Nase ab!
Nase ab!
So, das schlechte Wetter am Wochenende genutzt um der L-213 die Nase abzuschneiden um einen leistungsvollen Antrieb zu installieren.
Um etwas Sturz nach unten zu bekommen bot sich die gedachte Linie in der Mitte des Rumpfes bis zur Spitze an, denn diese Linie ist zur Tragflächenebene nach unten gewinkelt. Da ich keinerlei Erfahrung mit dem Einbau eines Motors in einen Segler hatte musste ich auf Nummer Sicher gehen und mir vorher schon überlegen wie ich das mit dem lotrechten Zuschleifen der abgeschnittenen Rumpfröhre auf das Endmaß des 44er Spinners hinbekomme. Dass ich mich da langsam ran tasten muss war mir klar. Aber vorher nur keinen Fehler machen....
Zuerst baute ich mir ein Gestell aus Holzresten und Latten, die im Keller vorrätig waren, so dass der Rumpf sauber und satt sitzt und ich dadurch Stabilität bekomme. Ich setzte den Rumpf so dass die besagte gedachte Linie in der Mitte der Rumpfröhre zur Spitze genau im Wasser ist. Das erleichterte dann hinterher auch das Anzeichnen der Schnittlinie. Um hinterher genau lotrecht zu dieser Linie schleifen zu können entschied ich mich für den Einbau einer stabilen Gewindestange und da ich noch eine M10 rumliegen hatte baute ich mir auch noch eine stabile Halterung dafür ein, so dass die Gewindestange genau in der Mitte der Rumpfröhre verlief, durch die Dicke des Holzblock, durch den sie lief gut geführt und gehalten wird, und auf der anderen Seite jederzeit beliebig verschoben und als Spann- und Druckgerät agieren kann.
Wie schon in einem vorangegangenem Post beschrieben ist die Rumpfspitze leider nicht rund sondern oval. Einen Holzring in passender Größe hatten die hiesigen Baumärkte leider nicht, so entschloss ich mich einen 50er Lochbohrer zu verwenden. Gesagt getan, doch so sehr ich auch das Holzstück mit dem 50er Loch auf die Rumpfnase drückte, es bewegte sich nichts. Der Rumpf blieb oval. Ein genauer Blick in die Innenseite der Rumpfsitze machte mir klar warum das so ist. Dort war natürlich unheimlich viel Harz und Glas. So lange dies nicht entfernt ist kann der Rumpf ja nicht aus. Gesagt getan und schon mal einen kleinen Teil der Spitze abgeschnitten. Plötzlich regte sich was.
Da ich nicht abschätzen konnte welchen Durchmesser letztendlich der Motorspant haben wird habe ich auf Verdacht einen 47er und einen 50er geordert. Letztendlich passte der 47 super und so hatte ich den 50er als "Druckmittel" um den Rumpf rund zu bekommen.
Jetzt war ich das erste Mal froh um die Gewindestange. Motorspant, dahinter eine große Beilagscheibe und mit der augesetzten Mutter vorne dran die Stange sanft nach vorne geschraubt und immer wieder mit der Hand und mit meinem gefertigten 50er Holz nachgedrückt. Letztendlich war der Rumpf fast perfekt rund und ich konnte mit dem Anzeichnen des 44er Lochkreises beginnen.
Rumpf und zuvor gefertigte Holzkonstruktion für den Ausschnitt sauber rechtwinklig ausgerichtet und dann angezeichnet. Den Schnitt mit dem Dremel hab ich mit viel Vorhalt angesetzt. Jetzt kommt der eigentliche Sinn der Gewindestange zu Einsatz - Schleifen. Ein Stück Tischlerplatte zurecht gesägt, 10er Loch durch, Schleifpapier davor und mit einer Beilagscheibe und Mutter sanft gespannt und geschliffen. Immer wieder nach gespannt, Schleifpapier versetzt usw...
Nachdem ich auch noch die Innenseite des Rumpfes im Bereich des Motorspantes angeschliffen und alles entstaubt hatte konnte ich den 47 Spant einsetzen und wieder nach vorne drücken bis er so fest saß dass er selbst geklemmt hat. Nachdem ich ja vorher schon die 44mm sauber geschliffen hatte konnte ich jetzt an den geklemmten Spant das Gewinde vorsichtig anbauen und leicht festschrauben und den Spinner aufsetzen. Nochmal alles kontrolliert ob der Spant auch sauber sitzt - perfekt
Spant mit 10min Harz an der Vorderseite befestigt und mit bündig aufgesetztem Spinner sichergestellt dass auch wirklich nichts mehr verrutschen kann. Nach ein paar Stunden Wartezeit dann Spinner und Getriebe demontiert und dann die Innenseite geharzt. Dafür habe ich mir aus einem 220er Glasgewebe kleine Schnipsel zurechtgeschnitten, die ich zusammen mit einem 30min Harz innen am Rumpf und Spant angebracht habe. Musste nur höllisch aufpassen dass kein Harz in Richtung Befestigungslöcher für das Getriebe lief.
Die Profis unter euch werden jetzt vielleicht lächeln ob dem Aufwand mit der Gewindestange aber letztendlich hat es so funktioniert wie ich es mir vorgestellt habe. Und das Ergebnis kann sich für meine Begriffe sehen lassen :-)
Jetzt geht es dann ans Auswiegen des groben Schwerpunktes und der Bestimmung wo die Komponenten (Akku, Servo usw) hin müssen damit der Schwerpunkt passt....
Matthias