Libelle H301 (FW-Models): Erfahrungen?

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Etwas Kopfzerbrechen würde mir bei Deiner Stahlseil-Anlenkung das Thema Längenausdehnung bei Temperaturschwankungen machen. Vom Seitenruder her weiß man ja, dass man eine Seilanlenkung je nach Umgebungstemperatur schon mal nachspannen bzw. lockern muss, weil Cfk und Stahl nun einmal unterschiedliche Temperaturausdehnungskoeffizienten haben. Drum habe ich im Cfk-Rumpf der Libelle ganz bewusst auf eine Cfk-Schubstange gesetzt. Hast Du diesbezüglich keine Sorge, dass Deine Seilanlenkung z. Bsp. bei Wärme “locker” wird?
Die Differenz des Wärmeausdehnungskoeffizienten cfk Rumpf zu Stahl dürfte derjenigen zwischen cfk unidirektional pultrudiert zu cfk gewebeverstärkt ähnlich sein... Ich habe auch noch nie eine Seilzuganlenkung nachspannen müssen infolge Temperaturänderung.
Ansonsten stimme ich deinem Beitrag zu
 
Für Deine Seilanlenkung brauchst Du hinten am Höhenruder ja auch eine spezielle Umlenkmechanik. Wie hast Du das hinten gelöst?

Rad.jpg
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Segelflieger

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@ CompositAs
Da hab ich andere Erfahrungen. Musste schon öfters mal locker wirkende Seitenruder-Seilzüge aus Stahl (im Sommer) nachspannen, bzw. zu stramm gespannte Seile (im Winter) lockern. Nach meiner Erfahrung schrumpft Cfk bei Wärme leicht, während Stahl bei Wärme naturgemäß länger wird. Hab's mal kurz gerechnet. Auf 1.600 mm Seil-Länge dehnt sich rostfreier Stahl bei 30 Kelvin Temperaturerwärmung um 0,9 mm aus.
 

Segelflieger

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@ Hughes_D

Interessante Mechanik. Mir wäre es zu komplex, aber wenn's funktioniert.....

Was mir abseits der Höhenruder-Mimik auffällt ist Dein recht langer Schnitt für die Seitenruder-Seil-Durchführung in der Dämpfungsflosse des Seitenleitwerks, der mir recht nahe zur Servoschacht-Öffnung zu liegen scheint. Mir wäre das speziell auf der Servoschacht-Seite zu viel Schwächung an dieser Position, wo ja drüber das HLW befestigt ist. Ich habe meine Seildurchführung fürs Seitenruder deutlich weiter vorne, also in die Rumpfröhre vor der Seitenflosse, die ja das Höhenruder trägt, eingebracht.
 
Ja. Diese Rechenaufgaben habe ich früher auch schon mal gemacht, nur leider habe ich mich anscheinend immer verrechnet, oder die Realität liegt dann doch eher irgendwo zwischen Wisssenschaft, Gefühl und Erfahrung, wie du auch ganz richtig angemerkt hast.

Meine Erfahrung, abseits der Mathematik, war immer das die Kisten geflogen sind und das Spiele in Seilen, Lagern oder Schanieren meist überschätzt wird. Nicht um sonst ist die AK 45 🔫so zuverlässig, weil sie auf Spiel konzipiert wurde:D
Zudem spannt sich das Seil bei mir in der Mittelstellung ein wenig, da es nicht exakt in der Flucht tangential vom Rad zum Servoarm ist.
Ausgelenkt macht das Ganze dann eh immer das eine der beiden Pull von Pull/Pull sicher.
Zudem versteckt sich in der Mechanik noch ein anderes Detail von dem ich hoffe oben gesagte Probleme minimieren zu können.
Komplex ist die Mechanik gar nicht, aber eben anders zu dem Konzept von FW.
Vielleicht kommt man beim betrachten eines der Höhenleitwerke drauf...

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Keine Ahnung ob das funktionieren wird, aber ohne solche Spielereien macht das Hobby mir keinen Spaß.

Die Seitenruderschlitze sind halbwegs in der Flucht zum Servoarm, wobei die Seile sich kreuzen um eben weiter nach hinten zu kommen.
Zudem hat das Fensterchen noch einen schönen CFK-Rahmen spendiert bekommen.
Meine Erfahrungen, der nicht ausbleibenden Crashes von Spielzeugflieger, sagt mir nämlich das Schwänze nie da abbrechen, sonders weiter vorne wo die Torsion ansetzt.
Ein alter Ingenieurs-Witz sagt auch... Bohre viele Löcher in enger Folge in die Fläche und du kannst sicher sein das sie da nicht reist. Ist wie beim der Perforation von Klopapier:D
 
@ CompositAs
Da hab ich andere Erfahrungen. Musste schon öfters mal locker wirkende Seitenruder-Seilzüge aus Stahl (im Sommer) nachspannen, bzw. zu stramm gespannte Seile (im Winter) lockern. Nach meiner Erfahrung schrumpft Cfk bei Wärme leicht, während Stahl bei Wärme naturgemäß länger wird. Hab's mal kurz gerechnet. Auf 1.600 mm Seil-Länge dehnt sich rostfreier Stahl bei 30 Kelvin Temperaturerwärmung um 0,9 mm aus.
Die Rechnung stimmt für unbehinderte starre Systeme. Das Seil wird aber durch den Rumpf in seiner Bewegung gehindert bzw. umgekehrt. Diese behinderte Dehnung führt zu Kräften, die wiederum abhängig von der Steifigkeit des Systems und der Federrate des Seils sind. Und da Seil sowie Rumpf über die Länge recht elastisch sind verglichen mit der tatsächlichen (ungehinderten) Differenzdehnung, sollte die resultierende Kraft bzw. Spannungsverlust bei guter Grundspanung kaum eine Rolle spielen. Wesentlich größer ist der Einfluss der Drehpunkte und Seilstärke, so meine Beobachtung.
 

Segelflieger

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@ Hughes_D
Wenn ich Rätselraten möchte, dann mache ich das woanders. Aber allem Anschein nach hast Du der Libelle ein Pendel-Höhenruder spendiert. Mir erschließt sich zwar der Sinn dieses Umbaus bei einem ausgereiften Modellbausatz nicht ganz, aber gut, ist ja Deine Sache. Allzeit guten Flug wünsche ich Dir mit Deiner "personalisierten" FW Libelle.
 

UweH

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Pendel-Höhenruder hat meine Möller-Kolb-Rodax Libelle als quasi Prototyp der FW-Libelle auch, das spart hinten Gewicht und damit vorne Trimmblei für ein geringeres Gesamtgewicht.
 

GeorgS

User
Servus Hermann,

Das Seil kommt vom Servo und wird mit dem Schenkel des Umlenkhebels verbunden. Dann läuft das Seil weiter um die Umlenkrolle und wieder zurück zum Servo.
Ich hoffe, das war verständlich (und richtig) erklärt.

Gruß Schorsch
 
@Segelflieger
Dank dir das du mit gemacht hast bei dem Rätsel und es auch noch dazu mit Bravur gelöst hast. Schön das es noch Leute gibt die mitdenken und nicht nur alles nach plappern. 👍


Ausgereift ist die Libelle sicherlich und auch perfekt fabriziert, aber leider vor allem für einen Flugstiel, und der ist Vollgas nach unten und dann alle Knüppel in die entgegengesetzt Ecken schubsen. Kann Spaß machen, ist aber nicht mein Ding.

Ich erhoffe mir neben dem geringeren Gewicht auch bei diesem Konzept meine mir wichtige Flexibilität von EWD und Schwerpunkt.
Hat die EWD bei Höhenruder strak eigentlich schon wer von euch mal ausgemessen?

Könne die gebrauche für den Erstflug mit Standardwerten.

Der Umbau ist bisher so von mir konzipiert das wenn die Karre den Erstflug übersteht, aber nicht überzeugt, dann kann ich einfach wieder rückbauen auf stabilisierte Fläche.
Ich werde berichten...
 

Segelflieger

Vereinsmitglied
.....Ausgereift ist die Libelle sicherlich und auch perfekt fabriziert, aber leider vor allem für einen Flugstiel, und der ist Vollgas nach unten und dann alle Knüppel in die entgegengesetzt Ecken schubsen......
Das kann ich so nicht bestätigen. Unsere FW Libellen fliegen auch handzahm und mit sehr ansprechender Leistung in der Thermik. Wer runterheizen will, muss ja erst mal hochkurbeln ;) und das macht die FW Libelle exzellent (ich spreche hier von der Normalversion mit ca. 6,4 kg Abfluggewicht, nicht von aufballastierten Hartschale-Geräten).

Bin gespannt, wo Du gewichtsmäßig landest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann ich so nicht bestätigen. Unsere FW Libellen fliegen auch handzahm und mit sehr ansprechender Leistung in der Thermik.
Ich spreche bei meinem Flugstiel (mein Ding) nicht umbedings von Rumschleichen und Thermikkurbeln. Ist natürlich hilfreich wenn die Karre das kann, aber wenn jetzt noch der Nächste kommt der sagt das seine 9, 55Kg Möhre mit Sollbruchstellen hinter den Flügeln besser in der Termik ist als eine 5-6KG Maschien, dann kauf ich mir gleich noch so ein Teil, oder ich ziehe um in die Gegend wo es solche Thermik gibt :D
 

Segelflieger

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@ Hughes_D

Muss Abbitte leisten wegen meinem Kommentar zu Deinem Bild in Beitrag # 522 wegen der Seitenruder-Seile.

Hat mich selber interessiert, wo ich die „Durchbrüche“ für die Seiteruder-Seile seinerzeit positioniert hatte. Meiner Erinnerung nach deutlich weiter vorne als Du, aber die Erinnerung war schlicht falsch, wie ich grade im Keller feststellen musste:
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Der Durchbruch macht dort wo er ist Sinn und ist festigkeitsmässig - wie man auf den Bildern, die bei mir einen größeren Ausschnitt zeigen, sieht - nicht wirklich relevant, geschweige denn gar kritisch. Hab mich schlicht von einer falschen Erinnerung leiten lassen. Sorry.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Durchführung der Seile ist am falschen Platz . Soviel habe ich jetzt kapiert. Eine Fön an eine Stelle in einem Segelflieger zu montieren bei der mit die Größten Hebel auftreten, erschließt sich mir in diesem Forum aber leider immer noch nicht.:D
 

Segelflieger

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Aaah 💡 , ein Klappimpeller-Ausschnitt war gemeint. Da muss man erst mal drauf kommen.
 

LT45

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Hallo noch zwei Anmerkung, bitte nicht als Kritik verstehen.
2. Bild #522. Die Seilschlaufe wie sie im SR Hebel geführt ist ..federt...weil rund gelegt.
Damit würde eine Längenausdehnung durch Federwirkung wohl ausgeglichen werden.
In der Berechnung ein Stück nach #522
wurde die Längenausdehnung des 2. Seiles nicht berücksichtigt, auch dieses unterliegt dem Temperaturkoeffizienten. Mit anderen Worten, delta L .. verdoppelt sich.
Wie auch immer, es scheint ja bei allen zu keinen "Flatterbewegungen" gekommen zu sein.
Allen weiterhin gute Flug.
Gruß Andreas
 
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