Hallo in die Runde,
ich habe im Frühjahr von einem Projektesammler günstig eine Baustelle übernehmen können, damit ich in der dunklen Jahreszeit etwas zu tun habe.
Dabei handelt es sich um eine Zlin 50L von Topp, vermutlich aus den 80er oder 90er Jahren.
Damals noch mit Zentralservo und Umlenkhebeln zur Querruderanlenkung im nur lackierten Tragflügel.
Die verfügbaren Daten habe ich mal im Wiki eingepflegt.
Link
Irgendwann hat jemand angefangen, die Farbe von der gerissenen Balsabeplankungen abzuschleifen, den Flügel zu reparieren und umzubauen. Ich bereite ihn gerade für die neue Beschichtung vor.
Bislang habe ich schon einiges am Fahrwerk und an den Ruderanlenkungen getan und mache mir jetzt Gedanken zum Antrieb.
Wie unschwer zu vermuten, möchte ich die alte Lady mit 6S elektrisieren.
Da Ladegeräte und Lipo-Telemetrie bis 6S vorhanden sind, möchte ich nicht mehr Zellen verwenden.
Luftschraube, Motor, Regler und Akku muss ich noch einkaufen. Dabei muss ich aber sparsam sein. High-End-Lösungen oder viel Material zum Experimentieren kann ich mir nicht leisten. Also suche ich gut und günstig, statt teuer und schlecht.
Ich will nicht 3D-Fliegen, sondern nur modellgerechte Figuren wie beim Tournament of Campions von 1978 in Las Vegas einüben (Loops, Turns, Achten und Rollen).
Allerdings überraschte mich beim Wiegen und Hochrechnen die Abflugmasse von über 8kg.
Ich habe da im Propcalc beim Lindinger schon eine Konfiguration gefunden, die zumindest theoretisch funktionieren könnte, möchte aber von euch noch ein paar Verbesserungsvorschläge einholen.
Da das Original einen 3-Blatt-Propeller mit Durchmesser 2m hat, müsste eine 17“-Luftschraube recht maßstäblich wirken. Das langbeinige Fahrwerk erlaubt aber auch bis 20“ LS-Durchmesser.
Was mich stört ist das geringe Leistungsgewicht von nur 224 W/kg und die recht kurze Flugzeit.
Längere Flugzeit durch einen größeren Akku bedeutet jedoch wieder geringeres Leistungsgewicht.
Ich weiß, dass ich Gewicht einsparen muss. Ken bangt schon um seine Beine und Unterlaib.
Die am Propeller abreißende Strömung dürfe mich nicht stören, da ich nicht mit Vollgas senkrecht starten oder torquend am Propeller hängen will.
Jetzt habe ich konkret 2 Fragen:
- Sind die Fluggeschwindigkeit und Steigleistung für einen klassischen Kunstflieger realistisch, oder verschätze ich mich da?
- Was bedeutet der Hinweis mit der vertikalen Geschwindigkeit? Da kann ich mir nichts drunter vorstellen.
Ich hoffe auf eure Erklärungen und Vorschläge. Bei Materialempfehlungen gerne mit Link zum Lieferanten.
Vielen Dank im Voraus
von Waltair
Anhänge:
Eingaben in propcalc von Lindinger:
Modellgewicht 6200 g ohne Antrieb
Anzahl Motoren 1 Stück
Spannweite 1890 mm
Flügelfläche 60 dm²
Widerstand vereinfacht
Flugplatzhöhe 100 m
Lufttemperatur 25°
Akku LiPo 8000mAh – 20/30C
Timing Normal
Konfiguration 6 S ; 1 P
Max Entladung 75 %
Regler max. 100A
Timing normal
Motor-Hersteller Planet Hobby
Typ Joker 6350-10 V3 (300)
Kühlung gut
Propeller Fiala Electric E3 3-Blades
Durchmesser 17 inch
Pitch 14 inch
Anzahl Blätter 3
Ergebnisse von Propcalc:
Entladerate 9,7
Ø Flugzeit 7,6 Minuten
El. Leistung 1713 W
Temperatur 69 °
Schub-Gewicht 1,04
Pitch Geschwindigkeit 125 km/h
Flugzeit Vollgas 4,6 Minuten
Standschub 8456 g
Schub bei Abriss 6770 g
Leistungsgewicht 224 W/kg
- Die Strömung am Propeller reißt ab. Dadurch wird der berechnete statische Schub und Strom nicht erreicht. Bei Standschubmessungen wird maximal der *Schub bei Abriss* erreicht.
- 43.0km/h / 26.7mph - über dieser Fluggeschwindigkeit sind keine Strömungsablösungen am Propeller mehr zu erwarten.
- Da die geschätzte vertikale Geschwindigkeit geringer ist als die oben genannte Fluggeschwindigkeit, kann die vertikale Geschwindigkeit allenfalls nicht gehalten werden.