Hi Sigi,
einen Sender bauen die Hersteller womöglich ruck zuck, das Problem liegt im Verkauf. Wer will schon die ganzen Entwicklungskosten alleine zahlen. Und wenn das Teil für mehrere Kunden gebaut wird, haben die alle unterschiedliche Vorstellungen.
Welche Entwicklungskosten, wofür? Wie Vorredner schon erwähnten, sind die meisten Entwicklungen schon gemacht und es geht eher um Fragen zur Ergonomie, dem Design usw. - dafür von Entwicklungskosten zu reden, ist wohl mehr als übertrieben.
Das 10 Kunden 20 Meinungen haben können, ist auch nicht neu, aber auch nicht das Problem, denn das ließe sich zB statistisch lösen. "Nobody's perfect" gilt dabei ebenso, wie daß es keine "eierlegende Wollmilchsau" geben wird, aber vielleicht ein Angebot, das die meisten Anliegen von allen bisherigen Angeboten am besten trifft. Selbst das bekommen heutige Anbieter kaum gebacken, so scheint es.
Sogenannte "Werkspiloten" sind idR die ersten, die gefragt werden, aber damit nicht unbedingt diejenigen, die die Anliegen der Kundenmehrheit darstellen - das müssen die meisten "Hersteller", die idR gar keine echten Hersteller sind, erst noch lernen, wie mir scheint.
Auf einen kurzen Nenner gebracht: die Orientierungslosigkeit der "Hersteller" ist mehrheitlich offenbar auch der fixen Idee geschuldet, mittels bisher üblichem Vorgehen zu glauben, den Marktbedarf zu finden, was in vielen Fällen schief geht, wie der Verlauf der Abverkäufe oft genug zeigt. Doch damit nicht genug. Wenn legale Mittel dazu nicht mehr reichen, sich im Markt durchzusetzen, so heißt es aus manchen Quellen, werden halt andere genutzt, um wenigstens Zeit zu gewinnen, seine Kunden resp. den Markt zu manipulieren und somit Marktanteile zu gewinnen. Wenn das stimmt, braucht man sich über die lange bekannten Unzulänglichkeiten und einen desolaten Markt nicht mehr zu wundern.
Die Preissensitivität einerseits und marktbehindernd hohe Lohn- und Lohnnebenkosten stellen eine derzeit schier unlösbare Barriere zumindest für in Deutschland (steht hinsichtlich Lohnnebenkosten, neben Schweden und Dänemark etc., ganz Oben) produzierte Ware, solange sie nicht zum Export in lukrativere Märkte gedacht ist (sofern es die für Funken geben sollte), dar. Das dürfte auch einer der wesentlichen Gründen für die immer mehr um sich greifende, inzwischen beinahe vollständige Verlegung der Funken-Produktion in Billiglohn-Länder, wie zB SOA oder SO-EU sein und damit auch für das massive Interesse ausländischer Investoren / Firmen am EU-Markt resp. dem der reichen Industrieländer in Europa. Der amerikanische Markt zählt rund 280 Mio. Kunden, der europäische rund 500 Mio. und der asiatische rund 1,5 Mrd. - nur mit dem Haken, daß das Kapital in den genannten Regionen unterschiedlich stark bzw. verteilt ist; d.h. die Kaufkraft sich darin nicht 1:1 widerspiegelt.
Ich bin kein Ökonom, aber schon der gesunde Menschenverstand sagt einem, daß es wenige Kunden geben dürfte, die sich, selbst hierzulande, eine Funke für rund 1500.- oder gar mehr Euro kaufen werden und selbst rund 1000.- Euro schon dem Griff nach den Sternen gleich kommt. Der Kampf um Marktanteile in den Preisbereichen deutlich darunter ist schier gnadenlos und so eng besetzt, daß hier kaum noch an einen Durchbruch zu denken ist und viel Mühe für wenig Gewinn kaum Anreiz für die Hersteller ist. Das führt in letzter Konsequenz irgendwann auch zu technologischer Stagnation.
Einerseits sollte man die Anbieter daher verstehen, andererseits stelle zB ich mir schon länger die Frage, warum es deutschen Firmen offenbar nicht gelingen will, sich auf andere Weise zu behaupten, zumal es ausländische Firmen vor machen. Entweder ist man außer Stande, Realitäten und Möglichkeiten zu erkennen und unter einen Hut zu bekommen, oder es geht tatsächlich nicht.