Bandit-3D Racer / Bau- und Erfahrungsbericht

Das Anscharnieren des Höhenruders

Die Mitte der Vließscharniere wird angezeichnet. Sie werden ohne Klebstoff bis zu ihrer Mitte in die Schlitze des Höhenruders geschoben, ausgerichtet und mit Sekundenkleber von beiden Seiten verklebt. Dazu ist ein kleiner Tropfen auf der Klinge eines Schraubendrehers gut geeignet. Die Verklebung der Scharniere muss mit dünnflüssigem Sekundenkleber durchgeführt werden, denn nur er kann die langen und engen Schlitze verkleben und zwischen Holz und Gewebescharnieren durch Kapillarwirkung weit hineinkriechen und für eine sichere Verklebung sorgen. Weißleim und Epoxydharz sind hierzu ungeeignet. Warten, bis der Sekundenkleber wirklich trocken ist. Keinesfalls Aktivator verwenden, weil dadurch das Vließscharnier sehr spröde wird und reißen kann. Das Höhenruder mit den Vließscharnieren in die Schlitze der Dämpfungsfläche schieben. Darauf achten, dass alle Vließscharniere in den Schlitzen sind und der Spalt zwischen Höhenruder und Höhenleitwerksdämpfungsfläche auf beiden Seiten gleich groß ist. Ein gleichmäßige Abstand der vorderen Höhenruderkante zur Dämpfungsflosse wird mit einem ca. 1,2 mm dicken Holzstück eingestellt und kontrolliert. Dieser Abstand ist wichtig, denn nur so bewegen sich die Scharniere leichtgängig und der Ausschlag wird groß genug. Auf der Dämpfungsflossenseite werden die Vließscharniere nun von beiden Seiten verklebt (Sekundenklebertropfen auf Schraubendreherklinge). Nicht zuviel Sekundenkleber verwenden, nur soviel, wie durch die Kapillarwirkung in die Scharniere einzieht. Nach dem Trocknen, kontrollieren, ob alle Verklebungen sicher halten. Eventuelle Ausblühungen des Sekundenklebers lassen sich mit Aceton entfernen. Auch Abkleben mit Klebeband rund um die Scharnierklebestellen hilft Ausblühungen von der Folie fern zu halten. Das Höhenruder wird einige Male hin-und herbewegt, um die Scharniere leichtgängig zu machen.
 
Maximalauschlag ca. 55 ° symmertrisch:

Hoch

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Tief

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Abdichten der Ruderspalte


Da das Höhenruder von beiden Seiten angephast ist, ergibt sich zwischen Höhenruder und Dämfungsflossenhinterkante eine v-förmige Aussparung, die große Höhenruderausschläge ermöglicht.
Diese v-förmige Aussparung sollte abgedichtet werden, damit die Luftmoleküle nicht durch diesen Spalt auf die andere Seite des Höhenruders gelangen können und so die Impulsänderung und damit die Ruderwirkung veringern und die Strömung am Höhenruderende verwirbeln.
Durch abgedichtete Ruderspalte wird die Ruderwirkung größer und die Luftströmung weniger gestört. Für die gleiche Wirkung sind geringere Ausschläge notwendig und damit entstehen weniger Verluste.
Bei Harrier - und Sackflugzuständen können abgedichtete Ruderspalte zu ruhigerem "Flugverhalten" führen. Ein Abdichten des Seitenruderspalts vergrößert die Seitenruderwirkung, so dass Flugzustände, die ohne Abdichten noch nicht oder schlecht möglich waren, nun möglich sind. Das Abdichten hilft i.b. beim Hovern, beim Messerfluglooping und bei allen gerissenen Figuren.
Die Abdichtung kann mit Tesa oder farblos transparenter Oracoverfolie durchgeführt werden. Tesa hat den Nachteil, dass Rückstände auf der offenen Klebeschicht haften können. Das Anbringen eines längeren Tesastreifens in der v-förmigen Öffnung ist auch nicht ganz einfach.
>>Zur Demonstration wird hier<< ein 1 cm breiter Abdichtungsstreifen aufgebügelt. Es wird immer von unten abgedichtet. Den Abdichtungsstreifen mittig auf den v-Spalt ausrichten.
 
Ruderhorn kleben

Ruderhorn kleben

Von den noch übrig bleibenden CFK-Ruderhörnern ist das Linke dem Höhenruder zugeordnet. Es sind die gleichen Einbauhinweise wie beim Querruder zu beachten.

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Höhenleitwerk ausrichten und mit dem Rumpf verkleben

Höhenleitwerk ausrichten und mit dem Rumpf verkleben

Das Höhenleitwerk wird vorsichtig von hinten in den Rumpfschlitz eingeschoben und der parallele Sitz zum CFK-Flächenverbinder durch Peilen kontrolliert. Gegebenenfalls wird der Rumpfschlitz durch Feilen, auf einer Seite unten und auf der anderen Seite oben, etwas aufgeweitet, bis das Höhenleitwerk spannungsfrei parallel zum Flächenverbinder liegt. Das Höhenleitwerk wird wieder aus dem Rumpfschlitz entnommen. Die Klebeflächen am Rumpf und beim Höhenleitwerk werden mit 24 Stunden Epoxydharz bestrichen. Das Höhenleitwerk wird wieder vorsichtig in den Rumpfschlitz geschoben. Das eventuell austretende Epoxydharz wird weggewischt und der Rumpf mit einem weichen Lumpen und Spiritus gereinigt. Mit Baunadeln wird die parallele Lage des Höhenleitwerks zum Flächenverbinder gesichert. Das beim ersten Bauschritt ausgetrennte Holzstück wird am Ende der Seitenruderdämpfungsflosse verklebt.
 

sam

User
Hallo,

an der Stelle noch angemerkt - das ausgetrennte Holzstück - liegt extra als Teil bei ! Wenn man es nicht super passend rausgemacht hat (so wie ich ;) ).

sooo nun weiter im Konzept ... ;)
 
5 Seitenruder und Heckfahrwerk anbringen

5 Seitenruder und Heckfahrwerk anbringen

Das Seitenruder wird zum Einbau vorbereitet. Für das werksseitig bereits fertig vormontierte Heckspornfahrwerk wird der schon eingearbeitete, ca. 2mm breite Schlitz im Seitenruder mit dem Balsamesser freigelegt und senkrecht dazu eine 2 mm Bohrung angebracht. Das im Klebebereich aufgerauhte Heckspornfahrwerk wird mit Epoxydharz mit dem Seitenruder verklebt und mit gfk-verstärktem Klebeband u-förmig zusätzlich gesichert.

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Das noch übrig gebliebene CFK-Ruderhorn ist dem Seitenruder zugeordnet. Es sind die gleichen Einbauhinweise wie beim Querruder zu beachten.
Das Seitenruder wird auf die Scharniere in der Dämpfungsflosse geschoben und so ausgerichtet, dass ein gleichmäßiger Ruderspalt von ca. 1 mm entseht. So sind Maximalausschläge von ca. 45° möglich. Die Scharniere werden mit Sekundenkleber von beiden Seiten verklebt.
Der Spalt zwischen Seitenruder und Dämpfungsflosse wird mit Folie abgedichtet.

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Bei der von PA angewandten Einbaumethode des Höhenleitwerks in den Rumpfschlitz entstehen keine Spalte zwischen Rumpf und Höhenleitwerk. Durch die sehr große Klebefläche und das Mitverkleben der Höhenleitwerksanschlussrippen an der Rumpfseitenwand, ist das Höhenleitwerk sehr gut mit dem Rumpf verklebt und dadurch stabil. Es sind keine zusätzlichen CFK-Stäbe zur Abstützung des Höhenleitwerks am Rumpf notwendig. Bei dieser Einbaumethode kann das Höhenleitwerk komplett ausserhalb des Rumpfes für den Einbau vorbereitet werden und es entfällt auch das sonst oft kritische Verbinden der beiden Höhenruderhälften, da das einteilige Höhenruder werksseitig mit einem Höhenruderverbinder in Sandwitchbauweise aus Balsaholz und CFK-Leisten verdrehsteif aufgebaut ist. Das Höhenleitwerk wird durch das Einschieben in den Rumpf automatisch mittig zentriert, der Erbauer ist nur noch für die parallele Ausrichtung zum Flächenverbinder verantwortlich.



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6 Einbau der Leitwerksservos

6 Einbau der Leitwerksservos

Die Leitwerksservos werden eingebaut. Es werden je Servo 40 cm Servoverlängerungskabel benötigt. Beim Höhenruder ergibt sich Maximalausschlag, wenn die effektive Servohebellänge 20 mm beträgt.
 
Die Höhen- und Seitenruderschubstangen entsprechen vom Aufbau der Querruderschubstange.

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Der Höhenruderausschlag ist durch das Berühren des Alugabelkopfes auf der Dämpfungsflosse begrenzt.

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Der Tiefenruderausschlag ist durch das Berühren des Ruderhorns auf der Dämpfungsflosse begrenzt.

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Die Ausschläge des Höhenruders sind sehr groß und lassen dem Modellnamen entsprechend vielversprechende 3D-Erwartungen aufkommen.
 
Abdichten der Ruderspalte


Da das Höhenruder von beiden Seiten angephast ist, ergibt sich zwischen Höhenruder und Dämfungsflossenhinterkante eine v-förmige Aussparung, die große Höhenruderausschläge ermöglicht.
Diese v-förmige Aussparung sollte abgedichtet werden, damit die Luftmoleküle nicht durch diesen Spalt auf die andere Seite des Höhenruders gelangen können und so die Impulsänderung und damit die Ruderwirkung veringern und die Strömung am Höhenruderende verwirbeln.
Durch abgedichtete Ruderspalte wird die Ruderwirkung größer und die Luftströmung weniger gestört. Für die gleiche Wirkung sind geringere Ausschläge notwendig und damit entstehen weniger Verluste.
Bei Harrier - und Sackflugzuständen können abgedichtete Ruderspalte zu ruhigerem "Flugverhalten" führen. Ein Abdichten des Seitenruderspalts vergrößert die Seitenruderwirkung, so dass Flugzustände, die ohne Abdichten noch nicht oder schlecht möglich waren, nun möglich sind. Das Abdichten hilft i.b. beim Hovern, beim Messerfluglooping und bei allen gerissenen Figuren.
Die Abdichtung kann mit Tesa oder farblos transparenter Oracoverfolie durchgeführt werden. Tesa hat den Nachteil, dass Rückstände auf der offenen Klebeschicht haften können. Das Anbringen eines längeren Tesastreifens in der v-förmigen Öffnung ist auch nicht ganz einfach.

Hey Gerhard,

wenn du das Leitwerk mit Bügelfolie Gasdicht machst, kannst du dann nicht auf die Scharniere verzichten und die Bügelfolie stattdessen als Scharnier verwenden? Vielleicht kitzelst du so noch ein paar Gramm raus ;)
 
Hi Claus

Wenn man in die Spalte von beiden Seiten Folie einbügelt, die sich in der Mitte berühren, könnte das als Scharnier ausreichen.
Ich machs trotzdem lieber mit den Vließscharnieren.
Einmal sind bei einem anderen Modell Vließscharnier bei einer Höhenruderhälfte gerissen, die Bespannung zum Abdichten hat das Höhenruder noch notdürftig gehalten. Die Abdichtung hat also auch einen zusätzlichen Sicherheitsaspekt.
 
OT an:

Hab das an meiner Extra - MX unbeabsichtigt gemacht, weil ich im Rücken gelandet bin und kein Vließscharnier mehr hatte. Bisher hält das Seitenruder ;)

OT aus:
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Kurze Frage weil es mir immer wieder bei fast allen Modellen auffällt.

Warum wird nur ein Kugelkopf genommen ?
Wenn ich das richtig sehe sind nun Verwindungskräfte am Seitenruder-Ruderhorn
und diese wären dann komplett weg.

Bei linearem Einbau, (siehe HLW) benötigt man ja keine,
da Servo und Ruder gleichsinnig laufen.


Danke !


Gruß
Andreas
 
Hallo Andreas

Eine 2te Kugelkopfanlenkung statt des Alugabelkopfes bei der Seitenruderanlenkung würde die Bewegung des Ruderhorns und der Schubstange verwindungsfrei unterstützen. Da hast du recht.
Allerdings ist bei kleinen Auschlägen bis ca. 30° bei der Gabelkopfanlenkung kaum ein Verwinden vorhanden, bei Ausschlägen bis 55 ° ist ein kleines Verwinden von Schubstange und Ruderhorn zu sehen, stört aber den Ablauf des Ruderausschlags nicht. Wenn es nicht ginge, hätte es PA so nicht gemacht.
 
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