Hallo,
also bei Glas statt Kohle für die Steglagen und beim Klebstoff bin ich ganz bei Stefan. Nimmt man zwei gleich steife und gleich feste Materialien (gleiches E-Modul, gleiche Bruchspannung) und baut daraus einen Holm in der üblichen Weise, so verschenkt man ca. 70% der Festigkeit des Stegs, da er vom Gurt, an den er geklebt ist mitgedehnt/-gestaucht wird ohne sich sozusagen ernsthaft wehren zu können. Bei HT-Kohlegurten also am besten Glas nehmen (allenfalls IMS-Kohle). Bei höhermoduligem Gurtmaterial kann man auch über HT-Kohle im Steg nachdenken (IMS sowieso). Und die ca. 5 N/qmm von "selbstgebasteltem" gegenüber 12 N/qmm (oder mehr, je nach Temperatur) von "richtigem" Klebeharz sprechen wohl für sich.
@Stefan: Was spricht gegen die Methode, es so wie in der Skizze in Beitrag #68 zu machen? Diese "Hut"-Konstruktion an sich ist nicht unüblich und erlaubt vernünftige Klebeflächen, also Anbindung an den Gurt und in diesem speziellen Fall vernünftige Verklebung mit dem Steg von der anderen Flügelseite. Wenn Du Plattenmaterial einklebst (ich verstehe Deinen Vorschlag zumindest so), dann hast Du eventuell Probleme mit der benötigten Klebefläche am Gurt. Andererseits geht der Steg dann ohne Klebestelle von Ober zu Unterseite durch, was man sicher als Vorteil werten kann.
Aber: eigentlich sollten die Daten des Flügels ja bekannt sein und die m.M. nach optimale Lösung wäre, jeweils einen Kanal zu fräsen in Ober- und Unterseite, einen Füllblock (z.B. vertikales Balsa
) entsprechend der Stegbelegung untermassig zu fräsen, der dann mit z.B. Glasschlauch und Abreissgewebe belegt und in eine Folie eingepackt eingesetzt wird. Ober und Unterseite des Flügels trocken zusammensetzen und aushärten lassen. Wieder auseinandernehmen, Folie und Abreissgewebe abziehen und den Steg dann mit Klebeharz einsetzen beim Verkleben von Ober- und Unterseite.
Gruss,
Michael
PS: Ganz im Vertrauen: Ich bin immer noch der Meinung, dass diese Unmengen an vertikalem Balsa einen brauchbaren Steg ergeben. Was ich hier ausführe ignoriert diese Holzmenge völlig (einfach weil ich die Verteilung der Belastung zwischen Gewebe und Holz nicht vernünftig beurteilen kann...).