Bedienung und Arbeiten mit FLZ_Vortex

Hallo,
zeig uns mal die Alpha Stabi Grafik, kann sein, dass da aus irgend welchen Gründen die Rechnungen nicht konvergieren.
Dann zeigt sich das zumeist in einer Sprunghaften Änderung des Stabi bzw des NP.

Hallo Eberhard,

hier die gewünschte Grafik:

alpha_stabi.jpg

Das sieht unauffällig aus.

Die Geschwindigkeiten liegen auch sehr nah beieinander, selbst bei niedrigen Anstellwinkeln:

alpha_v.jpg

Das zieht sich eigentlich durch alle Simulationen so durch.

Dann habe ich probehalber die Anzahl der Panels entlang des Profils (X) von 15 auf 30 erhöht und wieder mit einer cos Verteilung gerechnet. Die Kurven verschieben sich etwas, die Auflösung in den Extrembereichen wird wohl etwas höher, aber es zeigen sich keine größeren Unterschiede zwischen den Profilen.

alpha_vs_15-30.jpg

Hi Uwe,

das die Arbeiten am Flächengrundriss wichtig sind hast Du ja schon oft betont. Aber das die Variation des Profile so wenig ausmacht hätte ich nicht vermutet. Betrachtest Du die Polaren im XFoil mit den in der Realität für das eingestellte CA benötigten Klappenausschlägen? Durch die durchgehenden Klappen ändert sich das Profil ja ständig und das "OriginalProfil" kommt nur bei sehr niedrigen CA's zum Einsatz.

Grüße, steve

P.S. ganz unten hängt noch eine Simulation eines AG40d, die ich zum Spaß durchgeführt habe und die durch ein Versehen hoch geladen wurde :). Die Klappenausschläge betragen -4 bis -7°.
 

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Hallo,
Hier eine Gesamtpolarendatei von einem 5m Segler.
Der Zacken korelliert da mit einem Sprung beim Stabi und XN.
Bei fixiertem SP kann das nur ein rechnerisches Problem sein.
Da du beim Stabi solche Sprünge nicht hast, kann ich dir keine plausible
Erklärung für das Eck in deinen Gesamtpolaren liefern.
Schau mal, ob das mit einer anderen Profilfamilie auch entsteht, wenn ja,
dürfte es ein Auslegungsthema sein.

Anhang anzeigen 5m Segler.dat
Dateiendung in FLZPOL umwandeln

Die Unterschiede in meinen Polaren, kommen durch geringe Auslegungsunterschiede, zB durch Änderung des Außenflügelprofil über 60 cm des
Außenflügel. Ansonsten gleicher Tropfen, aber Dicke einmal 11 % und 10,4 %

Die Polare mit dem Zacken ist aus Zeitgründen über den Anstellw. gerechnet und daher nicht voll vergleichbar.

Gruß
Eberhard
 
@Frank: Blasen also, wer hätte das vermutet ;)
Ich hoffe wir sehn uns im nächsten Jahr mal wieder persönlich, dieses Jahr hast Du Dich bei den Treffen leider extrem rar gemacht, schade :rolleyes:


Hi Uwe,

das die Arbeiten am Flächengrundriss wichtig sind hast Du ja schon oft betont. Aber das die Variation des Profile so wenig ausmacht hätte ich nicht vermutet. Betrachtest Du die Polaren im XFoil mit den in der Realität für das eingestellte CA benötigten Klappenausschlägen? Durch die durchgehenden Klappen ändert sich das Profil ja ständig und das "OriginalProfil" kommt nur bei sehr niedrigen CA's zum Einsatz.

Hi steve,

ich lege sehr selten Thermikbretter aus, sondern meist hangorientierte Allrounder. Deshalb liegt mein Augenmerk bei den Profilen eher auf niedriegen cAs. Die heute für Hangflug bevorzugten Brettprofile haben ihren cw min um ca ~ 0. Ich lege den Auslegungspunkt bei Hangbrettern meist auf cA ~ 0,2. Wenn ich mir dann die Profile mit dem für cA 0,2 notwendigen Klappenausschlag im X-Foil anschaue, dann kann ich mir eine differenzierte Betrachtung mit und ohne Klappenausschlag sparen, die Polare ist einfach etwas parallel verschoben und geringfügig eingeengt. Dazu kommt noch dass ich meist 1 oder 2 Klappen mit undifferenzierter Höhenruderfunktion über die komplette Halbspannweite bevorzuge, damit ändert sich auch die Zirkulationsverteilung bei Höhenruderbetätigung nur unbedeutend.
Anders ist das sicher bei einem Thermikbrett, da sollte man sich die Profile schon mit Klappenausschlag anschauen, aber weniger wegen den Veränderungen im Profilwiderstand, denn der kommt eher bei kleinen cAs zum tragen wie Du ja jetzt fest stellen konntest. Es ist viel mehr so, dass sich durch die Änderung der Profileigenschaften bei Klappenausschlag auch die Zirkulationsverteilung ändert. Wenn man also ein Brett auslegt, dass die meiste Zeit mit ausgeschlagener Klappe für hohe cAs rum fliegt, dann sollte man zur Optimierung des Flügelgrundrisses in der Simulation auch die Profile mit ausgeschlagener Klappe einbauen, vor allem wenn die Höhenruder nicht über die komplette Halbspannweite durch gehen.
Das kann man dadurch tun, dass man im FLZ_Vortex die Klappen für den gewünschten cA für Thermikflug ausschlägt, z.B. beim Brett cA 0,5 und dann den Flügelgrundriss für die optimale Zirkulationsverteilung mit den Klappenprofilen anpaßt.
Eine andere Möglichkeit ist das Profil mit ausgeschlagener Klappe im X-Foil auf den Auslegungspunkt zu optimieren, dieses geklapperte Profil dann abzuspeichern, im FLZ_Vortex einzubauen und mit Klappe 0° oder geringen Varianten des Klappenausschlags den Flächengrundriß zu optimieren.
Die erste Methode geht schneller, die zweite ist genauer.

Grundsätzlich sollte man aber das FLZ_Vortex nicht für Profiloptimierungen verwenden, dabei ist das X-Foil im Profili oder XFLR5 genauer. Das FLZ_Vortex ist ein Klasse Programm um mit fertigen Profilen die restlichen Auslegungsparameter zu simulieren.
Ich selbst habe beim optimieren eines Flugzeugs meist mehrere Programme gleichzeitig offen und variiere die Parameter je nach Stärke des Programms. Üblicherweise verwende ich in der Endphase das Nurflügel, das X-Foil, das FLZ_Vortex und ein CAD-Programm parallel, das Profili wird zwischendurch immer wieder mal zusätzlich konsultiert wenn Profildateien bei den Anpassungen mucken :rolleyes:

...kann man so machen, muss man aber nicht ;)

Ich habe noch den Vorteil, dass ich von Frank freundlicherweise eine Beta-Version des FLZ_Vortex mit X-Foil-Profilmomenten zur Verfügung gestellt bekommen habe, mit der ich sehr zufrieden bin obwohl sie öfter muckt als das X-Foil.
Wenn die Simulation durch läuft sind die Ergebnisse ein Garant dafür dass man beim Erstflug von Nurlügeln keine weichen Knie mehr haben muss, die Zeiten der Schwerpunktspekulation sind damit für mich zuende gegangen......allerdings nur wenn man die Simulationsergebnisse geometrisch auch in der Werkstatt genau umsetzen kann, aber das gilt für alle Simulationsprogramme.

Gruß.

Uwe
 
Hallo,

vielen Dank euch allen für eure Tips.

Hi Uwe, die Methode der Zirkulationsoptimierung bei hohme CA habe ich ja schon erfolgreich bei HoRes angewandt und bei der Auslegung hier auch wieder. Dabei bin ich eben auf starken Ähnlichkeiten der Profile und den mir unerklärlichen Widerstandsanstieg gestoßen. Mittlerweile kristallisiert es sich wohl heraus, das es ein Auslegungsproblem ist, wie Eberhard vermutet hat. Aber dazu unten mehr.

Ich habe gestern habe ich noch einige Simulationen gemacht und dabei immer nur einen Parameter variiert, um das Problem etwas einzugrenzen.
Zuerst ein Variation der Klappentiefen von 40-80mm und Klappenbreiten von 50%,75% und 25%. Hier die Grafik der Klappentiefen, der Widerstandsanstieg wird bei kleineren Klappentiefen größer...

klappentiefen.jpg

Dann habe ich die Pfeilung variiert. Gerade Hinterkante, t25% und Nasenleiste:

pfeilung.jpg

Dann die Profile, nun bunt gemischt aus diversen Profilfamilien und mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften. Dabei zeigt sich das der "Zacken" wandert , aber nicht verschwindet:

profilvariation.jpg

Zum Schluss habe ich dann noch die Geometrie des Flügels variiert. Flächentiefen Wurzeltiefe-Randbogen: 280-200 ; 280-280 ; 240-280 ; 240-240 ; 260-260 mm
Und da zeigt sich eine deutliche Änderung:

flaechentiefenvariation.jpg

Der Einbruch verringert sich anscheinend bei größeren Flächentiefen. Den Rat von Frank folgend, ohne Blasenwiderstand zu rechnen, liefert ein noch deutlicheres Ergebnis:

ohneBlasenw.jpg

Der Einbruch verschwindet komplett. (rot=ohne) Jetzt gibt es zwei Lösungen für das Problem und ich muss mich wohl jetzt erst mal mit dem Blasenwiderstand beschäftigen. Irgendwelche Meinungen dazu? Kann man beruhigt ohne rechnen, oder besser mit?

Ich finde es jedenfalls extrem hilfreich eine Software in der Hand zu haben mit der man solche Probleme erkennen mit ein wenig Aufwand eingrenzen kann.

Vielen Dank für die Hilfe und Grüße,

steve
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
schönes Feedback.
Ich verwende die Blasenrechnung von Vortex für einen Entwurf nur einmal um festzustellen in welchem CA Bereich diese angesagt werden und prüfe dann mit XFLR5 ob das miteinander korreliert. Das heist, ich rechne in Vortex normalerweise also ohne Blasenwarnung.

Zusätzlich setze ich in XFLR5 dei den zu untersuchenden Profilen 2 Störungen (eine Störung reicht nicht) durch tiefer setzen von 2 Punkten zB bei 8-9 und 29-32 % Tiefe oben und/oder unten, unten dann bei zB 50-75 Tiefe um festzustellen, ob Turbulatoren Verbesserungen bringen, bzw wo diese (vermutlich) zu platzieren sind. Damit erfahre ich auch wo, zB unten und oder oben Probs oder keine Probs da sind.
Diese Prüfung könnte man auch mit einem erzwungenen G.- Umschlag durchführen.
Dieses Ergebnis halte ich jedoch nicht immer für Praxisgerecht, da je nach Re die Dicke der Grenzschicht, damit auch die Höhe des benötigten T stark variiert. Egal wewlche Methode, es zeigt mir die zu erwartende Richtung auf.
Durch diesen Polaren- Vergleich kann ich dann abwägen, was bei einer bestimmten Auslegung zu erwarten ist. Bzw ob sich ein mögliches Blasenproblem kontrollieren lässt und wie stark das Problem bei Re XYZ ist.
Nähern sich die Polaren dann weitgehend im Verlauf den Polaren bei hoher Re Zahl an, ist aus meiner Sicht die Welt mit T in Ordnung.
Wenn der Polarenverlauf immer noch weiter von den Polaren bei höheren Re entfernt ist, vergiss es. und lege anders aus, bzw suche bessere Profile.
Gruß
Eberhard

Beispiel für den 5 m Segler von dem ich oben die Gesamtpolaren eingestellt hatte
Gepunktet, die Polaren mit Turbulator in gleicher Farbe wie ohne T.
Jeweils für den Auslegungspunkt.
Hier sieht man, dass der Verlauf mit T im Auslegungsbereich um CA 1,1 paralel zu den höheren Re ist.
CLCW.jpg

hier sieht man dann den Nutzen des T und bis zu welcher Re
Gleitz.jpg
CLAlpha.jpg
Steigz.jpg
 
Hallo Eberhard,

vielen Dank für Deine Hinweise zu der Blasenproblematik. Damit kann ich was anfangen. Ich hab schon immer mal was mit XFLR5 gerechnet, aber den rechten Zugang zu dem Programm noch nicht gefunden. Daran arbeite ich.

Als nächstes kümmere ich mich um die Geometrie und werde da noch einiges probieren. Im RC Soaring Digest gibt ein einige interessante Veröffentlichungen zur Geometrie, Randbögen, Winglets und Profilen, denen ich noch nachgehen möchte.

Grüße und nochmals Danke an alle,

steve
 
Zusätzliche Widerstände

Zusätzliche Widerstände

Hallo Leute

Ich habe eine Frage betreffend zusätzlicher Widerstände: im Post #174 wird erläutert, dass neben dem Rumpfquerschnitt auch der cw für einen Kastenrumpf mit 0.12 und der cw int. bei aufliegender Tragfläche mit 0.006 eingegeben werden soll.

Wie ist das nun bei einem Flieger, der 3 Rümpfe hat (Bronco OV-10)?

Die Rumpfflächen habe ich addiert, aber so wird ja lediglich gerechnet, als ob es nur ein Rumpf, also 2 "bremsende" Übergänge wären, in Wahrheit sind es aber deren 6.....

Welchen Wert muss ich anpassen und auf welchen Wert?

Vielen Dank im Voraus.

Gruss, Daniel
 
Hallo,
beim Motorflieger wirken sich die Zusatzwiderstände in der Auslegung/im Design nicht aus, du hast ja einen Motor.
Beim Segler, ist das völlig anders, da entscheiden diese über die Flugleistungen.

Beim Motorflieger, kannst du auf deren Eingabe verzichten.
Das einzige, was du dann nicht verwerten kannst, ist der Widerstand, der fällt dann zu niedrig aus, imho die Antriebsleistung in den Hilfsprogrammen
fällt ebenfalls zu gering aus.

Die gesamten Designwerte und die Einstellwinkel, stimmen jedoch.
also konzentriere dich auf den Flieger und vergiss die Zusatzwiderstände.

Alternativ kannst du aber auch die Rümpfe als separate Flächen modellieren.
Nimm dickere symtrische Profile hierzu
Das ist eher genauer und du kriegst damit halbwegs die Korrekturwerte für den Neutralpunkt und den SP die du beim Motorflieger sonst schätzen, bzw nach deiner Erfahrung korriegieren müsstest.
Im Gegensatz zum Segler mit den dünnen Rümpfen, wirken sich die dicken Rümpfe in dieser Hinsicht beim Motorflieger recht deutlich aus.
In der Regel gibt das eine deutliche SP und NP Vorlage beim fertigen Flieger mit Rumpf.
Das macht dann schon mal 2-3 cm SP Vorlage mehr aus, als Vortex ohne Rumpf berechnet/rechnen könnte.

Daher macht es Sinn, die oder den Rumpf quasi als Dummy Fläche zu modellieren und mitrechnen zu lassen.
Damit kriegst du dann einen deutlich genaueren SP und NP und er rechnet die Zusatzwiderstände wenigstens näherungsweise selbst aus.
Damit hat sich das Thema dann komplett erledigt.
Wenn du das machst, dann schau dir die Unterschiede beim SP und NP an, daraus kannst du viel lernen.
Und beim fertigen Flieger, dann eher den SP nochmals 1 cm weiter vor.

Gruß
Eberhard
 
Hallo Eberhard

Vielen Dank für deine prompte Hilfe und die Erklärungen!

Vielleicht hätte ich noch erwähnen sollen, dass es ein Segelflieger wird (PSS)...... und genau darum möchte ich das Maximum herausholen, auch wenn (oder gerade weil) die Bronco ein Widerstandsmonster ist :cool:.

Den Hauptrumpf habe ich bereits, wie von dir vorgeschlagen, modelliert und die Auswirkungen auf den SP/NP beobachtet und mir gewisse Schlüsse daraus gezogen, welche ich so nicht erwartet hätte. Als Profil für den Rumpf habe ich jedoch eine dünne Platte genommen, das vorgeschlagene dicke symetrische Profil werde ich aber noch testen und schauen, was diese Änderung auf das Resultat ausmacht.

Die 2 seitlichen Rümpfe hatte ich auch schon mal mit "eingebaut", da hatte das Programm aber irgendwie ein Problem damit, worauf ich sie wieder gelöscht habe und somit leider die zusätzlichen Widerstände nicht mit drin habe.


Noch ein Kommentar meinerseits zum FLZ-Vortex selber, dies hat aus meiner Sicht ein ganz grosses Problem..... => es macht süchtig und verschlingt Unmengen von Zeit ;)

Gruss, Daniel
 
Hallo,
wenn du die Rümpfe nicht modellieren kannst, dann bist du auf Schätzungen, bzw Wahrscheinlichkeitsannahmen angewiesen.

Ansonsten, eben möglichst realistische Rumpf- Dummys gestalten. uU sogar mit etwas mehr Volumen.

Apropo Suchtverhalten, du hast doch sicher die Warnhinweise vor dem Download gelesen....
Da stand irgend wo, dass dringend empfohlen wird auf weitere Videospiele, Kartenspiele usw zu verzichten, da Vortex derartiges
ersezen würde.... Dafür kannst du aber pro CPU je eins paralel laufen lassen... Also 8 CPUs = 8 x Vortex.... :D
Gruß
Eberhard
 
Eberhard - was du hier bezüglich Rumpf vorschlägst, habe ich in Post#160 + 169 + 176 gemacht.
Bei der Mig29 habe ich den Rumpf natürlich als quasi-Fläche gerechnet, was aber nicht befriedigend war.
Dazu Frank Ranis (#181) : " . . . wenn man den Rumpf richtig mitrechnen würde, womit ich ja Probleme habe."

Empirik ("try and error") und Erfahrung waren in meinem Falle zielführender . . . ;)
Gruß
Dieter
 
Hallo Dieter,
dein Ansatz mit der Mig war sehr gut. Aber mit Rumpf müssen alle Zusatzwiderstände incl Rumpfquerschnitt rechts raus.
Zumindest nach meiner Erfahrung, wirds dann plausibler. Übrigens auch beim Segler.
letztlich hilft am ehesten der gesunde Menschenverstand, wenn das eine nicht geht, dann eben anders.
Wer schon zu PräVortex-Zeiten Flieger von Hand berechnet hat, der hats etwas leichter, der weis eher, was was bewirkt.
Mit oder ohne Vortex kommt aber der Moment, wo man ins kalte Wasser springen muss.
Davon lernt man am meisten und sehr schnell... Und durchaus mit positiver Betonung. Wer nicht rechnet, naja.... :cry:
Etwas Sicherheitsdenken und den SP etwas weiter vor legen, schadet auch nicht und hat sich bei den Motorfliegern u Jets gut bewährt.
Zumindest ohne Rumpf ein muß.
Jedenfalls sind die von Hand Rechnungen nicht wirklich genauer und manche Entwürfe sind von Hand so gut wie gar nicht berechenbar.
Vortex ist dann eine echte Designhilfe.
Aber auch mit Vortex, hat das seine Grenzen. Letztlich muss man genau diese Grenzen kennen lernen.
Bzw Plausibilitätsprüfungen machen. zB Radaufliegepunkt im Original mit dem berechneten NP u SP vergleichen. Nachdenken und entsprechend korrigieren.
Jedenfalls ist mir bisher noch kein besseres Program für PC über den Weg gelaufen.
Gruß
Eberhard
 
Hallo.

Ich lese seit einiger Zeit hier mehr oder weniger eifrig mit, und habe dank Frank Ranis seiner Anleitung auch schon so einiges gelernt und auch soweit begriffen, aber eben nicht alles.
Zwischenzeitlich habe ich ordentlich mit Vortex gearbeitet und habe versucht einen halbwegs vernünftigen 3,5m Zweck-Segler zu entwerfen. Dafür habe ich auch einen Rumpfdummy aus symetrischen Flügelprofilen erstellt (Naca 002, 006 ....).
Aber ich habe noch viele Fragen, da ich doch so Einiges nicht verstehe/begreife und auch zu wenig Erfahrung habe.

Da wäre die Blasenbildung. Wenn ich z.B. die Gesamtpolaren berechnen lasse, sieht es in der Tabelle und Grafik gar nicht mal so schlecht aus, vernünftige Werte und keine Ablösungen. Dann suche ich mir z.B. die beste EWD, Klappenstellung oder Anstellwinkel für bestimmte Flugzustände raus, trage diese ein und mache dann noch mal eine Auslegungsberechnung. Und da ist sie wieder, die Blasenbildung. Also EWD zurück, vielleicht noch etwas mehr oder weniger Schränken usw. . Besonders an den Randbögen ist es schwierig die Blasenbildung in den Griff zu kriegen, und wenn ich es dann mal doch geschafft habe, dann oft nur für einen begrenzten Flugzustand. Und was mir noch aufgefallen ist, besonders dann wenn der Anstellwinkel vergrössert wird, das man z.b ab 1°+ Blasenbildung hat, diese ab 3,5° wieder weg sind und ab 4,5° kommt der Strömungsabriss (roter Bereich beim CA). Wie ist das zu Verstehen?
Und mal angenommen ich baue einen Segler in ziemlich einfacher Rippen- oder Styro-Abachi-Bauweise, wie sieht es da mit vereinzelter Blasenbildung bei Knickstellen (V-Form, Doppeltrapez-Flügel) und besonders an der Flügelspitze/Randbogen aus? Ist das zu vernachlässigen bzw. muss man dann Kompromisse eingehen?

Aber vielleicht hat ja Jemand mal Lust sich meine Entwürfe anzuschauen.

Gruß Andreas
 

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Hallo,
1.) Panalanzahl in beiden Richtungen und allen Flügeln erhöhen - Penalautomatik
2.) Klappen auf Null und Entwurf optimieren anhand Gamma und Einstellwinkel ohne Klappen optimieren usw.
3.) Die ebene Platte außen weg u gscheits Profil eingeben
4.) Profilstrak außen optimieren über Wölbung und zB anderes Profil zB aus der SA Familie
5.) Blasenwarnung rausnehmen und die Auslegung komplett ohne machen und paralel im XFLR5 am Auslegungspunkt / plus minus drum rum prüfen obs Blasenprobs gibt.
6.) Gleich davon ausgehen, dass bei den Re Zahlen Turbolatoren erforderlich sind und das in XFLR5 simulieren durch ZWEI Störungen/Punkte oben bei ca. 8 und 30 % Profiltiefe um 140 tiefer setzen und darüber Gedanken machen. Dito unten bei zB 70 % Tiefe, das muss man aber herausfinden wo der richtig sitzt bzw einer unten nötig ist. Manche brauchens manche nicht.
7.) in klein-kleinarbeit den Außenflügel/Randbogen optimieren.
Ansonsten finde ich deinen Ansatz ganz Net.
Gruß
Eberhard
 
Hallo

@ Eberhard

Erst einmal danke für die Antwort. Aber wie ich schon geschrieben habe, weis ich nicht alles.
zu 2) Gamma ?
zu 3) Welche Profile eignen sich gut für Randbögen, gibtes da Favoriten oder heisst es probieren, probieren......?
Zu 4) Das verstehe ich und werde ich auch noch machen. Im Moment schwebt mir vor, dies auch noch mal ohne aerodynamische Schränkung und /oder Verwindung zu Probieren, über die Tiefenverteilung der Fläche. Mal sehen ob ich das so hinbekomme das die Strömung am Innenflügel zuerst abreißt. Ob ich das mit meinen bescheidenen Mittel gebaut bekomme ist eine andere Geschichte:rolleyes:. Aber ich möchte es einfach mal wissen.
zu 5) XFLR5 ?

Gruß Andreas
 
Guten Morgen,
Google xflr5 : http://www.xflr5.com/xflr5.htm
Gibt dazu im Net irgend wo eine deutsche txt Datei dann ist der größte Teil der Programmtexte in deutsch.
Frag mich aber bitte nicht nach dem Link dazu.

Gamma=Zirkulationsverteilung = die 3 roten Button und googeln
Und ja, ich kann dir nur dazu raten zu probieren, dauert zwar etwas, aber da lernst du am ehesten, wie sich was auswirkt.
Dann versuche gezielt deine Auslegungen auf deine Bauweise zu optimieren.
Das geht, ich hab einen 5,00 m Segler mit über 40 Gleitzahl mit wenig Knickstellen entworfen der sich schneiden ließe.
Was du bauen kannst, musst du entscheiden.
Naja,... deine Videospiele kommen dann halt etwas zu kurz. :D:)

Schau dir andere Auslegungen im Seglerbereich an, da findest du erschöpfende Anregungen.
Was den Randbogen/Flügelspitze betrifft, da rate ich zum Phantasievollen probieren. Da geht noch viel, was wenig mit dem Profil da zu tun hat.

Ohne deine Entwürfe genauer gerechnet zu haben, mir kommen deine Flügeleinstellwinkel recht klein vor. ohne Klappenausschläge mal optimieren.
Und deine Modellgewichte kritisch prüfen, weniger ist da uU nicht das optimum, auch da testen.

Beim Tri2 hast du zB beim Rumpf in Spannweitenrichtung NULL Panals drin, das ist dann so als ob der Rumpf nicht berechnet wird.
Der Symetriebutton, war nicht gesetzt :eek:, ich hab die CM0 Optimierung entfernt dafür die Panalzahl in der Tiefe auf 12 erhöht.
Auch die Blasenwarnung raus und erst am Schluss prüfen, auch mit XFLR5.
Am Ende dann auch mal mit 40 Penals in der Tiefe rechnen, dauert zwar, dann siehst du aber den Unterschied und bekommst den richtigen Flügeleinstellwinkel.
Kann sich ohne weiteres 0,3-0,5 Grad verändern. Ist eine Frage der Genauigkeit/Auflösung bei der Rechnung. Bei publizierten Aerodynamik Untersuchungen wird ganz gerne mit etwa 60 Panals in der Tiefe gerechnet eben um präzise Ergebnisse zu erhalten. Kannst das ja mal über Nacht im Vergleich testen, dann kennst du für die Zukunft den zu erwartenden Unterschied. Und Vortex kann je nach Anzahl der vorhandenen CPUs auch mehrfach paralel laufen.
Ansonsten ist über Gamma/Flügelgeometrieanpassungen einiges an optimierungspotential deim S1 und Tri2 da, den 3. Entwurf hab ich nicht angesehen.
Beim S1 schau dir vorrangig mal den Innenflügel genauer an. Auch in Sachen Dicke und Wölbung.
Anhang anzeigen Tri2.flz
Mit welchem Programm passt du Dicke und Wölbung der Profile an, schreib mir dazu mal eine Mail e.mauk(..)t-online.de
Gruß
Eberhard

Bei dir Tri2
tri2.jpg

Wie es sein könnte
EMAC.jpg
 
FLZ_Vortex unter Linux

FLZ_Vortex unter Linux

Hi,

ich wurde gebeten, mal kurz über das Setup von flz_vortex unter Linux zu berichten. Ich benutze seit 22 Jahren privat nur noch Linux, damals, gegen Windows 3.11, war Linux RICHTIG gut. Heute, gegen W7, ist es weniger krass, aber ich schätze immer noch die Stabilität und Sicherheit, und einige mir langsam gewohnte Features...

Aber flz_vortex wollte ich auch, und das ist ein Windows-Programm. Die reine Lehre verabscheut ja Windows-Programme unter Linux, aber da ich alt und weise geworden bin (oder nachlässig), habe ich es dann doch installiert. Wie geht das?

Ist in ein paar Mausklicks getan, zumindest unter Ubuntu 12.04.

1) Da der Prophet nicht zum Berg oder andersrum, müssen wir Windows simulieren. Der Simulator heisst "wine" und ich installiere ihn mit dem Synaptic Package Manager (geht auch mit Ubuntu Software Center):
Screenshot from 2013-12-10 21:17:27.png

der lädt rucki-zucki die notwendigen Daten vom nächstgelegenen Ubuntu-Server und macht seine Arbeit:
Screenshot from 2013-12-10 21:18:23.png
Wenn ich auf "close" drücken kann, dann tue ich das auch. Damit ist Wine fertig.

2) nun können wir schon flz_vortex installieren. Ich habe den Installer schon von der Website von FLZ heruntergeladen und in ein Verzeichnis gelegt. Nachdem wir wine installiert haben, können wir die Windows-Files einfach durch doppelklick ausführen (wie unter Windows). Die Installation ist dann wie eine ganz normale Installation.
Screenshot from 2013-12-10 21:21:18.png

3) Starten des Programmes: Vortex hat sich im Startmenu unter Wine eingeklinkt und wird ebenso einfach mit einem Mausklick gestartet.
Screenshot from 2013-12-10 21:23:02.png

Vortex unter Linux sieht dann einfach so aus. Weiss nicht, wie es unter W7 aussieht, aber für mich passt das.
Screenshot from 2013-12-10 21:23:26.png

4) Besonderheiten: Wine simuliert ein Laufwerk c. Laufwerksbuchstaben gibt es normalerweise unter Linux/Unix nicht, da geht alles von / aus. Eigene Dateien sind unter /home/<user> abgespeichert. Wine ist hier so konfiguriert, dass jeder Anwender seine eigenen Programme/Daten hat, die sind dann unter /home/<user>/.wine/dosdevices/c:

Screenshot from 2013-12-10 21:44:51.png

das muss man wissen, wenn man mit den Files jonglieren möchte, die Vortex ablegt.

5) Zusammenfassung: Alles in allem läuft es super und ist in 5 Minuten installiert.
 
High Aspect

High Aspect

ich hab mal meine HA versucht zu simulieren. Die Flügelgeometrie müsste eigentlich stimmen. Wie gut das Profil übereinstimmt, weiss ich nicht, ich habe ein SD7080 genommen, Arthobby sagt, es wäre ein SD7080 modifiziert.
Screenshot from 2013-12-12 23:03:32.png
Wenn ich meinen EWD vorgebe, errechnet er einen SP von ~100mm anstelle von 82 wie in der Anleitung. Ich komme auf eine Gleitzahl von ~20, was nicht so toll ist. Ist das jetzt ungefähr richtig? Gibt es an den Parametern noch etwas zu drehen?

Insgesamt haut es schon so ca. mit 20% Fehler gegen die Realität hin, was ich schon für ein gutes Ergebnis bei einer solch komplexen Simulation halte, da ich noch gar keine Ahnung von dem Tool habe. Aber welche Parameter könnte man noch beeinflussen, um eine bessere Übereinstimmung mit der Realität zu erhalten?

Anhang anzeigen ha02.flz
 
Hallo bee2.

Es wäre gut zu wissen wie und wo das Profil modifiziert wurde, das macht schon eine Menge aus. Ich habe es mal bei einem Flieger , bei dem ich die Modifikationen wusste, in Vortex ausprobiert. Einmal mit Originalprofil, und dann mit modifiziertem Profil an der richtigen Stelle, da liegen doch schon kleine Welten dazwischen. Auch hast du ein paar Daten in Vortex nicht richtig eingegeben und auch vergessen. Zum Beispiel Anstellwinkel 1,1° und Winkel Tragfläche 0° ? In "Flügel" und dort unter "Winkel" wird der Winkel der gerade angewählten Fläche eingegeben. Die Differenz zwischen TF und HLW ist die EWD. Gesamtgewicht 690 Gramm, der Vogel wiegt doch bei über 3 Meter Spannweite bestimmt mehr, oder? Unter "Flugzeug" findest Du noch ein Feld "zus. Massen". Was ist mit dem Seitenleitwerk? Ist ein zusätzlicher Widerstand der momentan nicht in die Rechnung mit hineinfließt. Stimmt auch wirklich die Größe des HLW , das Profil und der Abstand zur Tragfläche? Ist wichtig für das Stabilitätsmaß. Dann steht noch unter "Einstellungen Widerstandsberechnung" alles auf Null. Wenn da noch etwas eingegeben wird verschlechtern sich leider die Daten, aber ohne Rumpf geht es halt nicht, man belügt sich sonst selbst.

Gruß Andreas
 
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