Hallo Spunki,
Weste hat sich über den Jahreswechsel in einen Urlaub verabschiedet, aber als "studierter Nachrichtentechniker" ( mit Verlaub, ;-)) ) und DSL-Nutzer möchte ich versuchen, eine halbwegs kompetente Antwort zu verfassen:
Wie man aus der Diversity-Beschreibung auf der ACT-Seite entnehmen kann (siehe dort die Blockschaltbilder der verschiedenen Konfigurationen), arbeitet das System mit zwei zunächst vollständig voneinander unabhängigen Empfängern von der Antenne bis zum demodulierten Niederfrequenzsignal, sprich: dem Impulszug vom Sender, der die Steuerinformation enthält. Das hat soweit NICHTS damit zu tun, ob dies in PPM oder PCM geschieht.
Erst an dieser Stelle werden beide Empfänger miteinander verbunden und erst da wird "ausgeguckt", welche Impulse die Besseren sind und an ALLE Servos weitergegeben. (Alle Servos werden auch vollständig angesteuert, wenn man wechselweise einen Enpfänger-Quarz zieht und damit den HF-Teil völlig außer Betrieb nimmt). Frag` mich nicht "wie" - das ist Westes know-how.
Also nochmal Deine Fragen:
- Es ist KEINE AntennenUMSCHALTUNG
- Wenn man will, kann man das auch auf zwei verschiedenen Kanälen tun
- Das ERGEBNIS ist praktisch "Voll-Diversity", auch wenn ich nicht beurteilen kann, ob die Realisierung nun haarklein dem entspricht, wie das Forschungsinstitut die Hardware-Konzeption aufgebaut hätte. (Ist auch egal!)
Boshafterweise hat das alles nichts mit der PPM-PCM-Frage zu tun. Das ACT-System verbessert "einfach" die Übertragungsstrecke, unabhängig vom Nachrichteninhalt.- Interessanterweise hat ein Forumsteilnehmer, der wohl sehr viel mehr HF-Erfahrung als ich hat, an anderer Stelle vor kurzem darauf hingewiesen, daß bei der Frequenzmodulation prinzipbedingt an der Reichweitengrenze das "Signal-Rausch-Verhältnis" nicht "kontinuierlich abnehmend", sondern gewissermaßen "schlagartig" schlecht wird. Das heißt mit anderen Worten: Es besteht nur ein geringer Zugewinn, und nur im Grenzbereich, wenn ein PPM-Signal durch ein PCM-Signal ersetzt wird. Wenn das so ist, dann wäre die PPM-PCM-Diskussion schon lange "um Kaisers Bart" ( - wovon ich sowieso ausgehe, aber vielleicht wäre das ein Erklärung, die auch dem Nicht-Fachmann diese Einsicht erleichtern würde?!)
Ich muß wohl mal wieder meinen alten "Steinbuch" und das "Taschenbuch der Hochfrequenztechnik" (weit über 1000 Seiten...) aus dem Regal ziehen...
Gruß
Herbert Eberbach