Am Anfang war wieder der Motor, genauer gesagt die Motoren. Wie bei dem letzten Bericht zum Bau der
Caudron Typ N fing es nicht mit einem bestimmten Modell an, sondern mit dem Antrieb. Der Sound von zweimotorigen Maschinen begeistert mich auf jedem Flugtag und so fing die Suche nach einem geeigneten Vorbild an. Military sollte es nicht sein und auch nicht schon auf jeder Flugshow dabei. Bei der Recherche nach den üblichen Cessna´s, Beechcraft´s etc. bin ich dann auf eine Maschine gestoßen die mich nicht mehr losgelassen hat, weil sie vieles auf den Kopf stellt was ich bei einer zweimotorigen Maschine als normal angesehen habe. Dazu passt die Frage eines Moderators an den Konstrukteur Burt Rutan auf einer Flugshow: „Was zur Hölle hast du geraucht als du das konstruiert hast?“
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Quelle:
www.rutanboomerang.com
Neben vielen anderen Details war die Hauptidee von Burt Rutan, eine Maschine zu konstruieren die das Problem der schwierigen Steuerbarkeit bei Ausfall eines Motors löst. Die hieraus entstandene Asymmetrie zieht sich durch viele Details der Maschine, was im Laufe des Bauberichtes deutlich werden wird.
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Die Boomerang ist ein Einzelstück und fliegt tatsächlich, sehr schön zu sehen ab 9:24 unter folgendem Link:
Eine der einfachen Fragen für einen Nachbau war der Maßstab des Modells. Ausreichend groß sollte die Maschine werden, aber ich habe mir eine Obergrenze für die Rumpflänge meiner Modelle mit 300 cm gesetzt, außerdem muss es unter 25 kg bleiben. Bei einer Länge des Originals von 9,33 m stand dann schnell ein Maßstab von 1:3,5 fest. Mit einer Spannweite von 320 cm sollte das Gewicht eingehalten werden können.
Zeichnungen und Abmessungen des Originals sind ebenfalls unter
www.rutanboomerang.com/wordpress/wp-content/uploads/2015/10/Boomerang-technical-specifications.pdf zu finden. Für einen SemiScale Nachbau sind die Zeichnungen ausreichend, hier ist ein Ausschnitt daraus.
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Da mir (noch) das Handwerkszeug für die CAD Konstruktion eines solchen Modells fehlt, habe ich meinen Vereinskollegen Erwin angesprochen. Die Begeisterung für diese außergewöhnliche Maschine ist sofort auch auf ihn übergesprungen und so werden jetzt zwei Maschinen parallel entstehen, die sich nur in der Motorisierung unterscheiden werden. Für mich ein Glücksfall, was sich in den nächsten Schritten des Berichtes zeigen wird.
In diesem Baubericht wollen wir uns auf die Bereiche beschränken, die die Besonderheiten der Maschine und der geplanten Bauweise ausmachen (und natürlich auch mehr bauen als schreiben).
Deshalb wird der nächste thread sich mit der Generierung der Oberflächen beschäftigen.
Gruß Gerhard