadrunter) den Fasst Empfänger verdeckt einbauen und in den anderen Fliegern (bei denen keine direkte Sonneneinstrahlung möglich ist) keine weiten Maßnahmen ergreifen....


...das waren meine 2 cent zum Thema...
Gruß nach Andalusien....
Stefan
 
Jürgen Heilig schrieb:
Wiederholung der Messreihe für den R617FS bei 6V:

Anfangstemperatur des Empfängers: 25°C (= Raumtemperatur)
Nach 5 Minuten: 34°C, nach 15 Minuten: 38,4°C (gemessen auf der Gehäusemitte Unterseite).

Statt ca. 5°C Erwärmung bei 5V und 22° Raumtemperatur, haben wir bei 6V und 25°C Raumtemperatur eine Erwärmung des Empfängers von ca. 13°C.

Sollte jetzt jemand auf die Idee kommen, den Empfänger direkt an 2 LiPos zu betreiben ...

:) Jürgen

Hallo Jürgen,

Der Prozessor wird sich überhaupt nicht stärker erwärmen, weil er ja mit konstanter Spannung betrieben wird. Was mehr heizen wird, ist die elektronische Spannungsstabilisierung. Dabei steigt die Verlustleistung mit dem Quadrat der Spannung. Dass dieser IC dann indirekt den Prozessor mehr aufheizt ist naheliegend.

Sollte das mit den 60° tatsächlich stimmen und nicht nur eine Haftungsausschussklausel sein, dann gibt mir diese Technik schon etwas zu denken. Sowas ist heutzutage nicht mehr zeitgemäss.

Jedenfalls Danke ich allen hier welche das Problem auf den Tisch gebracht haben. So sollten doch viele gewarnt sein und sich die Sache nochmals überlegen.

Gruss Bruno
 
gefühlte Temperatur

gefühlte Temperatur

Beim Ausheizen unseres Dachstuhles (nicht meines Oberstübchens) vor einigen Jahren (gegen die kleinen Holzfresser), mussten für mehrere Stunden 100C° gehalten werden. Der Fachmann und auch ich waren dabei teilweise über 30 min dort im Dachraum drine.
Hätte ich es an den Thermometern in den Balken nicht selbst gesehen, hätte ich es auf max 65C° / 70C° geschätzt.
Ich musste alle metallischen Gegenstände ablegen, denn diese hätten bei den 100C°/110C° Lufttemp. bleibende Erinnerungen hinterlassen.

Will damit sagen, nur das Messen mit einem berührungslosen Infrarot-Messgerät bringt annähernd reelle Werte.

Dazu kommt zumindest beim IFS-Empfänger noch der oben angesprochene Effekt : der XBEE-Pro Chip ist nämlich komplett metallisch gekapselt, messen bez.w. fühlen tuen wir aber nur die Kunststoffhülle bez.weise die GFK-Platine.

Wir vertuen uns also mitunter ganz schön mit unseren Schätzungen !!!!
 
Bruno P. schrieb:
Hallo Jürgen,

Der Prozessor wird sich überhaupt nicht stärker erwärmen, weil er ja mit konstanter Spannung betrieben wird. Was mehr heizen wird, ist die elektronische Spannungsstabilisierung. Dabei steigt die Verlustleistung mit dem Quadrat der Spannung. Dass dieser IC dann indirekt den Prozessor mehr aufheizt ist naheliegend.
...

Hallo Bruno,

die elektronische Spannungsstabilisierung ist sicher ein Faktor, aber wir hatten ja bereits festgestellt, dass im Prinzip die gesamte Energie die in in Empfänger fliesst in Wärme umgewandelt wird (Die Emission von Licht durch die LED kann sicher vernachlässigt werden). Bei 5V und 80mA sind das 400mW, bei 6V und 80mA wären es 480mW, also nur 20% mehr. Die Erwärmung des Empfängers scheint jedoch nicht linear zur Eingangsspannung zu sein?!

:) Jürgen
 
Stefan Aretz schrieb:
...
Das bedeutet bei klaren Kabinenhauben evt ein kleines Balsakästchen um den Empfänger drum...damit ist das Problem doch gelöst sofern man dann nicht direkt 2 Lipos anschließt....
Die "Eigenerwärmung über Umgebungstemperatur" dürfte damit in unseren Breitengraden auch entschärft sein und wir können bedenkenlos fliegen!
Futaba wird garantiert reagieren, aber die Situation wird meiner Ansicht nach überbewertet....
...
Ich werde in meinem großen Raven (klare Kabinenhaube und bis jetzt Empfänger direkt dadrunter) den Fasst Empfänger verdeckt einbauen und in den anderen Fliegern (bei denen keine direkte Sonneneinstrahlung möglich ist) keine weiten Maßnahmen ergreifen....
...

Hallo Stefan,

Das Balsakästchen um den Empfänger verhindert nicht dessen Erwärmung von innen. Es verhindert nur eine direkte Wärmeeinstrahlung von aussen.

Dazu reicht aber auch schon ein Sonnenschirm oder ein Tuch über der Haube.

:) Jürgen
 

Julez

User
Ich bin der Meinung, dass mit steigender Versorgungsspannung die Verlustleistung linear und nicht quadratisch steigt, da ja immer der gleiche Strom beibehalten wird. Ist ja kein ohm'scher Widerstand hier.
Die nichtlineare Erwärmung des Empfängers hat mit allen möglichen thermodynamischen Wärmeübertragungsvorgängen zu tun.
Gut dass ich die Klausur seinerzeit bestanden habe, war nicht ganz trivial;)

Ich habe den Empfänger neulich an 8 Zellen getestet, es war immer noch der Transciever, der zuerst ausstieg. Der Festspannungsregler ist glaube ich auf 120°C gerated, also das Doppelte---:eek:
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Moin,

Zu eurer ganze Temperaturmesserei, bzw Schätzerei!

Erstmal würde ich sämtliche Temperaturmessungen, die berührunglos mit nem IR-Thermometer gemacht wurde wegwerfen.

Wenn man einfach ein IR-Thermometer draufhält wird man in den meisten Fällen die Messung wegwerfen können.

Dazu bitte hier das Kapitel 2 lesen:

http://www.ben-newman.de/thermosaeule/

Hab ähnliches mal im Studium gemacht, wo genau das rausgekommen ist (Sinn und Zweck des Praktikums war bei IR Thermometer grundätzlich skeptisch zu sein ;) )

Als erstes wird in einen Würfel ca. 40°C warmes Wasser eingefüllt. Dieser sogenannte Leslie-Würfel besteht aus Blech und hat vier verschiedene Oberflächen - eine schwarze und eine weiße Seite, als auch eine matte u[1]nd eine polierte bzw. spiegelnde Metalloberfläche. Mit der oben dargestellten Thermosäule wird die Wärmestrahlung, die der Leslie-Würfel abgibt, gemessen. Zunächst misst man die Oberflächentemperatur mit dem elektrischen Digitalthermometer. Diese ergibt für die schwarze zu messende Oberfläche 38,8°C. Nun werden der Reihe nach die einzelnen Oberflächen mit dem Infrarot-Thermometer abgetastet und die Temperatur gemessen.

Für die schwarze Fläche erhält man einen Wert von 38,0°C. Der Wert der weißen Fläche liegt etwas darüber, nämlich bei 38,2°C.

Einen deutlichen Unterschied dazu erkennt man aber bei der matten bzw. verspiegelten Oberfläche. Hier pendeln sich die Werte bei 29,1°C bzw. 29,0°C ein.

Dies lässt sich dadurch erklären, dass die verschiedenen Oberfläche jeweils einen anderen Emissionsgrad besitzen. Bei lackierten (schwarz, weiß) Oberflächen beträgt er ca. 0,6 - 0,9, bei blanken jedoch nur 0,05 - 0,1.

Eine weitere Auffälligkeit besteht darin, dass sich die mit dem Infrarot-Thermometer (Abbildung 2.1.2) gemessene Temperatur verändert, wenn man den Winkel zwischen dem Thermometer und dem Würfel verkleinert bzw. vergrößert. Dies lässt sich mit dem Richtungsgesetz von Lambert erklären, näheres dazu in Kapitel 3.3.5.

Also, passt auf, was und wie ihr messt, bevor ihr irgendwas verbreitet.

Nebenbei, aus diesem Grund sind auch diese Thermographien von Häusern mit ner Thermokamera meiner Meinung nach ziemlich Schwindel.
 
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