Woher wisst ihr, ob ihr mit dem richtigen Einstellwinkel fliegt ?

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Nur mal so eine Idee: Gleitzahl bei der gewünschten Marschgeschwindigkeit messen (bei Sonnenaufgang) und nach diesem Winkel dann die Längsachse des Rumpfs gegenüber dem Horizont (nicht gegenüber der Profilsehne) justieren.

Diese Betrachtung setzt aber naiv voraus, dass die Anströmung genau in Längsachse auch die widerstandsärmste sei. Was bestimt schon im Ansatz falsch ist, denn selbst die Strömung um einen rotationssymmetrischen, schnurgeraden Strömungskörper wird durch die unverzichtbare Tragfläche erheblich beeinflusst.

Ich denke, wir kommen hier an einen Punkt, der sich mit blanker Theorie überhaupt nicht mehr in der Griff bekommen lässt, auch nicht durch semi-komplexe Gleichungssysteme. Die Industrie klärt diese Fragen im Windkanal. Oder vorab in annähernd gleichwertigen Simulationsrechnungen, dann erst im Windkanal.

Selbst Meßflüge mit den Modellen werden immer zuviel Fehlerbandbreite haben, als dass man wirklich eine Aussage über das Optimum wird treffen können. Insofern: Nach Bauchgefühl und optischer Wirkung in der Luft handeln. Alles andere bleibt ohne Kanal sowieso nur Illusion.
 
Selbst Meßflüge mit den Modellen werden immer zuviel Fehlerbandbreite haben, als dass man wirklich eine Aussage über das Optimum wird treffen können.
Es ist ja sowieso die Frage, was eigentlich "das Optimum" ist.
Bei einem Airliner, der den Luftfahrtgessellschaften Profit einfliegen soll, ist jedes Zehntel-Grad Abweichung zuviel.

Bei unseren Modellen, und seien es sogar Wettbewerbsmodelle, ist das bei Weitem nicht so kritisch.
Und für die Alltagsmöhren ist eh nur der visuelle Eindruck wichtig.
Klar, wer Spaß daran hat (und Zugriff auf die nötige Software), der kann sein Modell anhand von Strömungssimulation in die Perfektion treiben.
Bei mir wäre damit aber schon Schluss, wenn ich anfange zu bauen, denn was am Ende auf dem Tisch liegt, entspricht in 3D-Druck und Balsa nur auf einige Zehntel mm der Berechnung. Und bei 500 mm Spannweite sind ein paar Zehntel Konturabweichung wie etliche Zentimeter am großen Flugzeug.
Am Ende kommt es dann zum Start, und ich - ich! - rühre an den Knüppeln.
Spätestens hier ist alle vorangegangene Mühe umsonst gewesen.
 

UweH

User
könntest dann meinen komischen Gedanken mit leicht verwölbten HLW bzw. umgedrehten Profil auch mitrechnen? Oder ist das so großer Humbug das es verschwendete Zeit wär?
https://www.rc-network.de/threads/eine-echt-steife-2m-ds-fläche-in-positiv-bauweise-soll-entstehen.11949118/page-18#post-12680455
Schau mal hier die Posts #392 - #402 ;)




Fürs DS hier um den Post 1067 rum, aber in der Simulationsdatei zur Vereinfachung noch ohne Klappenausschlag gerechnet:


Gruß,

Uwe.
 
Da ich aktuell für meine vorhande Fläche einen neuen Rumpf anpasse und nun den richtigen Einstellwinkel dazu benötige, stellt sich diese Frage.

Hallo Theoretiker & Praktiker,

Die obige Eingangsfrage ist doch sehr einfach gestellt ( und nach meiner Interpretation) geht es doch erstmal einfach darum, klebe ich die neuue Anschlussrippe für den neuen Flügel mit 0 bis 4 Grad an den Rumpf und spachtle das strömungsgünstig an oder kann man das auch theoretisch auf solidere Füsse stellen, als nach erfolgtem Erstflug alles wieder abzudremeln und da capo al fine?

In den ersten paar Meinungen wurden sehr sachliche & fachliche Antworten geliefert, die MIR einleuchteten und gefallen, ob sie in jedem Fall korrekt sind, ist eine andere Frage und kann diskutiert werden.

Aber die letzten 2,5 Seiten sehe ich fast nur Schnorrer und Pessimisten am Werk, die letztlich im Ratschlag gipfeln, nur der Windkanal kann es richten, haben wir aber nicht!

Der Ratschlag Laengs4 zu konsultieren ist sicher gut, aber wenn ich nichts überlesen habe, kommt nicht einmal eine konkrete Empfehlung in Winkelgraden. Die Beilagen erscheinen mir überarbeitet worden zu sein, die praktischen Ratschläge finde ich sehr gut. Aber auch hier hat der Themenstarter keinen Hinweis wie er seine Wurzelrippe zwecks Probeflug ankleben soll.

Ich bin gerne bereit, mich einem Lynchprozess zu stellen, aber vorher lohnt sich wohl für einige hier nochnals ALLES durchzulesen,

So what! Werner
 

UweH

User
Der Anstellwinkel ändert sich im Flug mit der Geschwindigkeit, die zum geflogenen Auftrieb gehört.

Der Einstellwinkel ist aber fix im Flugzeug eingebaut, oder soll fix eingebaut werden.

Mit jeder Geschwindigkeitsänderung hat man einen anderen Winkel der Rumpfumströmung, ....mal ganz davon abgesehen, dass die Strömung nicht geradlinig am Rumpf entlang läuft, sondern je nach Auftrieb und Rumpfform in etwas unterschiedlichen Wellenlinien, weil sie durch den Auftrieb vor der Tragfläche nach oben und hinter der Tragfläche nach unten abgelenkt wird.
Ein Optimum kann es deshalb nur dann geben, wenn das Flugzeug für einen einzigen Flugzustand als Betriebspunkt ausgelegt wird.
Bei den allermeisten Flugzeugen muss man einen Kompromiss einstellen und da gibt es kein Optimum, sondern eben den besten Kompromiss.

Bei dem DS-Flugzeug von Hans wurde an anderer Stelle schon berechnet und aus der Praxis heraus argumentiert, dass sich der Kompromiss zwischen 0° und 1,5° Einstellwinkel bewegen sollte. Gebaut hat er 0,5° und das wird für die Freizeitfliegerei sicher gut genug funktionieren.
Auch wenn er sich dabei um einige Zehntel Grad vermisst, wird man das am fliegenden Flugzeug weder sehen, noch bei den erreichten DS-Speeds bemerken können.

Wenn man weiß was man da tut und eine Flugzeugauslegung sowieso mit Simulationsprogrammen plus ein paar Jahren Praxiserfahrung macht, dann braucht man für die Festlegung eines guten Kompromiss-Einstellwinkel etwa 10 Minuten extra.

Ansonsten muss man halt eine Bauchentscheidung treffen oder sich in mindestens 3 Threads im Diskussionskreis drehen.....jeder wie er mag🙃 😉

Gruß,

Uwe.
 
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Eisvogel

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Fürs DS hier um den Post 1067 rum, aber in der Simulationsdatei zur Vereinfachung noch ohne Klappenausschlag gerechnet:
Schon klar,
mein Gedanke war aber einzig und allein ob ein gewölbtes HLW-Profil einen Vorteil bringen könnte.
Praktisch hab ich das schon mal am F5B ausprobiert. Hab das aber nur als Pendelleitwerk ausgelegt und bin wieder auf gedämpft zurück.
Die Flüge waren eigentlich ganz ok, mich haben damals die nötigen relaitv großen Ausschläge, wegen Pendel, gestört.
Wegen Umstieg auf Speed hab ich das Thema gewölbtes HLW nicht weiter verfolgt.
 

Window

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Soll es über VLM denn hinausgehen ? Das ist doch recht aufwändig . - und konkrete Infos bzgl Flieger liegen doch nicht vor - also eine allgemeine Fragestellung . Entspr. Allgemeine Antwort . Insgesamt erscheint das wenig zielführend ( Zielfrage ist auch nicht gestellt ) Also Spaß , bw Claus
 

UweH

User


Echt? Aus den Posts und den Links zum Höhenleitwerksauftrieb kann man sich die Frage ob ein profiliertes Leitwerk Vorteile bringt oder nicht selbst beantworten wenn einem das Thema dabei klar geworden ist.

mein Gedanke war aber einzig und allein ob ein gewölbtes HLW-Profil einen Vorteil bringen könnte.

Dann halt eine rein praktische Antwort als Blick auf die personentragenden, da wird ja wenig geraten und bekannte Vorteile in der Regel eingebaut: bei Segelflugzeugen und den meisten anderen Sport-Originalflugzeugen werden symmetrische Höhenleitwerksprofile verwendet, bei den Passagier- und Militärjets sieht man oft profilierte Leitwerke mit Wölbung nach unten, bei Flugzeugen aus der Pionierzeit auch profilierte mit Wölbung nach oben.
Da es hier keine einheitliche Linie gibt lautet die Antwort wie so oft in der Flugmechanik: "......es kommt drauf an"😜

( Zielfrage ist auch nicht gestellt )

Hier ist die Zielantwort

Gruß,

Uwe.
 

Window

User
btr Zielantwort :Das ist doch ein anspruchsvolles Konzept und ein interessanter Baubericht . Bedauerlicherweise geht die konkrete Anwendung für mich nicht aus der initialen Fragestellung hervor , gleichwohl könnte ich etwas überlesen haben , dann sorry. Im Grenzbereich bzgl Flugleistung und Belastung ist die Aufarbeitung und Analyse des Apparates mit AVL Drela zB sicher interessant und gerechtfertigt . Ein anderer Aspekt ist die ermittelten Werte präzise handwerklich umzusetzen , also viel Erfolg und Respekt bei Gelingen ( meine Flieger und Konstruktionen sind zum Glück etwas toleranter und vertragen ein wenig Trimmung ) bw Claus
 
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Window

User
Mit einem profiliertem Leitwerk lässt sich der Sp zB verschieben ( s Bleriot xl , Deperdussin , oder anders herum Zeppelin Staaken) - ansonsten ist es ohne Bedeutung bzgl der Flugeigenschaften , ( s. Längsstabilität ) bw Claus ( für Segler ist es bedingt interessant )
 
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Window

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Das „tragende Leitwerk „ welches im Horizontalflug zum Glück keinen zusätzlichen Auftrieb liefert ( sonst ginge es gen Boden ) entlastet das ansonsten notwendige Gewicht vor dem Np um den Sp einzuhalten . Mit einem „ tragenden Leitwerk „ lässt sich ein Rumpfvorderbau recht kurz gestalten und der Sp nah zum Np bringen - eine Bleriot oder Deperdussin zB könnte ohne tragendes Leitwerk nicht den SP einhalten - Extremfall : sikorski s. Anhang - mit „ebener Platte „ als HLW Profil wäre eine Bleriot XI schwer zu realisieren . Für Segler ist das tragende Profil aus anderen Gründen interessant ( zB Gleitzahl) s. Anhang , Artikel Thermiksense. Es ist ein komplexes Thema und leicht für jeden Ambitionierten in die eine oder andere Richtung zu diskutieren - dessen bin ich mir bewusst , warum nicht , beste Wünsche , Claus ( Anhang : Bleriot , Deperdussin, Sikorsky ,Thermiksense Artikel (im Netz komplett für Interessierte) - zumindest lässt sich der Sp bei tragendem Leitwerk unter Gewichtseinsparung einhalten
 
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Ok, so hast du das gemeint. Danke dir.
Schöne "Wiederstand's Kisten...ja das waren damals noch Zeiten, wo Innovationen noch viel Raum hatten.

Motorbetrieben war das möglich aber als Gleiter ??? eher kaum möglich so daß man das als gleiten bezeichnen kann.
Ich würde mal sagen ...gleitender Sackflug.
Für leistungs orientierten Segler, aus meiner Sicht, keine Relevanz.
Alleine der Gedanke daran mit dem "tragenden" HLW den SP zu kompensieren. Masse die das Gleichgewicht regelt bremst "nicht", ein HLW in diesem Fall aber sehr.

War ein kurzer Abschweif vom Thema.
 
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Window

User
Das „ tragende Leitwerk „ ist für dein Projekt ohne Bedeutung , gleichwohl hat deine offene Fragestellung das Thema aufgebracht - die historische Betrachtung der Flugapparate und die Entwicklung der Aerodynamik über Lilienthal , weiter zB Ludwig PRANDTL und Mark Drela zeigt gleichwohl ein offenes und kreatives Denken als bestmögliche Problemlösung über den „ Tellerrand „ hinaus - warum einschränken in der gedanklichen Kreativität und ausschließlich fixiert auf das gegenwärtige Projekt - die „Kisten „ der Vergangenheit waren „ State of the Art „ ihrer Gegenwart . Zum Einstieg sind „ Thermiksense“ Artikel recht interessant . Viel Erfolg beim Projekt und insbesondere der handwerklichen exakten Umsetzung -und berichte doch bitte über deine Abschließende Flugerfahrung , bw Claus
 

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Die Formeln finden sich gefühlt 1 Mio. mal im Netz. Profilpolaren dito....

ABER: nach der Profilpolaren kommt die Flügelpolare und danach die Flugzeugpolare! Wenn man nach Schritt 1 aufhört, ist das Ergebnis falsch.

Ich frage mich immer wieder, warum solche und ähnliche Antworten auftauchen, wenn doch die Frage simpel formuliert worden ist :

Woher wisst ihr, ob  ihr mit dem richtigen Einstellwinkel fliegt ???

Ich meine wenn man die Frage richtig liest, dann kommen auch nicht die gefühlen 1 Mio. mal Profilp.....als Antwort.
Nur ganz wenige haben geantwortet mit einem Bezug zur Fragestellung.
Wie z.B.
...wenn es gut aussieht, dann muß es wohl richtig sei,
oder weil sie es berechnet haben,
oder an Hand einiger Testflüge den Unterschiede erkannt hatten...

(Zur Sicherheit nochmals: Ich selbst suche hier nicht den optimalen Einstellwinkel für mein Modell !)
 

UweH

User
Ich frage mich immer wieder, warum solche und ähnliche Antworten auftauchen, wenn doch die Frage simpel formuliert worden ist :

Vielleicht weil ein Berufsaerodynamiker wie Rainer die Fragestellung flugmechanisch realistisch bearbeitet und nicht irgendwas soweit simplifizieren möchte, dass fast jedes Ergebnis nichts mehr mit der Realität zu tun haben kann, wie Du es tust?
Aber das hier ist Unterhaltungsforum, nicht systematische Flugzeugentwicklung, hier zählt Meinung mehr als Wahrheit.

Gruß,

Uwe.
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Das „tragende Leitwerk „ welches im Horizontalflug zum Glück keinen zusätzlichen Auftrieb liefert ( sonst ginge es gen Boden ) entlastet das ansonsten notwendige Gewicht vor dem Np um den Sp einzuhalten . Mit einem „ tragenden Leitwerk „ lässt sich ein Rumpfvorderbau recht kurz gestalten und der Sp nah zum Np bringen - eine Bleriot oder Deperdussin zB könnte ohne tragendes Leitwerk nicht den SP einhalten - Extremfall : sikorski s. Anhang - mit „ebener Platte „ als HLW Profil wäre eine Bleriot XI schwer zu realisieren . Für Segler ist das tragende Profil aus anderen Gründen interessant ( zB Gleitzahl) s. Anhang , Artikel Thermiksense. Es ist ein komplexes Thema und leicht für jeden Ambitionierten in die eine oder andere Richtung zu diskutieren - dessen bin ich mir bewusst , warum nicht , beste Wünsche , Claus ( Anhang : Bleriot , Deperdussin, Sikorsky ,Thermiksense Artikel (im Netz komplett für Interessierte) - zumindest lässt sich der Sp bei tragendem Leitwerk unter Gewichtseinsparung einhalten



Kurze Frage:

Wie verhält es sich mit dem Copyright der Bilder?



Gruß
Andreas
 
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