MIDI VOR65 in 1:25, mit Canting Keel, Daggerboards, Doppelruder und Genua.

Paddy (Orma-60) hatte es bei seinem Monster über nen Flaschenzug und Winde realisiert.
...aber auch bei ihm gabs Probleme. Ich glaube, ihm hats einen Teil der Rollen zerlegt, obwohl er keinen Billigkram drin hatte.
Unterschätze bitte nicht die Dynamik des Kiels in Welle.
 

micha b

User
Flaschenzug habe ich auch in der großen VOR65 drin, dort hat es mir nach kurzer Zeit den Servo gekillt.
Mit den Umlenkrollen hingegen hatte ich keine Probleme (selbstgedreht).

Es gilt eben einen Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und Kraft zu finden. Daher der Versuch mit dem selbst sperrenden Schneckengetriebe.
Das selbst sperrende dürfte die Dynamik abfangen und zeitgleich für große Kraft sorgen (Übersetzung 1:40).
 
Moin, Moin Micha

Das Schneckengetriebe und die damit verbundene Selbsthemmung würde ich als Grundidee nicht aufgeben. Das gefällt mir sehr gut.
Das Kiel mit seiner Drehachse zu bewegen ist ein "Wagnis". Wie Du schon bemerkt hast. Sehr große Kräfte sind nötig für eine Verstellung.
--- Schade --- wäre schön einfach gewesen ......

Eine Kombination aus deiner zweiten Idee (das hoch gestellte Zahnrad) und die Idee des Schneckengetriebes könnte eine Lösung
bringen. Damit sind zwei Grundeigenschaften nutzbar. Die Selbsthemmung des Schneckengetriebes und der große Hebel des
Zahnradkreisbogens.
Weitergedacht kann man die Antriebskraft auf zwei zB. Servos übertragen. Einen an die Schottwand Bug und einen Schottwand Heck
befestigt. Die Antriebswelle von zwei Seiten bedienen/verstellen. Ich zeichne Dir das in den nächsten Tagen mal. Bilder sagen in solchen Fällen
oft mehr. Bitte um etwas Geduld......
Einen geschloßenen Schwertkasten/Kielkasten ist mit dieser Lösung möglich. Habe deine Erfahrung mit dem offenen Kasten noch in Erinnerung.



Blaubär
 

micha b

User
Ich verstehe schon wie du das mit dem zweiten Servo meinst. Ist eine gute Idee, für mich spricht aber das Thema Gewicht dagegen.
und so ein großes Schneckengetriebe funktioniert nicht, weil es dann unendlich langsam werden würde (Übersetzung ist immer Zahnzahl:1.
Das geht bei dem normalen Zahnrad, da hab ich200:15, aber 200:1 wäre zu langsam.
 
Moin Moin Micha
Ich habe den Schwertkasten und seine Ansteuerung mal in einer Low Poly Darstellung
gezeichnet. Das wäre meine Grundidee.

Ich weiß das Du damit viel mehr Erfahrung hast. Zahnradübersetzung, Ansteuergeschwindigkeit
und Stellkräfte hast Du schon in der Praxis getestet.
Vielleicht ist das eine Anregung für dich? Bin gespannt wie du das Thema Schwertansteuerung
Umsetzen möchtest.

Dann kann ich bei dir abschauen…..grins…. 😜 Denn ich habe auch solch ein Projekt vor.
Die Figaro III von Benetau wollte ich mit einem Kanting-Kiel ausstatten.

Schwertkasten.png


Schwertkasten1.png


Schwertkasten2.png


Schwertkasten3.png
Schwertkasten4.png


Einen Gruß Blaubär
 

micha b

User
Blaubär, das ist eine super Kombination beider Ideen.


Einziges Manko: Die Verstellgeschwindigkeit.
Selbst wenn ich nur 1:20 beim Schneckengetriebe habe, muss sich das Servo 20x drehen damit sich das hellgrüne einmal dreht. Bei gezeigter Dimensionierung dürfte das hellgrüne zum grauen Segment bei 1:5 liegen. Da nur +/- 45° Drehwinkel bräuchte man dennoch in Summe ( 20 x 5 / 4) = 25 Umdrehungen des Servos um den Kiel von links nach rechts zu legen. Das ist deutlich zu langsam!
Die schnellen Servos die ich kenne haben um 0.07 Sekunden für 60°. Für einen Vollkreis sind das dann 0.42, für 25 Vollkreise 10.5 Sekunden,wohlgemerkt unbelastet.

Wenn man das Verhältnis von Hellgrün zu grau auf 1:1 setzt, hat die Lösung nur noch den Vorteil, dass die Kielbox im unteren Bereich dicht gemacht werden kann. Allerdings erkauft durch mehr Gewicht.
Jetzt könnte man natürlich statt des Servos einen Motor einsetzen, der deutlich schneller läuft, der müsste allerdings ein hohes Drehmoment haben.... = hohes Gewicht, oder eine Untersetzung für mehr Drehmoment, wird dann aber wieder langsamer....

Trotzdem eine tolle Idee über die ich nochmals nachgrübeln werde. 👍
 
Bei Facebook in der Gruppe 3d pri ted rc boote hat einer eine canting Kiel Mechanismus auch mit Zahnräder gelöst. Und das scheint zu funktionieren, ich such mal dem sein Projekt raus
 

micha b

User
Bei Facebook in der Gruppe 3d pri ted rc boote hat einer eine canting Kiel Mechanismus auch mit Zahnräder gelöst.
Ja, ich glaube, du meinst den mit dem Zahnriemen und den gedruckten GT2 Zahnrädern. Aber auch seine Mechanik war zu schwer (was bei seinem Maßstab wohl nicht gestört hatte).
Leider habe ich von ihm niemals Segelvideos gefunden. Aber spannend umgesetzt war es schon...



Das neue Zahnrad ist da - wohl dem, der sich schon mal eine CNC Fräse gebaut hat :-)

IMG_20210514_155124.jpg

Das Gehäuse dazu kommt gerade aus dem Drucker...

IMG_20210514_183359.jpg

Passt alles gerade so rein...
IMG_20210514_183338.jpg

Warum aus dem Drucker? mit genügend Infill sollte das eigentlich ausreichend stabil sein. Zum Testen reicht es auf jeden Fall.
Ich werde jetzt das Teilsegment, die Spanten, die Getriebebox etc mal zusammenbauen und dann ein paar Tests fahren.
Ich weiß nur noch nicht, wie ich das Kielschwert jetzt an dieser dünnen Achse befestigen kann. Ideen?
 
Hallo Michi,

In deinem Entwurf hattest du ja eine Kielbox gezeichnet. Je Seite eine Abgewinkelte Achse, die in einem Gehäuse eingearbeitet ist. Den Kiel nur durch die Achse zu befestigen, sehe ich als Kritisch. Da die Hebelkräfte jede kleine Schraube abscheren würden. Meiner Meinung nach, ist die von dir gezeigte Lösung mit der Kielbox der richtige Weg die Kräfte aufzunehmen. Viel Erfolg weiterhin.

Lg Marcus
 

micha b

User
Endlich wieder Zeit zum Bauen.

Ich habe die Kielmechanik jetzt wie oben beschrieben mit Schneckengetriebe und gebogenen Achsen aufgebaut:
IMG_20210523_111421.jpg IMG_20210523_111430.jpg

IMG_20210523_111349.jpg IMG_20210523_111355.jpg

Wichtig ist die Reihenfolge beim Zusammenbau:
- hinteres Schott
- Verstärkungen für Wanten
- Getriebe
- hintere Achse
- Schwenkkielhalter (nicht im Bild, war nur zur Ausrichtung provisorisch verbaut)
- vordere Achse ins Schott montieren (geht nachher auf Grund der Länge nicht mehr raus)
- vorderes Schott einkleben
- Masttasche mit zweitem Lager
- Servo befestigen

Weitere Bilder folgen gemäß Baufortschritt
 
Leider sehr viel geheim,

weil sobald Geschäftsinteressen drin sind, ist's aus mit der 'zeigerei'.

Ich kenne ein paar wenige IMOCA Sailors,

Alles bescheidene, super gute Segler.
Aus.

Lass mal das THE OCEAN RACE 2022/23 beginnen = Dann werden sehr viele Neuheiten für den RC - VO65 & IMOCA60 - Segelfan, kommen.

Ein Tipp = immer im Netz schauen, speziell Design & etc.
Bis noch vor kurzem habe ich nicht geglaubt, was da alles gute zu finden ist.

Ich bin jetzt schon sehr gespannt.
 

micha b

User
Weiter geht's mit der Mechanik:

Hier der erste Test des neuen Canting Keels, zusammen mit den Dagger Boards, gesteuert von nur einem Servo:


Gefällt mir noch nicht ganz, bei "Kiel in der Mitte" bleiben die Daggers noch in der letzten definierten Position stehen, das sollte sich aber über den Einsatz von Rückholfedern lösen lassen.
Der Schwenk des Kiels von einer Seite zur andern benötigt aktuell 6 Sekunden, das liegt vor allem am lahmen Servo (0.18sek/60°), wenn ich hier aber das doppelt so schnelle Ditex TD1005 einsetze hab ich nur noch ca. 3sek, das sollte dann passen.

Die Daggers sind noch nicht geschmiert, daher hakeln sie noch etwas. Sollte ich das Segment nochmals bauen, werde ich hier Teflongleitschienen anbringen um die Reibung weiter zu minimieren.
Ich teste das Ganze jetzt nochmals mit 1kg Kielgewicht, ich hatte schon 800gr dran ohne dass man nennenswerte Belastung des Servos gehört hätte.

So sollte das Ganze jetzt eigentlich funktionieren. Ich glaube, ich werde jetzt anfangen die Rumpfsegmente miteinander zu verkleben (und eine Strumpfhose zu besorgen).

In den Bug und in die hinteren Bereiche rechts und links werde ich noch Luftpolstertaschen (Verpackungsmaterial) einbringen um die Kiste unsinkbar zu machen.


Mich lässt der Gedanke nach verschiebbarem Ballast im Heck nicht los... aber das bedeutet dann bestimmt gleich nochmals 150gr mehr Gewicht durch Servo und Mechanik, ich glaube, bei der V1 spare ich mir das noch... Aber faszinierend wäre das schon in dem kleinen Böötchen...
 

micha b

User
Hier geht's endlich weiter...

Inzwischen sind die Rumpfsegmente verklebt, mit 1x80er Glas belegt, gespachtelt und grob verschliffen.
Leider hat sich das Mittelsegment dabei verzogen, so dass ich im Unterboden jetzt eine Delle von ca 3cm Durchmesser und 3-4mm Tiefe habe. Mal schauen wie ich das wieder raus bekomme.

Der Schwenkkiel (noch mit dem langsamen Servo) ist verbaut und mit einer 700gr Kielbombe versehen. Auch hier immer noch fast keine Anstrengung des Servos hörbar. Nachdem ich den Drehwinkel auf das mechanisch Maximale erweitert habe, dauert ein Schwenk ca 8 Sekunden => deutlich zu lange. Ich muss mir jetzt ein Servo mit 0.05 sek besorgen und zur Seilwinde umbauen um das Ganze auf 3 Sekunden /Schwenk zu bringen. Das empfinde ich für eine schnelle Halse eigentlich immer noch als zu langsam, aber irgendwo sind eben immer noch Grenzen.
Video folgt.

Die Daggerboards machen mir mehr Sorgen. Ich habe keinen Weg gefunden, beide Daggerboards für Vorwindkurs komplett aus dem Wasser zu bekommen. Zumindest nicht ohne zusätzliche Servos. Zudem bekam ich die Anlenkung der Daggers (die durchgeführe Achse von vorne) nicht dicht.
Zwei Mikro-Servos habe ich nun eingebaut welche ich über einen einzelnen Schalter an der Remote steuern kann
Schalter neutral = Beide Daggers komplett aus dem Wasser
Schalter auf 0 oder 2 = eines der Daggers geht voll auf Tauchstation.
Die beiden Mikroservos wiegen samt Halterung 35gr, das kann ich verkraften, hier die Konstruktion mit Schotführung - nur eine um das nicht zu verkomplizieren.
1624572217395.png


Um den benötigten Weg von ca. 10cm für den Hub der Daggers zu bekommen wird die Shot einmal umgelenkt. Das geht erstaunlich gut mit den mitgelieferten Ruderhörnern, lediglich den angegebenen Drehwinkel von 180° bekomme ich mit meiner FB nicht ganz raus - das Servo würde dafür 500us bzw 2500us benötigen, da fehlen mir mit der Taranis jeweils 250us.

Dafür finde ich auch noch ne Lösung.

Doch der Reihe nach:
Kielschwert: Zweiteilig / hälftig im 3D Druck rausgelassen, mit Carbonstäben (3mm) und einer M3 Gewindestange verstärkt und dann verklebt:
IMG_20210529_181633.jpg

Belegung des Rumpfs mit 80er Glas:
IMG_20210604_223605.jpg IMG_20210604_223602.jpg IMG_20210604_223549.jpg

Ansteuerung Daggerboards mit zwei Mikro Servos:
IMG_20210624_234555.jpg IMG_20210625_000813.jpg

Shotsalat:
IMG_20210625_000823.jpg

Fortsetzung folgt.
 
Moin Micha,

ja denn nur Mal Klasse.
Wie du da ran geht's.

Glaube bald wirst du eine riesen Surffreude mit deinem Klasse VO65 haben.

Die Großboote suchen extra Starkwind Gebiete aus = voll der Surf Rausch.
Dafür sind die Boote konstruiert.
Auch dein VO65.
Minisegel rauf Starkwindtag aussuchen, ab zum surfen.
Freue mich auf Bildmaterial.

VG
Gerd.
 
Ach, die Delle.
Das ist die Chemie.
Da unten sieht es keiner.
Spachtel zu schwer.
Dein Schiff soll über die Wellen fliegen.
Locker mit Delle.
Ahoi.
 

micha b

User
Erste Bewegungen der Mechanik (Kiel und Daggers) kann man hier sehen


Wie immer ungeschnitten und verwackelt. ;-)

Weitere Optimierungen:
- Schnelleres Servo für den Kiel (ist 0.15s/60°)
- Justage der Daggermechanik
- Abdichtung Kiel

Und dann gehts weiter mit Selesteuerung, Segel bauen etc. Dauert noch etwas bis meine "Luca III" auf dem Wasser sein wird.
 

micha b

User
Mal wieder ein kleines Update.

Inzwischen ist alles eingebaut (RTS) und man sieht hier die Wasserlinie mit 700g Schwenkkiel. Verbaut sind die zwei Mini-Servos für die Daggers, ein Ditex 1005 (5ms) für den Schwenkkiel, ein Noname 20kg für das Hauptsegel, ein Ditex 2110 für die Genua mit Umlaufschot. Dazu ein 700mAh Akku. Für das Rigg habe ich noch 150gr Ballast im Rumpf.
Für meine Begriffe an der Grenze, ich hoffe, ich muss den Kiel nicht größer machen:
IMG_20210730_113752.jpg IMG_20210730_113715.jpg IMG_20210730_113724.jpg

Sollte ich einen 1.000g Schwenkkiel benötigen sieht liegt das Böötchen wie folgt im Wasser:

IMG_20210730_113951.jpg IMG_20210730_114007.jpg
Viel zu tief für meinen Geschmack, die Hecklastigkeit ist übrigens gewünscht um die Nase oben zu halten.


Die Ansteuerung der Genua-Umlaufschot habe ich wie folgt umgesetzt:

IMG_20210730_115331.jpg IMG_20210730_115351.jpg
Die Umlaufshot werde ich auch zur Steuerung einer kleinen Fock einsetzen, hier muss ich dann entsprechend den Verfahrweg begrenzen und zwei weitere Fockholepunkte an Deck setzen. So spare ich mir aber den Fockbaum den ich optisch nicht wirklich schön finde.


Die Ansteuerung des Hauptsegels ist mit der hier im Forum beschriebenen Franz-Winde umgesetzt.
Mal schauen, die sich so schlägt:

IMG_20210730_115417.jpg IMG_20210730_115425.jpg

Die Führung der Schoten erfolgt jeweils durch ein rotglühend erhitztes und dann gebogenes Messingrohr. Im geglühten Zustand lässt sich das Rohr leicht biegen ohne sich im Biegebereich nennenswert zu verformen.

Soweit für heute, ich geh jetzt an den Pool der in den letzten Wochen erschreckend viel Algen angesetzt hat...
 
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