Hallo Marco,
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Wir haben schon bisschen mit Programmen rummgespielt aber leider sehr unterschiedliche schweepunkte rausbekommen die ca 100mm abweichen... und das ist leider schon sehr komisch da es ja auch wichtig ist zwecks fahrwerkeinbau etc.
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Lade doch mal euere Winlaengs-Konstruktionsfile hier im RC-Network hoch .
Und dann ein paar INFOS dazu , wie ihr auf unterschiedliche Schwerpunktlagen gekommen seid.
Mit dem File können dann alle spielen und eventuell läßt sich das Problem einkreisen.
Eine wirkliche Schwerpunktlage kann man mit Winlaengs nicht berechnen.
Es rechnet den Neutralpunkt aus und gibt dann Schwerpunkt-Vorschläge für ein gewünschtes Stabimaß (z.B. 8% , 16%) .
Zu diesen Schwerpunkt-Vorschlägen muß man dann natürlich eine Trimmung vorsehen , z.B. einen passenden Höhenruderausschlag oder eine fix eingebaute EWD .
Zu dieser Trimmung macht Winlaengs aber keine Vorschläge , so das man diese dann erfliegen müßte.
Bedeute dann aber , das man im Nachherein die EWD am fertigen Modell noch mal ändern müßte .
Wichtig bei Winlaengs , oder anderen Aeroprogrammen ist , das zwischen den Flügelteilen (z.B. linker und rechter Tragfläche) keine Lücken vorhanden sind .
Läßt man z.B. den Rumpf weg , so muß man die entstandene Lücke mit einem Stück Verbindungstragfläche auffüllen.
Das kann dann z.B. ein Rechteckförmiges Teilstück (mit der Flügeltiefe der Wurzelrippe) sein.
Für eine vernüftige Schwerpunktberechnung bedarf es weiter Berechnungen , die sowohl den Auftriebsbeiwert , als auch den Nickmomentenbeiwert liefern , daraus ergibt sich dann ein Druckpunkt in den man dann seinen Massen-Schwerpunkt legen kann.
Bei Fliegern mit schlanken Rümpfen kann man den Einfluß des Rumpfes vernachläßigen , also aus der Berechnung raus lassen.
Bei Airlinern oder Transportfliegern hat man aber einen bulligen Rumpf , der dann einen Einfluß auf das Gesamt-Nickmoment hat.
Der Rumpf verschiebt dann sowohl den Neutralpunkt , als auch den Druckpunkt .
Im Winlaengs kann man die Rumpfdraufsicht mit einbauen und bekommt somit zumindest die Neutralpunktverschiebung geliefert.
Leider funtz das mit den Rümpfen bei meinem FLZ_Vortex nicht ganz so einfach .
Um den Umgang mit Aerodynamik-Software zu üben , nimmt man sich am besten einige funktionstüchtige Flieger her (Trainer oder einfache Segelflugzeuge) .
Dessen Geometrie gibt man dann in das Aeroprogramm ein und vergleicht dann die Theorie mit der Praxis.
Vom fertigen Flieger kennt man alle Daten , Schwerpunktlage , Masse , Geschwindigkeit , Profile , EWD usw. und auch seine Vorzüge und Macken.
Eine Berechnung im Aeroprogramm sollte nun ähnliche Daten ergeben .
Wenn nein , hat man warscheinlich etwas falsch eingegeben und muß nun die Ursachen suchen.
Im Laufe der Zeit bekommt man dann ein Gefühl dafür , auf was man achten muß.
Das geht aber nicht mal eben so , das braucht Zeit.
Stöbern in diversen Büchern und im WWW .
Sich einen Reim machen und ausprobieren , sowohl in der Software , als auch am Modell auf dem Flugplatz.
Immer nur an einer Schraube drehen , in kleinen Schritten und beobachten was passiert.
Ab jetzt beim fliegen und Modell einstellen genauer hinschauen und sich Gedanken machen (bez. der Aerodynamik) .
Beispiele:
Was passiert z.B. , wenn ich den Schwerpunkt verschiebe und zum Ausgleich die HR-Klappe neu trimme.
Kann man diese HR-Trimmung dann durch eine EWD ersetzten ?
Wenn der Flieger z.B. im stationärem Flug immer nach oben wegsteigt , ändere ich dann die Schwerpunktlage oder die EWD ?
Was bei Neukonstruktionen immer einen gute Idee ist , das man sich einen Gleiter baut (z.B. aus Depron) , mit der Draufsicht des gewünschten Fliegers.
Mit diesem macht man dann Gleitversuche und kann so den Schwerpunktbereich recht gut abschätzen.
Ein Einstieg in solche Software , ohne Ahnung was man tut , dann noch gepaart mit einer Neukonstruktion geht mit Sicherheit in die Hose .
Gruß
Frank