Ich find seinen Schreibstil witzig...
, liebe deutschen Freunde, es gibt neues von mir.
Zu allererst: ich lebe noch ! und ich lebe gut, danke der vielen Nachfragen.
In letzter Zeit hat meine Schreibwut etwas nachgelassen, das liegt aber wohl daran, dass ich hier viel unterwegs bin, wie ihr auf den Bildern sehen könnt.
Inzwischen habe ich die Chinesen lieben und hassen gelernt
Was man hier lernt ist die Liebe fürs Chaos und GEDULD.
Ein Lieblingsausdruck der Chinesen ist Mei You: "gibts nicht, ham wir nicht....", das hört man so ca. 10 mal am Tag aus jeder Ecke
mei you Verkehrsregeln,mei you Sicherheitsvorschriften,mei you vernünftige Planung,mei you Schnitzel, Maultaschen, Sinn für Ordnung usw...
So langsam verstehe ich ab und zu was von dem, was die so den ganzen Tag reden und ich muss sagen, die kleinen Gelben sind ganz schöne Lästermäuler und sehr unhöflich.
Letztens im Aufzug zeigt ein Kind ganz aufgeregt auf mich und meint "meiguoren, meiguoren", dann hab ich ihm gesagt, "ja, ich weiss,dass ich Ausländer bin" - wenn man ihnen dann auf chinesisch Antwortet sind sie immer Baff. Oder ein chinesischer Ingenieur starrt mich jeden morgen beim Meeting 20 Minuten ununterbrochen mit offenem Mund an, als ob er nicht glauben kann, dass es noch andere Menschen auf dem Planeten gibt -und das schon seit 4 Wochen.
Am liebsten sind mir die Taxifahrer, an denen lasse ich immer meine Wut aus und beschimpfe sie auf schwäbisch oder singe ganz laut vor mich hin.
Taxifahrer sind aber auch die schlimmsten von allen, ständig maulen sie rum, tun immer so, als ob sie mich nicht verstehen würden und lästern über Funk mit ihren Kollegen.
Da hört man dann so sachen wie "He ich hab grad einen Ausländer bei mir drin sitzen und der hat guten Abend falsch ausgesprochen" und dann fangen sie dreckig an zu lachen. Dann versuchen sie immer, mir ihre gefälschten Geldscheine unterzuschieben, aber die bin ich bisher immer wieder losgeworden
Fahren tun sie wie die Henker Die Taxis sind ja alte VW-Jettas, da tut die Hupe deutlich besser als die Bremsen, wobei die Bremsen lauter quietschen als die Hupe, wenn sie mal benutzt werden. Wenn sie rechts abbiegen wollen, täuschen sie erstmal links an und holen ganz weit aus - tolle Taktik kann ich da nur sagen.Drum gibts hier auch sehr viele Auffahrunfälle.
Aber Ausländer ist hier in China ja noch harmlos, registrieren muss man sich hier im "Alien Office", für die ist man sogar ausserirdischer.Kann aber auch von den ganzen tollen englischen Übersetzungsprogrammen kommen, die sie hier benutzen. Vor meinem Haus ist ein Laden für "Furniture und Space Design" - übersetzt also Möbel und Weltraum Design, gemeint war wohl eher Innenraum, aber das wusste ja das übersetzungsprogramm nicht
Mit Ausländischen Namen habs sie es hier ja sowieso, erstmal die ganzen Discos und Clubs, es gibt hier
die "Seven Bar", den "eight Club", das "ninetynine" und das "seven-eight-nine", alle in einer Straße und nebeneinander.
Dann das "Yesterday", das "Today" und das "Tomorrow", bezeichnenderweise liegt der Eingang vom "Tomorrow" gleich neben dem "Yesterday" - da das Yesterday um 3 zumacht, kann man danach gleich ins Tomorrow gehen, das erst morgens um 7 zumacht )
Was besonders zu erwähnen ist, dass sich alle Mitarbeiter von Ausländischen Firmen in China auch Englische Vornamen geben, was die sache für mich schon sehr erleichtert, da sie ja mit Nachnamen alle Wu,Li, Zhang und Fu heißen.
Spannend ist aber, dass sie sich ihre Namen alle aus dem Wörterbuch aussuchen, hier meine Favoriten:
Männer:
Hubert, Rocky, Jacky, Pilot, Pillar, Jimmy,Charles
und noch besser die Frauen:
Bunny, Candy, Cinderella, Sunny, Apple, Orange, ...
Die Namen stehen dann auch in der Email-Adresse und so schreibt Hubert Gui der Cinderella Li, dass Apple Ou, Orange Wu und Candy Li heute keine Zeit haben - Fruchtsalat ahoi ))
Im MCDonnalds war sogar einer, der sich Chloroform genannt hat
Trotz allem sind sie alle irgendwie liebenswert, vor allem wenn sie auf den Betriebsausflug dürfen.
Das war letzten Samstag das große Highlight, unsere Abteilung machte nen Ausflug, also 80 Chinesen und der große Blonde in den Bus und ab in den Vergügungspark zum Gras-Ski-Fahren und Achterbahn-Karusell-Autoscooter usw fahren.
Stilecht wie chineische Reisegruppen sind, bekommt jeder erstmal ne blaue Kappe auf, damit auch keiner aus der Gruppe verloren geht. Im Bus wird dann auch gleich Karaoke gesungen und die Reiseleiterin gibt sich während fast der ganzen Fahrt einem zungenbrecherischen Monolog hin, der sich bei Jamba gut als Klingelton verkaufen lassen würde.
Das Grasskifahren war eigentlich ganz lustig, nur leider war mir hier wie immer in China alles zu klein, so auch die Schuhe, weshalb ich dann relativ bald aufgegeben habe.
Danach gings zum Karussell und Achterbahnfahren, wobei ich da der chineschen Technik nicht wirklich vertraut habe, hier kleben zwar überall ISO-Aufkleber und tausend Zertifikate dran, aber die sind an jeder Strassenecke günstig zu erwerben.....
Mittags sind wir dann Essen gefahren, am Restaurant-Eingang hatte es so ganz viel Aquarien und da kann man sich dann aussuchen, welchen Fisch man haben möchte - daneben waren 3 Kisten mit lebendigen Schlangen, die waren aber Gott sei dank zu teuer, sodass wir die nicht bekommen haben. Auf der Fahrt dorthin sind wir auch an Schäferhund-Zuchtfarmen vorbeigekommen. Jetzt ist bald Winter und dann ist wieder "Hundefleisch-Saison". Im Fernsehen haben sie ganz stolz gebracht, dass sie jetzt den optimalen "Fleisch-Hund" gefunden hätten: den Bernhardiner - na denn Mahlzeit, ich muss immer an unseren Sambo daheim denken
Nachdem dann das Essen ohne Blessuren überstanden war gings ab in die Hot Springs, ein wirklich schönes Thermalbad, was eigentlich total klasse wäre, wenn nicht bei 30 Grad Aussentemperatur und 45 Grad Wassertemperatur mein Kreislauf so langsam kollabiert wäre.
Danach waren wir noch auf einer Flussinsel, die sich "Heaven of Birds" nannte, da sind wir dann mit Holzbooten hingefahren, leider habe ich keine Vögel gesehen, kann aber auch daran liegen, dass die hier auch gerne in der Pfanne enden.
Neben der Arbeit gibts hier an den Wochenende natürlich auch viel zu erleben, ich hab hier ne nette Clique gefunden, viele Australier und Neuseeländer, die sind alle OK.
Abends trifft man auch ab und zu Russen oder Finnen und Engländer, aber die sind alle immer Betrunken und sehr nervig.
Auf den Bildern seht Ihr
Aaron und Julia: Aaron ist Hongkon-Chinese, aber in Hamburg aufgewachsen, seine Eltern haben da ne Restaurantkette mit 20 China-Restaurants, er lebt hier mit seiner Freundin Julia, die ein Praktikum bei MTU macht.
Dann Verena, meine Trainee-Kollegin bei Bosch, die aber letzte Woche wieder heimgereist ist.
Dann Hauke, ein Ingenieur in meinem Alter, aus Nordrheinwestfahlen, der hier bei Hettich arbeitet, die ´Möbelbeschläge herstellen. Hauke ist ein klasse Kumpel und der größte Chinesenhasser, den ich kenne - er ist aber auch schon 9 Monate hier, vielleicht wird man dann so.
Und dann noch unser Ossi, Paul - stilecht am Goldkettchen zu erkennen. Der Typ ist eigentlich ziemlich nervig, vor allem weil er unglaublich naiv und proletenhaft rüberkommt, aber er ist auch erst 20 und kommt aus dem Osten (Leibzsch)- aus Mitleid haben wir ihn mehr oder weniger adoptiert und bringen ihm bei, wie man sich ausserhalb der ehemaligen DDR stilgerecht verhält.
Mit der Truppe bin ich viel unterwegs, wir haben Guangzhou, die Provinzhauptstadt hier besucht, waren in Macau (da sind die ganzen Glitzer-Casinos) und sogar handgeschabte Spätzle hab ich für die schon gekocht.
Macau ist ja hier nur 3 km entfernt und ist eine alte portugiesische Kolonie- um dorhin zu kommen, muss man über die Grenze, was sich aber echt lohnt.
Macau ist vielleicht so groß wie Sylt, ist aber das Spielerparadies für Asien. Die paar Casinos da machen mehr Umsatz als alle in Las Vegas zusammen, vor zwei Wochen hat dort das "Venetian Macau" eröffnet, das teuerste Hotel der Welt. Letzes Jahr wurde das Macau Sands Casino für knappe 2 Milliarden Dollar gebaut und innerhalb von einem Jahr waren die Kosten schon reingespielt.....
Man kann in Macau sehr schön in der alten portugiesischen Altstadt einkaufen gehen, es gibt nur echte Sachen dort und alles ist Duty-Free. Den ganzen Tag fliegen irgendwelche Helis ein oder landen teure Yachten an, die die Bonzen-Chinesen in die Casinos zum Zocken bringen.
Chinesen sind ein unglaubliches Spielervolk. Auf dem Festland ist aber Glücksspiel verboten und das aus gutem Grund - die Leute hier würden sonst nur noch Zocken und ihr ganzes Geld verspielen. Drum fahren sie halt am Wochenende nach Macau und verspielen es dort - in den Casinos selbst geht es zu wie auf dem Oktoberfest, nur dass alle spielen wollen.
Mein restliche Zeit verbringe ich mit Golfen auf der Driving Range, Badminton spielen gegen Chinesen (die sind verdamm gut) und DVDs kucken, meine Sammlung dürfte sich inzwischen auf so um die 50 DVDs belaufen, der Händler grüßt mich schon immer freundlich, wenn ich in seinen Laden komme
Zum Schluss noch ein paar Beobachtungen zu den Chinesen:
1. die haben hier alle einen an der Waffel:
Hier ist grad das Jahr des goldenen Schweins, was irgendwie nur alle 100 Jahre kommt und besonders viel Glück verspricht - drum sind auch alle Frauen schwanger hier - das gibt so nen richtig schönen Peak in der Geburtsstatistik und einen Mangel an Kindergarten und Schulplätzen die nächsten Jahre - da frag ich mich, ob die Kinder dann wirklich so glücklich sind.
2. Chinesen haben Angst vor allem Unsichtbaren: die Schwangeren Kolleginnen hier im Office (und das sind nicht wenige), tragen alle so einen blauen Schurz, der mit Blei oder was weiss ich was gefüllt ist und angeblich die Strahlung vom PC absorbieren soll ?!??
Wir haben hier Flachbildschirme,und unsere Computer sind von HP - was soll da bitte strahlen ?
Dann ziehen wir ja bald in ein neues Werk um und jetzt haben alle in der Firma schon Angst dass dort aus dem Boden und den Wänden giftige Dämpfe oder was weiss ich was rauskommt - gleichzeitig hocken sie in der Fertigung und löten oder schmelzen Kunststoff den ganzen Tag - aber der ist ja ach so gesund.Und dann natürlich Innereien und Hühnerfüsse essen und Fischköpfe lutschen, die direkt aus der Dreckbrühe von nebenan kommen.....
3. Bauchfrei ist ganz gross in Mode hier - aber nicht etwa wie bei uns die Frauen, nein die Männer tragen hier Bauchfrei: die haben schon immer ein T-Shirt an, das ziehen sie dann aber hoch und klemmen es unter die Achseln, sodass der Bauch schön belüftet wird. Sehr sexy kann ich da nur sagen......
4. Chinesen sind wie Sozialpädagogen: Steh ich beim McDonnalds in der Schlange und will bestellen: die vor mir sind dran, aber anstatt zu sagen, was sie wollen, wird erstmal zu viert so ca. 10 Minuten diskutiert, welcher Burger denn mit welchem Getränk die bessere Wahl währe und so weiter und so fort - das kenn ich ja aus meiner Zivi-Zeit - endlose Diskussionen und keine Resultate, genau wie hier in der Firma . Da könnte ich ab und zu losschreien - naja, der nächste Taxifahrer muss halt wieder büssen )
Auch wenn meine Ausführungen ab und zu sarkastisch klingen, hier ist es schon echt klasse, wie gesagt, man muss die Chinesen halt hassen und lieben.
So viel von mir,
nächste Woche starte ich meine Rundreise nach Shanghai, Suzhou und Peking, da habe ich bestimmt wieder was zu berichten.
Gruß ins Land der Ordnung,
Kelisatof (so nenen mich die hier)
, liebe deutschen Freunde, es gibt neues von mir.
Zu allererst: ich lebe noch ! und ich lebe gut, danke der vielen Nachfragen.
In letzter Zeit hat meine Schreibwut etwas nachgelassen, das liegt aber wohl daran, dass ich hier viel unterwegs bin, wie ihr auf den Bildern sehen könnt.
Inzwischen habe ich die Chinesen lieben und hassen gelernt
Was man hier lernt ist die Liebe fürs Chaos und GEDULD.
Ein Lieblingsausdruck der Chinesen ist Mei You: "gibts nicht, ham wir nicht....", das hört man so ca. 10 mal am Tag aus jeder Ecke
mei you Verkehrsregeln,mei you Sicherheitsvorschriften,mei you vernünftige Planung,mei you Schnitzel, Maultaschen, Sinn für Ordnung usw...
So langsam verstehe ich ab und zu was von dem, was die so den ganzen Tag reden und ich muss sagen, die kleinen Gelben sind ganz schöne Lästermäuler und sehr unhöflich.
Letztens im Aufzug zeigt ein Kind ganz aufgeregt auf mich und meint "meiguoren, meiguoren", dann hab ich ihm gesagt, "ja, ich weiss,dass ich Ausländer bin" - wenn man ihnen dann auf chinesisch Antwortet sind sie immer Baff. Oder ein chinesischer Ingenieur starrt mich jeden morgen beim Meeting 20 Minuten ununterbrochen mit offenem Mund an, als ob er nicht glauben kann, dass es noch andere Menschen auf dem Planeten gibt -und das schon seit 4 Wochen.
Am liebsten sind mir die Taxifahrer, an denen lasse ich immer meine Wut aus und beschimpfe sie auf schwäbisch oder singe ganz laut vor mich hin.
Taxifahrer sind aber auch die schlimmsten von allen, ständig maulen sie rum, tun immer so, als ob sie mich nicht verstehen würden und lästern über Funk mit ihren Kollegen.
Da hört man dann so sachen wie "He ich hab grad einen Ausländer bei mir drin sitzen und der hat guten Abend falsch ausgesprochen" und dann fangen sie dreckig an zu lachen. Dann versuchen sie immer, mir ihre gefälschten Geldscheine unterzuschieben, aber die bin ich bisher immer wieder losgeworden
Fahren tun sie wie die Henker Die Taxis sind ja alte VW-Jettas, da tut die Hupe deutlich besser als die Bremsen, wobei die Bremsen lauter quietschen als die Hupe, wenn sie mal benutzt werden. Wenn sie rechts abbiegen wollen, täuschen sie erstmal links an und holen ganz weit aus - tolle Taktik kann ich da nur sagen.Drum gibts hier auch sehr viele Auffahrunfälle.
Aber Ausländer ist hier in China ja noch harmlos, registrieren muss man sich hier im "Alien Office", für die ist man sogar ausserirdischer.Kann aber auch von den ganzen tollen englischen Übersetzungsprogrammen kommen, die sie hier benutzen. Vor meinem Haus ist ein Laden für "Furniture und Space Design" - übersetzt also Möbel und Weltraum Design, gemeint war wohl eher Innenraum, aber das wusste ja das übersetzungsprogramm nicht
Mit Ausländischen Namen habs sie es hier ja sowieso, erstmal die ganzen Discos und Clubs, es gibt hier
die "Seven Bar", den "eight Club", das "ninetynine" und das "seven-eight-nine", alle in einer Straße und nebeneinander.
Dann das "Yesterday", das "Today" und das "Tomorrow", bezeichnenderweise liegt der Eingang vom "Tomorrow" gleich neben dem "Yesterday" - da das Yesterday um 3 zumacht, kann man danach gleich ins Tomorrow gehen, das erst morgens um 7 zumacht )
Was besonders zu erwähnen ist, dass sich alle Mitarbeiter von Ausländischen Firmen in China auch Englische Vornamen geben, was die sache für mich schon sehr erleichtert, da sie ja mit Nachnamen alle Wu,Li, Zhang und Fu heißen.
Spannend ist aber, dass sie sich ihre Namen alle aus dem Wörterbuch aussuchen, hier meine Favoriten:
Männer:
Hubert, Rocky, Jacky, Pilot, Pillar, Jimmy,Charles
und noch besser die Frauen:
Bunny, Candy, Cinderella, Sunny, Apple, Orange, ...
Die Namen stehen dann auch in der Email-Adresse und so schreibt Hubert Gui der Cinderella Li, dass Apple Ou, Orange Wu und Candy Li heute keine Zeit haben - Fruchtsalat ahoi ))
Im MCDonnalds war sogar einer, der sich Chloroform genannt hat
Trotz allem sind sie alle irgendwie liebenswert, vor allem wenn sie auf den Betriebsausflug dürfen.
Das war letzten Samstag das große Highlight, unsere Abteilung machte nen Ausflug, also 80 Chinesen und der große Blonde in den Bus und ab in den Vergügungspark zum Gras-Ski-Fahren und Achterbahn-Karusell-Autoscooter usw fahren.
Stilecht wie chineische Reisegruppen sind, bekommt jeder erstmal ne blaue Kappe auf, damit auch keiner aus der Gruppe verloren geht. Im Bus wird dann auch gleich Karaoke gesungen und die Reiseleiterin gibt sich während fast der ganzen Fahrt einem zungenbrecherischen Monolog hin, der sich bei Jamba gut als Klingelton verkaufen lassen würde.
Das Grasskifahren war eigentlich ganz lustig, nur leider war mir hier wie immer in China alles zu klein, so auch die Schuhe, weshalb ich dann relativ bald aufgegeben habe.
Danach gings zum Karussell und Achterbahnfahren, wobei ich da der chineschen Technik nicht wirklich vertraut habe, hier kleben zwar überall ISO-Aufkleber und tausend Zertifikate dran, aber die sind an jeder Strassenecke günstig zu erwerben.....
Mittags sind wir dann Essen gefahren, am Restaurant-Eingang hatte es so ganz viel Aquarien und da kann man sich dann aussuchen, welchen Fisch man haben möchte - daneben waren 3 Kisten mit lebendigen Schlangen, die waren aber Gott sei dank zu teuer, sodass wir die nicht bekommen haben. Auf der Fahrt dorthin sind wir auch an Schäferhund-Zuchtfarmen vorbeigekommen. Jetzt ist bald Winter und dann ist wieder "Hundefleisch-Saison". Im Fernsehen haben sie ganz stolz gebracht, dass sie jetzt den optimalen "Fleisch-Hund" gefunden hätten: den Bernhardiner - na denn Mahlzeit, ich muss immer an unseren Sambo daheim denken
Nachdem dann das Essen ohne Blessuren überstanden war gings ab in die Hot Springs, ein wirklich schönes Thermalbad, was eigentlich total klasse wäre, wenn nicht bei 30 Grad Aussentemperatur und 45 Grad Wassertemperatur mein Kreislauf so langsam kollabiert wäre.
Danach waren wir noch auf einer Flussinsel, die sich "Heaven of Birds" nannte, da sind wir dann mit Holzbooten hingefahren, leider habe ich keine Vögel gesehen, kann aber auch daran liegen, dass die hier auch gerne in der Pfanne enden.
Neben der Arbeit gibts hier an den Wochenende natürlich auch viel zu erleben, ich hab hier ne nette Clique gefunden, viele Australier und Neuseeländer, die sind alle OK.
Abends trifft man auch ab und zu Russen oder Finnen und Engländer, aber die sind alle immer Betrunken und sehr nervig.
Auf den Bildern seht Ihr
Aaron und Julia: Aaron ist Hongkon-Chinese, aber in Hamburg aufgewachsen, seine Eltern haben da ne Restaurantkette mit 20 China-Restaurants, er lebt hier mit seiner Freundin Julia, die ein Praktikum bei MTU macht.
Dann Verena, meine Trainee-Kollegin bei Bosch, die aber letzte Woche wieder heimgereist ist.
Dann Hauke, ein Ingenieur in meinem Alter, aus Nordrheinwestfahlen, der hier bei Hettich arbeitet, die ´Möbelbeschläge herstellen. Hauke ist ein klasse Kumpel und der größte Chinesenhasser, den ich kenne - er ist aber auch schon 9 Monate hier, vielleicht wird man dann so.
Und dann noch unser Ossi, Paul - stilecht am Goldkettchen zu erkennen. Der Typ ist eigentlich ziemlich nervig, vor allem weil er unglaublich naiv und proletenhaft rüberkommt, aber er ist auch erst 20 und kommt aus dem Osten (Leibzsch)- aus Mitleid haben wir ihn mehr oder weniger adoptiert und bringen ihm bei, wie man sich ausserhalb der ehemaligen DDR stilgerecht verhält.
Mit der Truppe bin ich viel unterwegs, wir haben Guangzhou, die Provinzhauptstadt hier besucht, waren in Macau (da sind die ganzen Glitzer-Casinos) und sogar handgeschabte Spätzle hab ich für die schon gekocht.
Macau ist ja hier nur 3 km entfernt und ist eine alte portugiesische Kolonie- um dorhin zu kommen, muss man über die Grenze, was sich aber echt lohnt.
Macau ist vielleicht so groß wie Sylt, ist aber das Spielerparadies für Asien. Die paar Casinos da machen mehr Umsatz als alle in Las Vegas zusammen, vor zwei Wochen hat dort das "Venetian Macau" eröffnet, das teuerste Hotel der Welt. Letzes Jahr wurde das Macau Sands Casino für knappe 2 Milliarden Dollar gebaut und innerhalb von einem Jahr waren die Kosten schon reingespielt.....
Man kann in Macau sehr schön in der alten portugiesischen Altstadt einkaufen gehen, es gibt nur echte Sachen dort und alles ist Duty-Free. Den ganzen Tag fliegen irgendwelche Helis ein oder landen teure Yachten an, die die Bonzen-Chinesen in die Casinos zum Zocken bringen.
Chinesen sind ein unglaubliches Spielervolk. Auf dem Festland ist aber Glücksspiel verboten und das aus gutem Grund - die Leute hier würden sonst nur noch Zocken und ihr ganzes Geld verspielen. Drum fahren sie halt am Wochenende nach Macau und verspielen es dort - in den Casinos selbst geht es zu wie auf dem Oktoberfest, nur dass alle spielen wollen.
Mein restliche Zeit verbringe ich mit Golfen auf der Driving Range, Badminton spielen gegen Chinesen (die sind verdamm gut) und DVDs kucken, meine Sammlung dürfte sich inzwischen auf so um die 50 DVDs belaufen, der Händler grüßt mich schon immer freundlich, wenn ich in seinen Laden komme
Zum Schluss noch ein paar Beobachtungen zu den Chinesen:
1. die haben hier alle einen an der Waffel:
Hier ist grad das Jahr des goldenen Schweins, was irgendwie nur alle 100 Jahre kommt und besonders viel Glück verspricht - drum sind auch alle Frauen schwanger hier - das gibt so nen richtig schönen Peak in der Geburtsstatistik und einen Mangel an Kindergarten und Schulplätzen die nächsten Jahre - da frag ich mich, ob die Kinder dann wirklich so glücklich sind.
2. Chinesen haben Angst vor allem Unsichtbaren: die Schwangeren Kolleginnen hier im Office (und das sind nicht wenige), tragen alle so einen blauen Schurz, der mit Blei oder was weiss ich was gefüllt ist und angeblich die Strahlung vom PC absorbieren soll ?!??
Wir haben hier Flachbildschirme,und unsere Computer sind von HP - was soll da bitte strahlen ?
Dann ziehen wir ja bald in ein neues Werk um und jetzt haben alle in der Firma schon Angst dass dort aus dem Boden und den Wänden giftige Dämpfe oder was weiss ich was rauskommt - gleichzeitig hocken sie in der Fertigung und löten oder schmelzen Kunststoff den ganzen Tag - aber der ist ja ach so gesund.Und dann natürlich Innereien und Hühnerfüsse essen und Fischköpfe lutschen, die direkt aus der Dreckbrühe von nebenan kommen.....
3. Bauchfrei ist ganz gross in Mode hier - aber nicht etwa wie bei uns die Frauen, nein die Männer tragen hier Bauchfrei: die haben schon immer ein T-Shirt an, das ziehen sie dann aber hoch und klemmen es unter die Achseln, sodass der Bauch schön belüftet wird. Sehr sexy kann ich da nur sagen......
4. Chinesen sind wie Sozialpädagogen: Steh ich beim McDonnalds in der Schlange und will bestellen: die vor mir sind dran, aber anstatt zu sagen, was sie wollen, wird erstmal zu viert so ca. 10 Minuten diskutiert, welcher Burger denn mit welchem Getränk die bessere Wahl währe und so weiter und so fort - das kenn ich ja aus meiner Zivi-Zeit - endlose Diskussionen und keine Resultate, genau wie hier in der Firma . Da könnte ich ab und zu losschreien - naja, der nächste Taxifahrer muss halt wieder büssen )
Auch wenn meine Ausführungen ab und zu sarkastisch klingen, hier ist es schon echt klasse, wie gesagt, man muss die Chinesen halt hassen und lieben.
So viel von mir,
nächste Woche starte ich meine Rundreise nach Shanghai, Suzhou und Peking, da habe ich bestimmt wieder was zu berichten.
Gruß ins Land der Ordnung,
Kelisatof (so nenen mich die hier)
vor lauter 
