Tesa und Uhu Por als Scharnierband hab ich mal probiert, jedoch finde ich dass die Spannung relativ hoch ist und schwergängiger wird.
Die Schwergängigkeit beim UHU por Scharnier entsteht dann, wenn die Kontaktfläche zu groß ist.
Ich habe dazu mal kurz drei Visualisierungen gemacht.
Oben: spitze Kontaktflächen (da einseitig geschrägt: nur 45°), wenig Oberfläche, kleine Kleberaupe. Optimales, leichtgängiges Klebstoffscharnier.
Mitte: eher stumpfe Kontaktflächen (da beidseitig geschrägt: 90°), mehr Oberfläche, größere Kleberaupe. Das behindert die Bewegungsfreiheit bereits.
Unten: Negativbeispiel. Stumpfe Kontaktfläche, und dazu nicht vollständig verschliffen. Zu große Kleberaupe, schwergängiges Scharnier. Eigentlich hat man damit das Ruder nur festgeklebt und nicht anscharniert.
Die Kunst besteht zudem, nur ganz wenig Klebstoff exakt auf die Spitze aufzutragen. Jeder unnötige Klecks beeinträchtigt die Leichtgängigkeit.
Jetzt ist das bei EPP natürlich so eine Sache, weil das Material sehr porös ist. Das kann man besser mit einer frischen Klinge am Stahllineal spitz zuschneiden als es zu schleifen.
Grundsätzlich bevorzuge ich aber Vlies-Scharniere, wenn es um Langlebigkeit und Robustheit geht.
Die würde ich bei EPP mit Sekundenkleber einkleben und schlitze sie später ein paar mal vorsichtig im Scharnierbereich ein, damit sie maximal leichtgängig sind. Dabei ist es gar kein Problem, wenn ein Spalt von ca. 0,5 Millimetern bleibt. Mehr muss nicht, und weniger behindert wieder die Gängigkeit.
Herzlichst
Hilmar.