Liebe Musgeriten,
auch wenn meiner noch auf dem Bautisch liegt,
darf ich mir erlauben meinen Senf trotzdem zum Thema Nickmoment beim Start beizusteuern?
1. Die wichtige Frage: Existiert das Nickmoment auch im Normalflug, sprich im Normalen Geschwindigkeitsbereich, wenn Du den Motor startest? Wenn nicht, wird es sich nicht um ein Problem im Motorsturz handeln, denn wäre der zu groß, würde der Flieger bei laufendem Motor immer die Nase runter nehmen. Da das eigentlich nirgends von der MG19 berichtet wird und ich mal davon ausgehe, dass Deiner, lieber "Mha1" nicht "vebastelt" ist, halte ich diesen Grund für eher unwahrscheinlich.
Wie gesagt, lässt sich aber einfach austesten.
2. Natürlich hängt ein Flugzeug (und das gilt bei einem 4m Flieger noch viel mehr als bei einem Easyglider etc.) nicht an der Latte, sondern bekommt durch Anströmen der Flächen Auftrieb, sofern die Strömung einigermaßen laminar anliegt.
Dass hat natürlich mit der Geschwindigkeit der Anströmung zu tun. Der Propeller strömt nur den Inneren Teil der Flächen an, was bedeutet, das nur ein Teil des möglichen Auftriebes erzeugt wird. Wir benötigen also eine Strömung an den gesamten Flächen bevor ausreichend Auftrieb erzeugt wird. (Alle, die einen Strömungsabriss kennen - wir also alle ! ;-) - wissen, dass der i.d.R. zunächst am Randbogen passiert. Passiert er zunächst auf einer Seite, kippt dann Modell einfach um. Passiert der Stall auf beiden Seiten gleichzeitig, was ja im Prinzip zB. der Fall ist, wenn beide Flächen zu langsam angeströmt werden, fällt der Flieger wegen seines leicht vorne befindlichen Schwerpunkts einfach über die Nase nach unten.
Hier handelt es sich aber natürlich nicht um Nichkmoment, sondern um eine Stall/Stömungsabriss, bzw. im Startvorgang... die Strömung liegt noch gar nicht an, es gibt nicht genug Auftrieb. Wenn jetzt der Prop ordentlich zieht, gibt es 2 Möglichkeiten. 1. Er schafft es das Model so stark zu beschleunigen, dass genug Strömung anliegt, so dass der Auftrieb ausreicht die Kiste zu halten, bevor sie auf dem Boden aufschlägt, oder 2. Es reicht nicht und das Flugzeug landet im Salat.
Langer Rede kurzer Sinn:
Meine Tips:
1) Wie vorher schon geschrieben: Versuche es mal bei etwas Wind (15km/h) Diese 15 Km/h musst Du dann immer schon nicht laufen.
2) tägliches Lauftraining (sorry Scherz)
3) Startwagen: blos nicht den Fehler zu machen aus Angst zu früh Höhe zu ziehen.
Die Muster hat viel Auftrieb, sonst könnte sie nicht so langsam fliegen, bedeutet der Start vom Wagen wird nur zum Ritt, wenn Du sie ziehst, bevor die Strömung satt anliegt. Ich würde die Finger ganz vom Höhenruder lassen, bis du merkst, dass sie "leicht" wird. Dann reicht - falls überhaupt nötig- ein kleiner Impuls aufs HR, nur um sie vom Wagen zu lösen, der Rest funktioniert von alleine! Bloß das Flugzeug nicht an die Latte hängen. Wenn sie stallt immer Tiefe drücken anstatt zu ziehen, auch, wenn es Paradox scheint. Jeder Flieger braucht eine gewisse Geschwindigkeit. Wenn er die nicht hat, fällt er runter!
4) Wenn Du aus der Hand startest, wirf den Flieger niemals hoch, sondern eher runter (nur ein paar Grad reichen), damit er etwas Fahrt aufbauen kann.
Wenn Du ihn hochwirfst, bremst du ihn und die Strömung reist ab, bzw kann sich gar um auf die Flächen legen. Das Resultat ist ein "Ritt" dessen Ausgang davon abhängt, ob Deine Latte groß genug und Dein Akku voll genug ist.
5) Die Finger und Handhaltung beim Abwurf hat natürlich mit der Strömung nichts zu tun. Sie muss sicher sein, und die Lage des Flugzeugs gut kontrollierbar machen. Ein Hand an die Fläche, eine unter den Rumpf ist mit Sicherheit gut.
Nochmal, der Segler braucht Wind von vorne, das ist der entscheidende Faktor.
Wollte überhaupt nicht lehrmeistermäßig rüberkommen, bitte entschuldige, vielleicht nur eine Kleinigkeit dazu beitragen, dass Deine schöne Mg 19 Dir noch lange Freude macht.
In dem Sinne, nichts für Ungut,
herzlich,
Claudius