MIDI VOR65 in 1:25, mit Canting Keel, Daggerboards, Doppelruder und Genua.

Hacker stellt den Vertrieb der Servos ein bzw. hat bereits den Vertrieb eingestellt, aufgrund zu vieler Probleme.
Problem mit dem Nullpunkt ist folgender: Servo Stromlos, Funke aus, alles Schläft....Servo hat sich gemerkt wo es war....
Ein klein wenig manuelles Verstellen am Servo reicht aus.....und das Servo kommt beim Einschalten durcheinander.....
Fazit: Servo aus und nicht ein kleines bisschen bewegen bis zum nächsten Einschalten........

Lg Marcus

Funkantenne in Carbonrümpfen müssen 90° voneinander zeigen. Grundsätzlich Antennen nach draussen.
 

micha b

User
Langsam gehts weiter.
Nachdem das HT PLA angekommen ist, habe ich die Teile die fix verbaut werden (Mast- und Daggertaschen) ausgedruckt und eingeklebt (schwarz).
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Das Deck habe ich aus 2x 63g und 1x 160g GFK gemacht, wie immer auf einer ebenen Fläche die zur Erzielung einer perfekten Oberfläche zuvor mit Frischhaltefolie bespannt wurde. Die Pflicht habe ich aus dem gleichen Material über eine 3D gedruckte Form laminiert und nach dem ausschneiden mit eingedicktem Harz auf das Deck laminiert. Der Heckspiegel wird aus einem Abfallstück des Decks gefertigt und trocknet gerade.
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Ein 1:1 Ausdruck der Draufsicht ermöglicht bereits jetzt die nötigen Ausschnitte in das Deck zu machen um es später nur einfädeln zu müssen.
IMG_20211019_160209.jpg
 
Hallo Micha,
ich verfolge deine Bauberichte schon seit geraumer Zeit.
Es ist beeindruckend mit welcher Kreativität und welchem Durchhaltevermögen du an die Dinge herangehst. Die Ausführung deines jetzigen Canting- Keel Mechanismus ist eine Ingenieursmäßige Meisterleistung.
Nicht zuletzt haben mich deine Projekte inspiriert eine IMOCA in 1:18 zu bauen. Ich beschäftige mich deshalb schon seit geraumer Zeit mit der Theorie hinter dem Segeln und der Hydro- bzw. Aerodynamik hinter Foils.
Was mir bei deinem letzten Entwurf auffällt ist die geringe Profiltiefe der Daggerboards.
Wenn der Kiel abgekanntet ist müßen die Schwerter, bzw. das Eine, die gesamte Querkraft aufbringen. D.h. das Daggerboard bekommt gewaltig was zu tun und dafür kann man in unserem kleinen Maßstab eigentlich nicht zu viel Profiltiefe haben.
Sehr schön wird das hier erklärt:
Konntest du eigentlich die Ursache für die starke Luvgierigkeit der großen VOR finden?
Schöne Grüße,
Johannes
 

micha b

User
Hi Johannes,
danke für die Blumen. Wenn ich sehe, mit welcher Präzision,Handwerkskunst und Erfahrung manch
andere hier bauen, muss ich mich noch noch sehr lange ganz weit hinten anstellen.

Die Größe der Daggers ist in der Tat aktuell zu klein gewählt, in den Bildern / Videos oben habe ich nur
einen zurechtgeschliffenenen 20x2mm Carbon Vierkant eingesetzt (aus der Krabbelkiste).
Die Führungstasche lässt Platz für ca. 30x3mm. Da werde ich mir noch entsprechend größere Daggers laminieren - eine der Stellschrauben zur finalen Abstimmung des Boots auf dem Wasser. Meine VORs orientieren sich ja sehr am Original was die Proportionen anbelangt. Dass man das nicht 1:1 runter skalieren kann ist mir bewusst, daher ist das alles nur als Ausgangspunkt zu sehen.

Danke für den Link. Auch wenn mir das Alles vom Segeln und Windsurfen intuitiv klar ist, ist es immer wieder schön, die theoretischen Grundlagen dazu vermittelt zu bekommen.

Die Luvgierigkeit bei der großen VOR hatte in erster Linien mit dem unbalancierten Segelverhältnis zu tun. Ich habe dann die Fock vergrößert und das Hauptsegel verkleinert und schon war das Ganze in einem weiten Bereich sehr neutral zu segeln. Zudem habe ich gelernt, dass die VO65 sehr aufrecht gesegelt werden will. Und ich habe gelernt, dass auch die echten VOR Sonnenschüsse produzieren.

Zwischendrin hatte ich ja - hauptsächlich zur Eigenmotivation - die MINI VOR gebaut, auch mit großer Fock und kleinerem Haupt, diese lief von Anfang an sehr entspannt und neutral, ohne spürbar luvgierig zu werden. Die MINI ist mir ja leider geschmolzen. Ich glaube, jetzt mit dem HT PLA versuche ich mich nochmals daran. Der Winter kommt :-) Ach ja - die Einwinkelung der Doppelruder hatte ich bei ihr ja auch erhöht - von 16° auf 20° das sollte auch geholfen haben.


Ich hoffe zudem sehr, dass du uns am Bau deiner IMOCA teilhaben lässt. 1:18 bedeutet dann ca. 150cm Rumpflänge? Das wird beeindruckend! Ich bin sehr gespannt.
 
Hallo Micha,
die IMOCA wird genau 1m lang (Projektname IOMOCA ;) ) . Die Orginale sind ja 18m. Ich habe die Größe bewusst gewählt um auf IOM Komponenten /Know How zurück greifen zu können.
Das mit der großen Fock freut mich seht zu hören. Ich habe mir schon sowas gedacht, aber es ist natürlich super wenn du das durch Versuch bestätigen kanst.
Das mit dem aufrechten Segeln geht eigentlich auch aus dem Video hervor: Durch den Krängungswinkel werden die beiden Kraftvektoren von Segel und Schwert seitlich zueinander versetzt. Je breiter der Rumpf, desto größer der Abstand und desto stärker das luvgierige Moment.
Wenn ich das Video richtig interprätiere könnten die Daggerboards eigentlich ein tragendes Profil haben, also kein Symmetrisches. Ob man sich durch die geringen Reynoldszahlen damit allerdings einen Gefallen tut weiß ich (noch) nicht.
Momentan wartet bei mir das Canting Keel System auf einen ersten Versuchsaufbau und der Rumpf ist schon laminiert. Ich habe schon vor darüber zu berichten, allerdings erst wenn´s auch was vorzuzeigen gibt.
Mach´s gut,
Johannes
 

micha b

User
Weiter geht's. Der Rumpf war an zig Stellen undicht - ich hatte wohl zu sehr an Harz gespart. Und obwohl ich außen bereits mehrmals mit Klarlack lackiert hatte, drang immer noch viel Wasser in den Rumpf ein. Also den ganzen Rumpf innen nochmals mit Harz eingepinselt, das Harz dann mit dem Heißluftfön schön dünnflüssig gemacht, abbinden lassen, nochmals, und dann war der Rumpf endlich dicht. Wieviel der Rumpf jetzt mit den ganzen Schichten Lack und Harz wiegt, wage ich gar nicht zu messen... :-(

Aber egal, Hauptsache dicht. Wenn ich nochmals eine MIDI baue (die Mutterform habe ich ja noch) werde ich gleich mehr auf Dichtheit achten.

Heute habe ich endlich die Wetbox im Volumen verkleinert - ansonsten sind da immer 200-300gr Wasser drin - muss nicht sein. Also einen Müllbeutel etwas befeuchtet, mit Bauschaum gefüllt und in der Wetbox über Nacht aufquellen lassen. Danach den Bereich welchen die Kielmechanik benötigt ausgeschnitten und die Bauschaumsegmente mit Heißkleber in die Wetbox geklebt. 7 Gramm Bauschaum vs. 300gr Wasser sind ein guter Tausch.

IMG_20211103_172102(1).jpg

Nach und nach drucke ist alle nicht fest verbauten Bauteile mit HT PLA nochmals.. Das Zeug scheint echt zäher zu sein als das PLA+ welches ich seither verwendet habe.

Der Bugspriet ist auch bereits montiert:

IMG_20211103_174747.jpg

Als nächster Schritt steht die Heirat mit dem Deck an...
 
Hallo Micha,
ich wollte heute schon schreiben wann's wieder mal ein Update gibt ;-). Schöne Arbeit, wie immer. Die Idee mit dem Bauschaum und dem Müllbeutel muß ich mir merken. Welchen Aufbau hast du beim Rumpf gewählt?
Bis dann,
Johannes
 
Phuu, krass hätte ich nicht gedacht, dass es da noch nass durch geht. Wasser ist gnadenlos. Tja bin ich Mal gespannt was mich erwartet, hab meinen aus 2x200g CFK Biax laminieren, allerdings im Vakuum 😎 .
Also weiterhin gutes Gelingen,
Johannes
 

micha b

User
Doch, es geht noch weiter... :-)

Vor zwei Wochen war Hochzeit, Deck und Rumpf wurden mit einer durchgehenden Raupe eingedicktem Harz auf ewig miteinander verbunden. Zur Verdickung habe ich Thixo und Baumwollflocken verwendet. Thixo würde ich heute nicht mehr nehmen, da ich den Eindruck habe, dass es das Harz etwas spröde gemacht hat.
Zudem habe ich als Versicherung noch einiges an Styropor im Rumpf verbaut - die 80gr machen das Boot auch nicht fett(er).
IMG_20211108_233709.jpg
Na? Wer findet auf dem Bild noch das Boot? :D

Den Mast und die Segel hatte ich ja bereits für die gedruckte Version gefertigt, diese können 1:1 übernommen werden.
Da steht sie nun in voller Pracht:
IMG_20211126_102029.jpg

IMG_20211126_102007.jpg IMG_20211126_102043.jpg IMG_20211126_102014.jpg
Nur noch ein paar Details wie Kabinenhaube verbauen und dann geht's voraussichtlich übermorgen zur Jungfernfahrt.
Die Fock hatte ich übrigens mal zum Test weiß lackiert, deswegen sieht sie so zerfleddert aus. Da kommt dann natürlich noch eine neue dran.
 
Hallo Micha,
coooool das schaut ja richtig super aus. Eine Frage hab ich zu den Blöcken: Selber gedruck, eh klar aber was hast du für Rollen/ Lager verwendet?
Ich spiele auch mit dem Gedanken die IMOCA gleich mit einer Genua zu bauen und auf den Fockbaum zu verzichten, bin gespannt wie sich das bei Dir bewährt.
Schöne Grüße und alles gute für den Stapellauf,
Johannes
 

micha b

User
Die Blöcke sind gedruckt und haben ein Kugellager als Rolle drin. Damit die Schot sich nicht zwischen Kugellager und Achse festklemmt liegt das Kugellager (lila) oben und unten in Rampen. Vielleicht kann man das hier erkennen:
1637935276778.png


Durch die seitlichen Durchführungen bleibt die Shot auch erstaunlich genau an der gewünschten Position.
 

micha b

User
Heute war Jungfernfahrt.

1639326234521.png


Eigentlich war deutlich zu wenig Wind um die Kleine gebührend in Fahrt zu bringen oder den Canting Keel zu testen, aber es hat auch so viel Spaß gemacht. Die Kleine fuhr schön neutral, die Fock rotierte schön und ohne Probleme um den Masten. Allerdings muss ich den Holepunkt der Fock noch ein paar cm nach vorne versetzen. Und richtig trimmen konnte ich dank des geringen Winds auch nicht.
Aber das Wichtigste: Sie segelt und ist dicht.

Vor lauter Fachgesimpel haben wir leider vergessen Bilder zu machen, wenn dann doch mal ne Briese kam und sie mal etwas in Schräglage geriet.
Das reiche ich nach wenn es mal wieder etwas Wind hat.
Und ja, die Ruder werden auch noch gelb und die Fock muss neu....

Und die Dagger muss ich noch größer machen. Es gibt also schon noch etwas zu tun....

@swiftsoarer : Es war mir eine Freude!
 
Moin, Moin Micha

Gratuliere zum neuen Boot. Das sieht ja toll aus.


Ich kann verstehen das es endlich auf´s Wasser muß. Auch wenn noch Arbeiten anstehen.
Mir „Juckt“ es auch immer in den Fingen. Und das nach unzähligen Booten die ich gebaut
habe. Das hört wohl nie auf….:)


Viel Spaß beim weiterem Ausbau. Bin gespannt auf weitere Bilder von Dir.
Und vor allem auf weitere Segelberichte.


Kuddel
 
Moin Micha,

wart ab, im Frühjahr sind schon mal sehr stürmische Winde, auch um München da.

Sturmsegel haste ja, dann mal ab zum VO65 surfen.

Leichtwind = Großbaum u. Gennakerbaum 20cm länger. Segel mit langer Unterliekslänge. Geht dann nur bei ca. 1 kn Beaufort.

Bei den Großbooten gibt's ein paar Mega Maxi Racer, die fahren einen Großbaum über's Heck hinaus.
Ultra Racer COMMANCHE war so ein Beispiel. Gewann auch das Sydney Hobart Race.

Also deine VO65 sieht schon sehr segeltüchtig aus, da wird's schon bald einige Freude auf dem Wasser geben.

Es ist völlig normal das da paar Teile mal um Ohren fliegen.
Wie bei den Großen, die fallen ja auch schon mal auseinander.
Ist halt extrem segeln, sonst keine Spannung für Nerven + €.



Dann mal Bilder hier rein.

VG
Gerd.
 

micha b

User
Kleine Zwischenfrage: Wo bekomme ich farbigen Segelstoff - idealerweise Mylar - in 35µ her? Ich habe zwar eine große Rolle Mylar im Keller, alleridngs ist das Zeug wie man auf den Bilder sieht so transparent, dass man die Segel und deren Stellung von Weitem nicht mehr sehen kann.
Was bietet sich außer Mylar noch an? Es sollte leicht zu schneiden und mit doppelseitigem Klebeband bearbeitbar sein, hab keine Nähmaschiene.
Und vor allem: Wo bekomme ich das Zeug zu einem günstigen Kurs her?
Danke für eure Unterstützung. 👍
 
Hallo Michael,
die Ehre war ganz meinerseits. War am Sonntag sehr inspirierend und auf das Ergebnis darfst du echt stolz sein. Was mir zum mylar einfällt:
Gibt's da nicht einen Lack für? Ich erinnere mich, dass man die Lexan Karos der RC Cars mit dem Tamiya Lack lackiert. Lexan und mylar sind denke ich ziemlich ähnlich.
Schöne Grüße,
Johannes
 
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