Schlechte Erfahrungen, Phobie, Unvermögen, fehlendes Technisches Verständnis: alles ist dabei !
Ich soll recht häufig Modelle in unserem Club einfliegen, vermutlich weil ich nicht so bange bin, und über die Jahre recht wenig Bruch baue,
und das Gesehene und Erlebte versuche zu analysieren und daraus meine Schlüsse nebst Veränderungen dazu erschliesse.
Ich erhalte also ein Modell in die Finger, das eben zum ersten Mal die Luft unter den Flächen spürt ..
Was also tuen ? Die üblichen Fragen nach (haste mal Strom gemessen) .. schenk ich mir schon fast (es wird immer auch Katalog-Angaben verwiesen, aus welchen Hersteller-Angaben auch immer
). Also wenigstens den halbwegs markierten Hersteller-SW mit 2 Fingern gecheckt,
und Ausschläge und Ruder-Neutralität geprüft.
Wie die Sache auch endet .. man fliegt den Hobel 2-3 mal, hat evtl. die Max-Ausschläge und Differenzierungen für den Piloten "rausgesucht", plus
einer (nicht der) passenden Einstellung an den Besitzer zurückgegeben. Die Fragen bei 4-6 Klappenfliegern (welche Flugphase - Einstellung hätten´s denn gerne auf welchem Schalter / Regler) ... stell ich zwar noch, ist aber rein philosophischer Natur, da ich eh nur meine Funke proggen kann).
Die Besitzer wissen a) selten was sie wollen, b) können sie es nicht proggen, also bisdahin nicht mein Part). Wenn ein Schalter tatsächlich eine bestimmte Funktion hat, wird er/sie ausprobiert und kommentiert.
Was mir immer wieder begegnet, ich aber nie verstanden habe... das Modell wurde für den Besitzer (bedienbar) eingestellt und überlassen. Es folgen etliche Flüge. 2 Wochen später stimmt trotz "keiner Änderung" nichts mehr. Das Modell pumpt, oder zieht steil bodenwärts, oder lässt den Schwanz hängen. Veränderte SW-Lage ist hierbei genau so häufig anzutreffen, wie geänderte Ruderstellung (Achtung: bewusst keine Diskusssion über EWD bzw. sonstige-Profil-Sehnen oder Ruderänderung). Fixe Winkeländerungen am Trag- oder Leitwerk nimmt von denen bestimmt keiner vor ..).
Was folgt, ist i.d.R. der Abklatsch der ersten 3 Einstellflüge - offener Ausgang für das Modell (wieder 3 Wochen später).
Die Leute reflektieren einfach nicht über ihre vorgenommenen Änderungen, andere Wetterlagen, andere Akkus, sich einschleichende technische Fehler, oder auch kurz gesagt: sie fliegen das betreffende Modell viel zu wenig (oder nur bei identischen Wetterlagen).
Ändert sich nur eine Randbedingung minimal .. sind sie nicht mehr in der Lage, Ursache und Wirkung zu bestimmen und sich darauf einzustellen.
Dieser Personenkreis stellt auch nie etwas in Grenzbereiche ein, zu gross die Angst vor nicht behebbarem Flugverhalten.
Lasst sie einfach in einer stabilen Wohlfühlblase des lokalen Optimums, das sind sie gewohnt, mehr ist meist nicht drin und nicht gewollt.
Kippt der Flieger im engen Thermikkreis bei Mindestfahrt ab, liegts am Schwerpunkt (immer, aber bloss in welche Richtung verschieben ?).
... genug ausgelassen