Hallo,
meiner ist auch fertig und hatte heute Erstflug. Mit Schwerpunkt und Ausschlägen nach Anleitung ging es einigermassen. Der Ausschlag Höhenruder wurde um 25% runtergesetzt und dazu wurden Quer, Höhe und Seite auf 60% Dual Rate gesetzt. Damit konnte man komfortabel steuern. Es ist der von Höllein vorgeschlagenen Antriebssatz drin. Der ist zwar tatsächlich zu stark aber ansonsten müsste man tatsächlich deutlich Blei in die Nase tun. Ich komme ohne Blei aus, der Liplo-Akku (3s 2500mAh) ist aber schon sehr weit nach vorne gezogen.
Der Flieger hat heute im Schwachwind mit leichter Thermik gezeigt daß er diese Konditionen hervorragend meistert. Für ein Leichtwindmodell kann er auch einen schnellen Gang einlegen, ansonsten steuert er sich sehr komfortabel und exakt durch die Querruder in der Thermik. Für mich ist das auch das Hauptanwendungsgebiet, Thermik und unabhängig von meinen jetzigen Hängen fliegen zu können.
Zum Aufbau ist meine persönliche Meinung, dass hier teils optimistischer Leichtbau betrieben wurde. Ein Kollege fliegt die A380 mit ähnlichem Aufbau seit drei Monaten täglich in einem breiteren Wetterspektrum. Dort gibt es inzwischen Probleme mit dem Rumpf an vielen Stellen und ebenfalls mit der (etwas anderen) Tragflächenbefestigung. Ich habe einige stabilisierende Maßnahme bereits drin : Kohlefaser-Rowings in den Rumpfecken bis zum Leitwerk, zusätzliche Querspanten im hinteren Rumpfteil und Dreikantleisten vorne in den Rumpfecken. Der Rumpf ist besonders am Boden (Landebereich) und im hinteren Rumpf (Verdrehung, Abbruch Leitwerk) nicht sonderlich stabil. Im Vergleich mit meinen zahlreichen Graupnerbaukästen (gebaut als Jugendlicher) ist hier Gewicht gespart worden. Ich habe mir vorgenommen beim nächsten Rumpf von vornherein ähnlich zu verstärken. Das ist mit etwas Balsa einfach machbar. Die Tragfläche finde ich im Bereich der Verschraubung zu filigran. ich habe daher die Felder zwischen der 4 Spanten in der Mitte massiv mit dicken Balsa-Spanten aufgefüllt und bündig verschliffen. Das hält hoffentlich bei seitlichen und drehenden Belastungen und ausserdem ist es eine der wenigen Möglichkeiten die Fläche überhaupt solide anzufassen ! Neben Verstärkungsdreiecken an besonders empfindlichen Stellen (sind drin) kann ich auch zusätzliche zwischen die Spanten geklebte Beplankungen im Bereich der Steckungen empfehlen (leider nicht drin). Ein Forumsmitglied fragte vollkommen zurecht, wo er die Flügel beim Stecken und beim Auseinanderziehen denn anfassen soll ! Eine Beplankung des Mittelflügels von unten ca. 1cm neben der Auflage wäre ebenfalls hilfreich für die Schwerpunkteinstellung, da man ansonsten beim Auflegen in die Bespannung sticht...
Das soll alles kein Meckern sein, man kann das gut fliegende Modell durch einfache und billige Mittel robuster für das Alltagsleben machen. Das Modell machte heute in einer grösseren Anzahl größerer wesentlich teurerer Flieger, einige davon auch auf Leichtwind spezialisiert, einen guten Eindruck. Für mich ein echter Zugewinn.
Beste Grüße
Axel
Axel