High Speed Jet

steve

User
Schaummodelle und Highspeed widersprechen sich ganz klar.
Die unsaubere aerodynamische Auslegung mit vielen Kanten, Deckeln und den Panellines bremsen das Modell.

Beim Funracer-Cup langen die fliegbaren Geschwindigkeiten um 300 - bis ein EDF das schiebt, muss man sich schon ziemlich strecken. Die ganzen Deckel und Scale-Animationen auf der Oberfläche sind in der Tat nicht förderlich. Rein vom Antrieb würde ich mir zunächst mal die 200 vornehmen. Die sollten schon ein dickes Brett sein. Und da stören diese Details noch nicht so sehr - ist eben der Preis für plug and play. in der 6s-Klasse

Die Freewing-MIG29 deutet bei den höheren Zellenzahlen ja auch gewisse strukturelle Grenzen an - sollte man auch im Auge behalten.
 

WeMoTec

User
Die Avanti ist ein mittelschnelles Kunstflugmodell, man schaue sich nur das Profil an.

Nur mal so als Gedächtnisstütze: Um ein 150 km/h fliegendes Modell mit 300 km/h fliegen zu lassen, bedarf es der 8 (!) fachen Eingangsleistung.

Zum schnellfliegen gibt es von der Stange derzeit nichts.

Wenn man bereit ist ein wenig zu bauen, wird das Angebot schon größer:

Ein Jetbrett (FMT Bauplan) fliegt mit Mini Evo 2W20 (4s) glatte 200 km/h, mit MFE 2W27 (6s) 270 km/h.
Mehr würde das Modell zwar umsetzen, aber dem steht der dan zu schwer werdende Akku im Weg.

Ein anderes beliebtes flottes Modell ist die Mini Hawk (Voll GfK) mit Aufsatzimpeller. Dazu gibt es hier auch einen Thread.

Und mit wenig Aufwand sehr beliebt ist der Funjet... Von dem gibt es verschiedene Derivate in Voll-GfK. Der Fusion von Vasa ist da aktuell mien Favorit, wenn es rein um Geschwindigkeit geht.

Ich werde oft gefragt, warum es so wenige schnelle EDF Modelle gibt. Nun, was kann man mit so einem Speedmodell machen? Von links nach rechts fliegen, und dan wieder von rechts nach links...

Da haben Kunstflugmodelle Ala Avanti oder vorbildgetreue Modelle einfach mehr Unterhaltungswert.
Und wem es nur ums rumreiten geht, der kommt mit Prop schneller zum Ziel.

Oliver
 

Scrad

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Wir haben sehr viele Messungen (Radarpistole) mit dem Midifan EVO / Het 650-68-2000 und dem 650-58 -1970 gemacht , und zwar in verschiedenen Modellen. Beide Antriebe liefern in etwa ähnliche Höchstgeschwindigkeiten. Der 2000er setzt sich erst bei der Steigleistung spürbar ab , vorrausgesetzt die Akkus liefern auch ordentlich Strom.

Da waren z.B. diverse Mirage , auch die modifizierte von Jepe , L39 , Alpha Jet , F-16 , Eurofighter , Hobbyking Diablo.

Alle getesteten Styromodelle lagen nach ordentlich Anstechen aus grosser Höhe bei Geschwindigkeiten von 215 bis max. 225 kmh sehr dicht beieinander , egal welches Modell.

Der Diablo von Hobbyking (GFK/Holzbauweise) erreichte trotz brutal dickem Profil immerhin um 245 kmh.

Im geraden Überflug ohne Anstechen knackte keines der Styromodelle die 200 kmh. Der Diablo lag knapp darüber.

Und der 2000er ist mit 3,6 kg Schub und um 120 A im Stand nicht gerade ein schwacher Antrieb.

Ich stelle gerade die Tobi F16 ( Airpac ) mit identischem Antrieb fertig. Da sollte vermutlich etwas mehr gehen.....

Die Styrobrocken rennen alle gegen die Wand im Bereich um 200. Für deutlich mehr muss massiv mehr Leistung reingesteckt werden.

Das nagt an den Flugzeiten und überlastet irgendwann die Struktur.Dann muss beglast werden ect.....


Um mit Impeller flott zu fliegen eignen sich die 70er eigentlich besser , in entsprechend kleinen GFK Modellen.

Mein Baiojet mit MiniFan EVO und Mega 16/40/1 ging an 6S bei 160A schon sehr gut. Allerdingens bei hohen Temperaturen nicht dauerhaft vollgasfest , und die Flugzeiten sind bedingt durch die relativ kleinen Lipos die man in solchen Modellen halt nur mitnimmt recht begrenzt.
 

Scrad

User
Ich hatte mit diesem Antrieb beim ersten Runterstechen mit randvollem und vorgewärmtem Lipo 65000 RPM ausgelesen.

Vielleicht kann Olli mir mal was zur Strahlgeschwindigkeit bei dieser Drehzahl sagen ?

Ich hatte damals durch Quervergleiche mit diversen Antrieben irgendwas um 110 bis 120 m/Sec. vermutet.

Kann aber auch daneben liegen ?

Mit passender Tabelle kann man doch bestimmt was dazu sagen ?


Gruß Jörg
 

Meier111

User
Hallo,

Schaummodelle und Highspeed widersprechen sich ganz klar.
Die unsaubere aerodynamische Auslegung mit vielen Kanten, Deckeln und den Panellines bremsen das Modell.

Ein geeignetes voll GFK Modell hat hier deutliche Vorteile.
Viel wichtiger ist aber m. M. nach der senkrechte Steigflug dieser sollte schon unbegrenzt möglich sein.
Ich nehme an, den meisten ist die Bremswirkung der dicken Endleiste nicht bewusst.
Als ich noch jung war (ist lange her) stand es in allen Lehrbüchern: die Endleiste muss so scharf werden, wie es nur geht.
Damit waren alle Modellflugzeuge gemeint, bei denen die "Flugleistung" nicht egal war.
(Schaumflieger gab es zu der Zeit nicht.)
Bei so manchem "Hochleistung-Flugmodell" aus DDR lagen sogar dünne Alu-Leisten im Bausatz dabei, die man in die Endleiste einkleben sollte.
Um sie "messerscharf" zu schleifen.
Wie z.B den Junior SZD 51-1 von VEB Anker (3m Segler):

Besser anschaulich, was ich damit meine, ist eventuell diese Zeichnung:
endlst2.jpg

Bei 1,2m Spannweite entspricht eine Endleiste von 3,42mm dicke der Fläche von 6,4cm * 6,4cm als "Bremsklappe".

Wenn sich die Tragfläche beim Schnellflug etwas verwindet, dann kommt noch ordentlich Bremswirkung dazu...
 

steve

User
Es gibt noch Modelle, die sind aus einem gut klebbaren Schaum gefertigt, wie die SU-35 von Freewing. Da kann man an den Flächen zur Not auch noch scharfe Endleisten daran kleben.
Habe z.B. an dieser Byron -Pitts Balsaendleisten angeklebt. Dann alles beglast:

DSCN3442.JPG


Bei der SU würde sich allerdings anbieten, die Ruder zur Endkante hin dünner zu schleifen und von beiden Seiten einen dünne Beschichtung aufzupressen. Wenn man dabei so vorgeht, dass z.B. zuerst die Oberseite beschichtet wird, kann man die Endkante ohne das der Schaum ausfranst, messerscharf zuspitzen und dann wird auch noch die beschliffene Seite beschichtet. Ohne Lagerung in Holkehlen oder einer effektive Spaltabdeckung ist das aber auch nicht Halbes und nichts Ganzes.

Wenn das etwas bringt, würde der Speed etwas besser ausfallen aber der größte Effekt wäre wahrscheinlich eine leichte Stromabnahme im oberen Speed-Bereich. Für mehr Speed braucht es beim Impeller eine höhere Strömungsgeschwindigkeit. Für den Anfang kann man z.B. Motore mit einem höheren kv einbauen. Dann dreht er höher und es kommt mehr und schneller hinten raus - in meiner vereinfachten Anschauung.

Kann man aber auch alles messen und messbar sollte der Unterschied schon sein.

Bis dahin käme noch eine Optimierung beim aktuellen Einbau in Betracht:

DSCN3441.JPG


Die Motorkabel sind schön gleichmäßig aufgefächert - an beiden Impellern der SU und decken zusammen mit ihren Wirbeln gut 5-10% der Querschnittsfläche ab - das alles x 2. Da kann man auch schön in Linie oder mit flachen Kupferschienen ausführen. Der Antrieb ist sehr gut zugänglich und es sollte eigentlich kein großen Hexenwerk sein, dies technisch etwas eleganter zu gestalten - von den Schrauben mal ganz abgesehen.

Dann wäre da noch die Einpassung in die Kanalführung auf der "Auslassseite":

DSCN3439.JPG
DSCN3441-001.JPG


Der riesen Absatz zwischen Impellergehäuse und Kanal kann auch günstiger gestaltet werden und sollte auch "etwas" bringen.

Dann wären da noch die fehlenden Kegel hinter der Motorglocke - der Winter kann noch lang werden! ;)

VG
 

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WeMoTec

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FunJet Ultra 6s 2,7kW 336 -360km/h 80mm EDF WeMoTec Midi Evo - YouTube

Video eines flotten FunJet mit 80mm edf. Geht schon mal richtig gut mit überschaubaren Aufwand

So sehr ich Wojtek (den Ersteller des Videos) als Mensch schätze, seine Geschwindigkeitsangaben sind immer SEHR optimistisch. :D

Bei der genannten Eingangsleistung hat der Impeller eine Strahlgeschwindigkeit von 320 km/h.
Hier soll also ein einfaches Schaummodell mit rauher Oberfläche, dickem Profil und dicker Endleiste 40 km/h schneller fliegen als der Strahl schiebt, der es antreibt, wers glaubt...

Das funktioniert bei diesen Youtubevideos auch immer gleich.
Man loggt einen Flug mit GPS. Jeder weiß, daß in einem solchen Log eine ganze Reihe Fehlmessungen sind. Statt sauber den Median zu ermitteln (ich tippe mal um 280 km/h), pickt man sich eine Fehlmessung raus und packt die in die Überschrift. Schon ist man der Held...

Mich langweilt sowas...

Oliver
 

steve

User
Hallo,
zunächst wurden die Werte mit einem Pitot ermittelt. Schreibt er ja auch und das Equipment ist auf dem Video auch zu sehen.
Dann kann man die Qualität eines MPX Funxxx nicht mit einem China-Modell vergleichen. Bei meinen Funracer z.B. sind die Endkanten in einem Bereich, dem so mancher Voll-Gfk-Hersteller meidet - insbesondere in der Jet-Szene.
Das Modell ist auch sauber foliert.

Das man bei solchen Entwicklungen nicht nur technische Grenzen überwinden muss, durfte ich selber erleben. Es liegt in der Natur der Dinge.

Ich würde weniger skeptisch sein und neugierig werden: Details von den Antrieb wären sicher interessant. Ist das alles wie aus der Packung? Auch die Flugbedingen sind immer interessant. Solche Antriebe können sich unter kühlen Temperaturen anders verhalten, als wenn es sehr warm ist. Das Elapor ist dann sicher etwas steifer. Auf welcher Höhe lag der Flugplatz?
Dann zeigen die verwendeten Zellen z.B. eine sehr gute Spannungslage, die selbst Gerd Giese über den Erwartungen von HV-Zellen platziert: Turnigy-Graphene - Elektromodellflug Infos
Wie kommt die Aussage: "Bei der genannten Eingangsleistung hat der Impeller eine Strahlgeschwindigkeit von 320 km/h." zustande? Wie waren dabei die Bedingungen? Solche Messungen sind in einem dynamischen System sehr schwer durchzuführen und die Physik kann bisweilen voller Überraschungen sein.

Die Position des Pitot finde ich allerdings messtechnisch problematisch. Leider kann man das Video aufrufen und mal kommt ein Übersichtsfoto des Modells und mal nicht. Wenn es kommt, sitzt das Pito sehr dicht an der Rumpfnase - die Spitze sollte so 50-80mm vor dem Modell sein und Einflüsse einer Strömmungsbeschleunigung am Rumpf zu vermieden. Die führen z.B. zu reproduzierbar höheren Geschwindigkeitsangaben.

Sich das etwas genauer anzuschauen, wäre bestimmt nicht langweilig. ;)

VG
 

Scrad

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@ WeMoTec

Dem ist nichts hinzuzufügen 👍

Aber das die Flieger deutlich schneller werden als die Strahlgeschwindigkeit ihrer Antriebe hat doch hier mittlerweile flächendeckend um sich gegriffen...:D

Ich habe die Erfahrung gemacht , das von jeglichen tollen Messungen egal ob GPS oder Pitot vor der Radarpistole meist nix mehr übrig bleibt.

Das Genaueste was ich an GPS bislang hatte war der Dynamite Speed Tracker.

Der lieferte bei 2/3 der Messungen quasi identische Werte wie die Radarpistole. Aber eben nur bei 2/3.

Da waren dann gerne auch mal 550 kmh beim harmlosen 250 kmh Funjet dabei und son Mist.

Pitot Rohre habe ich hier mittlerweile von 4 Herstellern liegen. Wenn ich mal richtig schnell fliegen will montiere ich z.B. das von Jeti :D 🙈

Letztendlich bleibt nur die Lichtschranke auf Wettbewerben wenns einigermassen genau sein soll.

Die Radarpistole macht halt Schwierigkeiten wenns richtig schnell wird bei kleinen Fliegern. Die bekommt man oft nicht mehr damit eingefangen.
Dann wäre da noch der Winkelfehler , welcher aber immer nur zu ungunsten der Speed geht und nie überhöhte Messungen verursacht.....
 
Zuletzt bearbeitet:

WeMoTec

User
... und wenn heute einer über Wasser laufen kann, gibt´s auch immer einen, der ihm dann laut ausruft: Wahrscheinlich kann er nicht schwimmen

Ihr seit so richtige Perma-Skeptiker 😉

Sorry, in Deinen letzten drei Beiträgen waren einige haarsträubende Feststellungen, mit beeindruckender Souveränität vorgetragen. :D

Zum Beispiel ist bei einer angegebenen Leistung von 2,7 kW völlig egal, wie die Spannungslage des Akkus ist, und ob er nun 4 oder 12 Zellen einsetzt...

Impeller und Motor sind von der Stange, er hat sie selbst montiert und fliegt sie ungewuchtet.

Die Strahlgeschwindigkeit habe ich aus einer vergleichenden Messung bei gleicher Eingangsleistung entnommen. Man kann sie - wenn Eingangsleistung und Schub bekannt sind - auch ganz leicht ausrechnen.

Aber in einem hast Du immerhin einen Volltreffer gelandet:
Wojtek kann zwar - meines Wissens - nicht über Wasser laufen, ist aber immerhin Surfweltmeister. :D

Es geht auch nicht um Skepsis, sondern um einen realistischen Blick. Und Wojtek hat noch ne ganze Reihe anderer Videos online, bei denen die Geschwindigkeiten schlicht unrealistisch sind.

Ich habe ihn in der Vergangenheit auch mehrfach eingeladen mal gegen "M." (User hier im Forum) durch eine offizielle Meßstrecke zu fliegen. Hat er nicht gemacht...

Bzgl. Pitot in der Nase bin ich übrigens bei Dir.

Genauso wie ich bei Scrad bin: wenn man eine beeindruckend hohe Fluggeschwindigkeit will, sollte man das Jeti Pitot nehmen. Das zeigt immer 28% zu viel an. Ist ein altbekanntes "Feature"... :D

Oliver
 
Hallo Oliver,
schön, dass Du den Humor in diesem sch.../wüsten Jahr nicht verloren hast, ich habe herzhaft über Deinen letzten Satz gelacht, 28%..."Feature"!
Wo kämen wir hin, wenn wir den Humor verlieren würden und dann auch noch in der ausgefallenen Karnevalszeit.
Viele Grüße und tschö wa, Hans.
 

steve

User
Sorry, in Deinen letzten drei Beiträgen waren einige haarsträubende Feststellungen, mit beeindruckender Souveränität vorgetragen. :D

...und dabei hatte ich mir so viel Mühe gegeben es nicht zu übertreiben. ;)

Dann lass ich euch mal weiter machen
 
Mich würde interessieren, ob der Leistungszuwachs in der Avanti mit einem z.B. Wemotec, im Vergleich zum Deluxe-Antrieb, spürbar größer wäre.
Das kann ich Dir schnell beantworten.
ich habe den originalen Antrieb durch einen Schübeler DS38 mit 2250 KV ausgetauscht.
Es ist schon ein Unterschied zu spüren, vor allem in Senkrechtpassagen.
Wenn Du jedoch bedenkst, dass der Antrieb und dann der dazu erforderliche Regler den Wert der kompletten Deluxe Combo um ein Vielfaches übersteigt, muss das jeder für sich selbst entscheiden. Die Originalcombo ist schon super und macht jede Menge Spaß.
 
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