Aus Zeitmangel habe ich jetzt nur die erste Seite gelesen, aber die - so denke ich - gibt hinreichend Einblick. Nun meine 2 Cent dazu:
Solange nichtmal die Modellflieger selbst in der lage sind, den Sachverhalt richtig zu beurteilen, wie können wir das dann vom Gesetzgeber erwarten?
Der wird SEINE Interessenslage wahren wollen udn dabei nicht wirklich auf nennenswerten Widerstand stoßen, da ihm ja schon die Modellbauer zuarbeiten.
Seit wann ist denn notwendigerweise ein 5kg-Modell gefährlicher als eins mit 2-3Kilo? In physik nicht aufgepasst, oder? Masse allein tut da garnichts, wenn sie sozusagen am Fallschirm hängt! Wenn aber - wie immer häufiger der Fall - ein großer Hotliner mit weit über 100km/h über den Platz fegt, dann sind dessen 2-3 Kilo TÖDLICH, wenn es nur die "richtige" Stelle erwischt.
Ich möchte sogar so weit gehen und folgende ketzerische Behauptung in die Diskusion werfen: Die Gefahr geht beileibe nicht von den großen und schweren Modellen aus, sondern von den mittleren, die állesamt noch unterhalb der 5 Kilo liegen!
Warum ich das glaube? Ganz einfach: wie so oft ist nicht das Material die Gefahr, sondern der "Depp" dahinter, der es steuert! Es wurde angesprochen, dass sich die Qualität der Modelle verbessert hätte? Das ist dichtig. Aber es hat sich auch das Schadenspotential erhöht, einfach weil es sich heutezutage deutlich mehr leute leisten können, eine CFK-beweherte Kiste mit nem mörder-Antriebsstrang zu leisten. Leute, die heutezutage viel eher denken, die Materie beherrschen zu können, wenn sie nur ein paar Minuten im Simulator überstanden haten. Und wenn's schief geht? Ja was solls, hatte ja nicht die Welt gekostet.
Merkt man, worauf ich hinaus will? Der mit dem auch heute schweineteuren Edelmodell, in das er viele hundert Stunden und Herzblut gesteckt hatte, der wird alles ihm mögliche tun und beachten, damit das Modell heil bleibt und damit die Umwelt (besonders seine Mitmenschen) unbeschädigt lässt.
Beispiel: die boomenden Kleinhelikopter mit E-Antrieb: die kann sich (sorry) jeder Depp anschaffen und auch mitten in Wohngebieten nach herzenslust Unfug machen. Und ihr werdet es noch erleben, da sich die Unfälle damit häufen, es ging schon verdächtig lange gut...Murphy, ick hör dir trapsen!
Oder: solange ich bei uns auf dem Platz (und sicher nicht nur da) beobachte, wie jeder, dessen Motormodell (allesamt unter 5 Kilo) vom Vorbereitungsplatz (wo ständig jmd - auch die Jugend! - herumwuselt, ihre Modelle per laufendem Motor auf die Startbahn rollen (also nicht schieben), solange ist diese 5kg-Grenze der pure Witz!
Nunja, etwas anzuprangern ist ja leicht, aber wie siehts mit ner Lösung aus? Nun, ich fürchte, ohne Reglement geht es nicht! Aber was solls auch? In anderen Bereichen nimmt man das ja auch hin: siehe Flugschein/Führerschein.
Warum nicht auch einen Modellflugschein? Hm....also zumindest beim Führerschein hat das ja nicht dazu geführt, dass wir weniger Verkehrstote haben. Diese Zahl sinkt nur wegen der zunehmenden zellensicherheit der Autos! Aber die Unvernunft (ich klammer mich dabei NICHT aus!) ist noch dieselbe geblieben - vieleicht hat sie sogar zugenommen? Wenn ich lese und höre, dass schon Fahrer auf andere losgehen wegen einem Parkplatz, dann fehlen mir einfach die Worte.
Andererseits: Der FS ist etwas, das wirklich so gut wie jeder braucht oder wenigstens um jeden Preis haben will - ob er nun eine Affinität zum Auto hat oder nicht.
Beim Modellsport ist das anders. Und wie man einen Angelschein, einen Gleitschirmschein oder einen Tauchschein braucht, um sein Hobby ausüben zu dürfen, so sollte man imho auch einen Modellflugschein haben müssen. Man sollte einen Nachweis darüber ablegen können, dass man sich der Problematik und der Gefahren bewusst ist. Und wirklich frei bleibt dann wirklcih nur noch Spielzeug. Per Gesetzt ist zwar sogar ein Silverlit ein Luftfahrzeug, das faktisch allen rechtlichen Belangen der Luftfahrt unterliegt, aber imho sollte man schon noch in der Lage sein, die Verhältnisse angemessen zu beurteilen.
Aber schon bei 500g können manche Modelle definitiv erheblichen Schaden anrichtejn. Ein 400er CCP E-Copter fräst einem locker die Konturen in der Fresse glatt - wenn ich das mal so makaber formulieren darf. Aber genau so ist es halt auch.
Ich weiß, es ist schwer, da die Grenze zu ziehen. Aber da, wo sie jetzt ist, ist sie auch nicht besonders gut platziert! Entweder erhöht man auf 25kg, was annähernd genauso sinnig oder unsinnig ist wie 5kg, oder man senkt sie drastisch und "schaltet per persönlicher Aufstiegserlaubnis frei", indem man Flugkurse und Prüfungen absolvieren kann. Wie gesagt, ehe das große protestieren losgeht: in vielen anderen Freizeitaktivitäten ist das längst gang und gäbe. Und dazu kommt sogar noch, dass deren Gefährdung primär im eigenen Leben liegt, während bei uns primär die Gefährdung Anderer als größtes Risiko im Raum steht. Imho macht das sogar erst recht einen Befähigungsnachweis erforderlich.
Amen.