Ralf Paehl
User
Liebe Freunde,
Nach dem recht erfolgreichen Entwurf mit dem Rippensatz des X-Dream wollte ich nochmal neue Wege gehen und eine höhere Streckung und eine für mich neue Bauweise testen. In der letzten Saison ist mir aufgefallen, dass die Rohrholmflieger meist wirklich gute Leistungen zeigten und auch einen sehr ausgewogenen und ruhigen Eindruck im Flug vermittelten. Der Purito ist sicher das bekannteste Beispiel, aber auch der Resilience von Lars Heinemann oder der NoRES fallen in diese Kategorie. Da ich zudem schon einmal ein recht leistungsfähiges 4m Modell (mein Low-Save) in der Bauweise mit Pull-winded Holmen erstellt habe, wollte ich nun auch einen ersten eigenen Entwurf für unsere F3L Wettbewerbe nachlegen.
In dieser Bauweise ist es zudem sehr einfach, auch einen voll elliptischen Flügel zu realisieren. Dachte ich zumindest.
In vielen Situationen ist nicht nur geringes Sinken, sondern auch gutes Gleiten gefordert. Darum habe ich mich für eine recht hohe Streckung entschieden. Mein Entwurf hat nun eine Streckung von 13,6 bei einer Flügeltiefe von 185mm in der Mitte. Der Flächeninhalt beträgt somit unter 30dm2, genauer 29,35dm2. Das weicht recht deutlich vom Mittel der sonstigen Modelle ab, die eher bei 35dm2 und aufwärts liegen.
Nach einiger Lektüre habe ich mich für den Profilstrak BC70-50-30 entschieden. Die ersten Striche in meinem CAD Programm (Rhino 3D) zeigten sehr schnell, dass für das Mittelteil nur ein 10mm Rohrholm machbar ist. Da bin ich auf ein gewickeltes Rohr mit vorsichtshalber 1mm Wandstärke gegangen. Nach außen hin werden die Rippen sehr schnell sehr filigran, weswegen ich alle Hauptrippen aus 3mm Balsa vorgesehen habe. Dazwischen stehen jeweils 3 Halbrippen aus 1,5mm Balsa. Für höhere Torsionssteifigkeit sind hinter dem Rohrholm diagonale 3mm Rippen angeordnet. Zudem ist der Flügel aus dem gleichen Grund mit normaler Folie bespannt, in diesem Fall von Kavan. Dazu kann ich später nochmal meine Erfahrungen teilen.
Die Außenflügel starten mit 8er Rohrholm und stufen mehrfach ab bis auf 3mm Kohlestäbe ganz außen.
Die V-Form ist wie bei meinen anderen Entwürfen recht gering. Hier ist aber zu berücksichtigen, dass außen noch weniger Flügelfläche als bei meinen anderen Modellen vorhanden ist, was die Schiebe-Rollkopplung noch schwächer macht. Das war bei den ersten Flügen auch zu spüren. Mal schauen, wie ich damit klarkomme. Ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass meine 5mm CFK Steckung direkt im Holmrohr steckt, um die Kräfte nicht über die Rippen spazieren zu führen.
Als Rumpf kommt der bewährte RESkant Rumpf mit dem charakteristischen Pylon zum Einsatz, das HLW ist neu, damit es zum elliptischen Flügel passt.
Obwohl ich selbst eine kleine Stepcraft Fräse habe, habe ich bei Lars Heinemann angefragt, ob er mir die Teile für das gesamte Modell lasern kann. Für die Rippen wollte ich möchlichst gute Profiltreue sicherstellen und die Schnitte vom Lars zählen zu den saubersten, die ich bislang gesehen habe.
Nachdem Lars mir ein sehr faires Angebot unterbreitet hat, habe ich bestellt und kurze Zeit später sauberst geschnittene Teile in genau der gewünschten Materialqualität bekommen. Manche Teile wie z.B. die Endleiste wollte ich lieber aus etwas festerem Balsa haben.
Der Bau hat aufgrund der super Passungen große Freude gemacht. Trotzdem das Beplanken der D-Box entfiel, kommen aber schon einige Stunden zusammen, nicht zuletzt, weil die Rippen sehr filigran sind und sehr sorgfältig gearbeitet werden muss. Ballastbox und Aufnahme des Klappenservos hatte ich zudem am CAD nicht ganz zuende geplant, die Zeit dort gesparte investiert man dann beim Bau gefühlt dreifach.
Etwas geschockt war ich dann beim Blick auf die Waage. 470g bei so wenig Flächeninhalt verhieß nichts Gutes. Der recht schwere Rohrholm und die normale Folie fordern Ihren Tribut, ebenso wie die 0,8mm Stahldrähte zum Leitwerk.
Gestern war dann einigermaßen brauchbares Wetter für den Erstflug. Das Modell war insgesamt noch keine halbe Stunde in der Luft, von daher ist es viel zu früh für ein Urteil. Darum hier nur erste Eindrücke:
Das Modell beschleunigt am Seil recht rasant, die erste Phase sieht gut aus. Die zweite Phase nicht. Der Haken kann aber auch noch etwas weiter nach hinten. Trotzdem deutet sich hier an, dass die Starthöhen evtl. nicht zu den Besten zählen werden. Wir hatten mittleren Wind, das Gleiten gegen den Wind sah erstmal nicht schlecht aus. Auch gute Luft wird trotz der hohen Flächenbelastung gut umgesetzt, für richtige Thermik hat´s nicht mehr gereicht.
Der Spaßfaktor ist groß, das Modell fühlt sich dynamisch an. Das Modell ist immer noch nicht ganz fertig. Heute z.B. habe ich noch den Pylon foliert. Und das Schlimmste: Mir fällt noch kein guter Namenszusatz ein. Soll wieder RESkant ___ heißen.
Jetzt aber erstmal ein paar Bilder. Aufgrund des Wetters gestern nur in recht bescheidener Qualität. Ein Bild zeigt das schlanke Modell im Vergleich zum Wiki, der ja eigentlich nicht als "Pummelchen" bekannt ist.
Gruß, Ralf
Nach dem recht erfolgreichen Entwurf mit dem Rippensatz des X-Dream wollte ich nochmal neue Wege gehen und eine höhere Streckung und eine für mich neue Bauweise testen. In der letzten Saison ist mir aufgefallen, dass die Rohrholmflieger meist wirklich gute Leistungen zeigten und auch einen sehr ausgewogenen und ruhigen Eindruck im Flug vermittelten. Der Purito ist sicher das bekannteste Beispiel, aber auch der Resilience von Lars Heinemann oder der NoRES fallen in diese Kategorie. Da ich zudem schon einmal ein recht leistungsfähiges 4m Modell (mein Low-Save) in der Bauweise mit Pull-winded Holmen erstellt habe, wollte ich nun auch einen ersten eigenen Entwurf für unsere F3L Wettbewerbe nachlegen.
In dieser Bauweise ist es zudem sehr einfach, auch einen voll elliptischen Flügel zu realisieren. Dachte ich zumindest.
In vielen Situationen ist nicht nur geringes Sinken, sondern auch gutes Gleiten gefordert. Darum habe ich mich für eine recht hohe Streckung entschieden. Mein Entwurf hat nun eine Streckung von 13,6 bei einer Flügeltiefe von 185mm in der Mitte. Der Flächeninhalt beträgt somit unter 30dm2, genauer 29,35dm2. Das weicht recht deutlich vom Mittel der sonstigen Modelle ab, die eher bei 35dm2 und aufwärts liegen.
Nach einiger Lektüre habe ich mich für den Profilstrak BC70-50-30 entschieden. Die ersten Striche in meinem CAD Programm (Rhino 3D) zeigten sehr schnell, dass für das Mittelteil nur ein 10mm Rohrholm machbar ist. Da bin ich auf ein gewickeltes Rohr mit vorsichtshalber 1mm Wandstärke gegangen. Nach außen hin werden die Rippen sehr schnell sehr filigran, weswegen ich alle Hauptrippen aus 3mm Balsa vorgesehen habe. Dazwischen stehen jeweils 3 Halbrippen aus 1,5mm Balsa. Für höhere Torsionssteifigkeit sind hinter dem Rohrholm diagonale 3mm Rippen angeordnet. Zudem ist der Flügel aus dem gleichen Grund mit normaler Folie bespannt, in diesem Fall von Kavan. Dazu kann ich später nochmal meine Erfahrungen teilen.
Die Außenflügel starten mit 8er Rohrholm und stufen mehrfach ab bis auf 3mm Kohlestäbe ganz außen.
Die V-Form ist wie bei meinen anderen Entwürfen recht gering. Hier ist aber zu berücksichtigen, dass außen noch weniger Flügelfläche als bei meinen anderen Modellen vorhanden ist, was die Schiebe-Rollkopplung noch schwächer macht. Das war bei den ersten Flügen auch zu spüren. Mal schauen, wie ich damit klarkomme. Ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass meine 5mm CFK Steckung direkt im Holmrohr steckt, um die Kräfte nicht über die Rippen spazieren zu führen.
Als Rumpf kommt der bewährte RESkant Rumpf mit dem charakteristischen Pylon zum Einsatz, das HLW ist neu, damit es zum elliptischen Flügel passt.
Obwohl ich selbst eine kleine Stepcraft Fräse habe, habe ich bei Lars Heinemann angefragt, ob er mir die Teile für das gesamte Modell lasern kann. Für die Rippen wollte ich möchlichst gute Profiltreue sicherstellen und die Schnitte vom Lars zählen zu den saubersten, die ich bislang gesehen habe.
Nachdem Lars mir ein sehr faires Angebot unterbreitet hat, habe ich bestellt und kurze Zeit später sauberst geschnittene Teile in genau der gewünschten Materialqualität bekommen. Manche Teile wie z.B. die Endleiste wollte ich lieber aus etwas festerem Balsa haben.
Der Bau hat aufgrund der super Passungen große Freude gemacht. Trotzdem das Beplanken der D-Box entfiel, kommen aber schon einige Stunden zusammen, nicht zuletzt, weil die Rippen sehr filigran sind und sehr sorgfältig gearbeitet werden muss. Ballastbox und Aufnahme des Klappenservos hatte ich zudem am CAD nicht ganz zuende geplant, die Zeit dort gesparte investiert man dann beim Bau gefühlt dreifach.
Etwas geschockt war ich dann beim Blick auf die Waage. 470g bei so wenig Flächeninhalt verhieß nichts Gutes. Der recht schwere Rohrholm und die normale Folie fordern Ihren Tribut, ebenso wie die 0,8mm Stahldrähte zum Leitwerk.
Gestern war dann einigermaßen brauchbares Wetter für den Erstflug. Das Modell war insgesamt noch keine halbe Stunde in der Luft, von daher ist es viel zu früh für ein Urteil. Darum hier nur erste Eindrücke:
Das Modell beschleunigt am Seil recht rasant, die erste Phase sieht gut aus. Die zweite Phase nicht. Der Haken kann aber auch noch etwas weiter nach hinten. Trotzdem deutet sich hier an, dass die Starthöhen evtl. nicht zu den Besten zählen werden. Wir hatten mittleren Wind, das Gleiten gegen den Wind sah erstmal nicht schlecht aus. Auch gute Luft wird trotz der hohen Flächenbelastung gut umgesetzt, für richtige Thermik hat´s nicht mehr gereicht.
Der Spaßfaktor ist groß, das Modell fühlt sich dynamisch an. Das Modell ist immer noch nicht ganz fertig. Heute z.B. habe ich noch den Pylon foliert. Und das Schlimmste: Mir fällt noch kein guter Namenszusatz ein. Soll wieder RESkant ___ heißen.
Jetzt aber erstmal ein paar Bilder. Aufgrund des Wetters gestern nur in recht bescheidener Qualität. Ein Bild zeigt das schlanke Modell im Vergleich zum Wiki, der ja eigentlich nicht als "Pummelchen" bekannt ist.
Gruß, Ralf