Hallo Thies,
eine einfache und für Styro-A bachi-Flächen völlig ausreichende Pumpe habe ich bei ebay für 15,-€ inkl. Porto geschossen. War aus einer Entlötstation. Für das Pressen von Styroflächen muss der Unterdruck nicht besonders groß sein, es reichen 0,2 bis 0,25 bar Unterdruck. (mehr macht aus Styro Pressstyro)
Zubehör: druckfester Plastikschlauch mit Manometer (muß ins Minus laufen) und einem "verstellbaren Loch" um den Unterdruck einzuregeln (keine Ahnung wie der Fachbegriff ist, ist eine kleine Düse mit Rändelschraube, habe ich beim Druckluft- und Schweißfachverkauf bekommen), Plastikfolie (die dicke Malerabdeckfolie aus dem Baumarkt), eine Kartuschenspritze und das billigste Acryl (kein Silikon) in Kartuschen (ebenfalls Baumarkt) zum abdichten der Folie. Gibt natürlich auch alles in Teuer z.B. bei R&G
Alles zusammen deutlich unter 100€
Für eine Styro-Balsafläche (240 Kunstflugmodell) ging das dann so:
Balsabrettchen einseitig mit Klebeband fixieren und mit CA zusammenkleben, Styroseite der Balsabeplankung mit clou Schnellschleifgrund und Plastikspachtel dünn einstreichen (damit das Harz nicht durchdrückt) trocknen lassen. Beplankung auf Mass bringen. Negativ an der Nasen- und Endleiste mit Packband bekleben, damit austretendes Harz den Kern und die Negativschalen nicht verklebt. Die Plastikfolie einmal in der Mitte gefaltet ergibt später den Foliensack. Der Foliensack darf nicht zu eng sein, damit er sich später mit dem Acryl gut abdichten lässt. Ich mache ihn immer soviel länger, dass ich an einer Seite die Folie mit Abdichtraupe abschneiden kann und er trotzdem für die nächste Pressung noch lang genug ist - spart Abfall. Folie (einfach) auf einen ebene Tisch legen, Negativunterseite drauf. Auf der Beplankung wird das (Glas- oder CFK-) Gewebe mit Epoxi sparsamst getränkt, es liegt jetzt schon an den passenden Stellen. Zur Gewichtsoptimierung kann man das Gewebegewicht abwiegen und die entsprechende Menge Epoxi ebenfalls nach Gewicht dosieren und auf dem Gewebe verteilen. (Nicht auf dem Styrokern tränken, da geht zuviel Harz in die Poren) Beplankung mit Gewebe auf der Negativunterseite fixieren (trennwachsbehandelte Nadeln, dürfen den Foliensack aber nicht durchstoßen) Styrokern auflegen, Negativoberseite auflegen, das ganze Paket mit Tesakrepp fixieren. Damit sich der Unterdruck gut verteilt lege ich auf das ganze Paket Glasgewebereste oder Küchenpapier. Der Vakuumschlauch kommt in die Mitte und wird mit Tesakrepp fixiert. An den drei offenen Kanten der Plastikfolie wird Acryl aufgespritzt (am Vakuumschlauch dreifach), dann die Folie umklappen und auf die Acrylraupe drücken so,dass ein Sack entsteht in den der Vakuumschlauch reinläuft. Pumpe anschalten. Jetzt geht erstmal garnix, weil mein Pümpchen schon einige Zeit braucht bis die Luft abgesaugt ist. Nach einer gewissen Zeit sieht man, dass die Folie sich anlegt. So lange wird kontrolliert, dass der Sack dicht ist (evtl. Acryl nachspritzen) Erst wenn ich sehe, dass sich die Folie schon ordentlich anlegt wird über das "verstellbare Loch" der Unterdruck reguliert. Ab und zu einen Blick auf das Manometer werfen, damit man sicher ist. dass das Vakuum noch ansteht bzw. nicht zu groß wird.
Warten bis Harz durchgehärtet. An einer Seite den Foliensack aufschneiden inklusiv Acrylraupe. Fertig
Gruß André