SB-14 (chocofly.com): Bau- und Flugerfahrungen?

8. Einkleben des Servorahmens

Der Servorahmen wird trocken in den Servoschacht gelegt, Schubstange und Servo werden montiert.
Durch die richtige Längenwahl der Schubstange und das festgeklebte Scharnier ist die Lage des Servorahmens hoffentlich eindeutig in der Mitte der Servoaussparung festgelegt. Das Servo wird mit den Montagekeilen und den Schrauben normal fest angezogen. Natürlich dürfen die Schraubenenden nicht über den Servorahmen hinausstehen. Die Ruderklappe wird in Neutralstellung fixiert.
An den 4 äußeren Ecken und an den Seiten, an denen das Servo nicht direkt am Servorahmen liegt, wird mit wenig dünnflüssigem 24 - Stunden Epoxydharz der Servorahmen festgeklebt. Das Harz wird mit einem dünnen Stahldraht tröpfchenweise an die entsprechenden Stellen gebracht. Durch die mäßig verwendeten Harzmengen und die gezielte Auswahl der Klebestellen läuft das Harz nicht unter das Servo, eine Abtrennung durch eine dünne Haushaltsfolie ist so nicht notwendig.
Weil der Servorahmen trocken in den Servoschacht eingelegt wird, bleibt die Oberschale frei von unnötigen Klebstoffspuren, die sich beim Einlegen eines nassen Servorahmens ergeben würden.
Mit ca. 100 - 200 g wird das Servo beschwert und 24 Stunden bei normaler Zimmertemperatur in Ruhe gelassen. Das Gewicht darf natürlich nicht die Oberschale eindrücken.

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Nach dem Aushärten des Epoxydharzes und dem Ausbauen des Servos sieht man,wie sauber der Servorahmen eingeharzt wurde. Kein Harz ist unter das Servo gelangt. Auf der glänzenden Tragflächenoberseite sieht man keinerlei Abdrücke des Servorahmens.

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Ohne eingebautes Servo werden die Stellen des Servorahmens nachgeklebt, bei denen beim ersten Klebevorgang kein Harz hingedrungen ist. Nach ca. 6 - 10 Stunden, wenn das Harz nicht mehr wegläuft und noch nicht ausgehärtet ist, wird der Servorahmen durch Einbau des Servos wieder unter Einbauspannung gesetzt. So gibt es nach wie vor keine Abdrücke des Servorahmens auf der Oberschale nach dem Aushärten des zweiten Harzganges.
 
Ausbauen des Servos

Ausbauen des Servos

Zum Ausbau der Servos werden die 2 Blechschrauben und die Befestigungskeile entfernet.
Das Servo wird mit einer dünnen Schraubenzieherklinge zwischen Servohebel und Servogehäuse seitlich weggehebel. Der Servohebel mit der Schubstange
verbleibt in seiner Lagerung.
Jetzt läßt sich auch prüfen, wie leichtgängig und wo die Anlenkung eventuell klemmt.
 
Ausbau der Schubstange

Ausbau der Schubstange

Das Servo ist bereits ausgebaut.
Mit Federstahlstangen mit 1-1,4 mm Durchmesser wird der Scharnierbolzen beim Ruderscharnier mit Hilfe eines Hammers aus dem Scharnier getrieben. Dies geht um so einfacher, je größer die Aussparung der Dichtlippe ist.
Ein etwas gebogener oder im Durchmesser kleinerer Durchschlag kann hilfreich sein.
Die Schubstange mit Servohebel kann nun aus der Fläche entnommen werden.

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Schubstange vom Servohebel lösen

Schubstange vom Servohebel lösen

Das Servo und die Schubstange sind ausgebaut. Mit einem 0,8 mm Federstahldurchschlag kann auf einer gelochten Unterlage mit einem Hammer ganz einfach der Bolzen aus dem Servohebel getrieben werden.
Für den letzten mm kann eine Flachzange hilfreich sein.
 
Kleinere Bolzen als Einbauhilfe

Kleinere Bolzen als Einbauhilfe

Beim Einbau einer IDS -Anlenkung müssen die Teile oft ein- und ausgebaut werden, bis die richtige Position und die richtigen Längen der Anlenkungsteile gefunden sind.
Um dies zu erleichtern, ist es hilfreich statt des 1 mm Bolzen beim Servohebel einen 0,8 mm Bolzen und beim Ruderhebel statt des 1,5 mm Bolzens einen 1,2 mm Bolzen zu verwenden.
Die Bolzen können L-förmig gebogen sein, dann geht das Ausbauen noch einfacher.
Vor der Verklebung wird natürlich mit den 1 und 1,5 mm Bolzen die Anlenkung kontrolliert.

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Häufig gemachter Fehler bei IDS- Anlenkungen

Häufig gemachter Fehler bei IDS- Anlenkungen

Bei der SB 14 benötigt man für die Anlenkung der mittleren Klappen bei 100 % möglichem Servoweg ein Hebelverhältnis von Ruderhebel zu Servohebel von ca. 1,4 bis 1,6
Der kleinste Servohebel beim Servorahmen.de Set hat 5 mm Hebelarm, daher sollte der Hebelarm beim Ruder ca. 7 mm betragen.
Dies gelingt nur, wenn der Aufnahmekeil für das Ruderscharnier möglichst nahe an der Ruderoberschale befestigt wird.

Nächstes Bild:
Schlecht. Zwischen CFK Oberschale des Ruders und Aufnahmekeil ist eine 2 mm dicke Füllschicht ( hier aufgeschäumtes hartes Harz, kann auch bei anderen Modellen Stützstoff sein).
So beträgt der wirksame Hebelarm beim Ruder 5 mm
Hier:
Ruderhebel: Servohebel = 5 mm : 5 mm = 1

Bei dieser Anlenkung kann man nur deutlich weniger als 100% Servoweg nutzen, das Getriebespiel macht sich beim Ruder übersetzt mehr bemerkbar, die Kraft in der Schubstange, auf das Gewebescharnier, die Scharnieraufnahmen und die Servoaufnahme sind groß.
Diese Anlenkung ist für das Servo eine Tortur, die mechanische Belastung und der Servostrom sind hoch und erhöhen das Ausfallrisiko des Servos oder der Stromversorgung.
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Bilder unten:
Gut. Jetzt ist der Aufnahmekeil so nahe wie möglich an der Ruderoberschale. Das ist entscheidend für eine spielfreiere und servoschonende Anlenkung.
Um dies zu erreichen, muss die harte aufgeschäumte 2 mm dicke, weiße Harzschicht mit einem kleinen Fräser vorsichtig weggefräst werden, bis nur noch die hauchdünne, schwarze CFK- Oberschale vorhanden ist.

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Jetzt ist der wirksame Hebelarm 2 mm größer, weil die 2 mm Dicke weiße Schicht weggefräst wurde, also 7 mm
Hier:
Ruderhebel : Servohebel = 7 mm : 5 mm = 1,4

Bei dieser Anlenkung kann man 100% Servoweg nutzen, das Getriebespiel macht sich beim Ruder weniger übersetzt geringer bemerkbar, die Kraft in der Schubstange, auf das Gewebescharnier, die Scharnieraufnahmen und die Servoaufnahme sind um den Faktor 1,4 geringer.
Dies ist eine deutlich bessere Anlenkung als beim ersten Bild. Auch die Ausschläge werden nun größer als bei der oberen Ausführung, weil das Servo nicht überfordert wird.

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Bei dieser Anlenkung kann man 100% Servoweg nutzen, das Getriebespiel macht sich beim Ruder weniger übersetzt geringer bemerkbar, die Kraft in der Schubstange, auf das Gewebescharnier, die Scharnieraufnahmen und die Servoaufnahme sind um den Faktor 1,4 geringer.
Dies ist eine deutlich bessere Anlenkung als beim ersten Bild. Auch die Ausschläge werden nun größer als bei der oberen Ausführung, weil das Servo nicht überfordert wird.

Hallo Gerhard! Sehr gut ausgeführt und dokumentiert! Es wäre allgemein wünschenswert, die Anlenkungen würden bei fast allen Herstellern im Gesamtkonzept einen höheren Stellenwert einnehmen und bereits im Bausatz zwingend optimiert.
 

Markus-M

User
Pilot

Pilot

Hallo zusammen

Ich habe meiner in der Zwischenzeit einen Pilot gegönnt.
Ist fast ein bisschen zu groß, aber besser als keiner :-)

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Grüße
Markus
 
Pilot

Pilot

Moin Markus.

Also, wenn man bedenkt das bei fast allen Seglern dieser Welt die Seitenruderpedale sehr weit vorn im Rumpf eingebaut sind, hat dein Pilot da noch Platz. Seine Knie sind ja noch deutlich vom Instrumentenpilz entfernt. Oder er ist von der eher kleineren Sorte Menschennachbildung ;).
Nimm einfach mal 'nen 1,80iger Menschen und rechne ihn auf den Modellmaßstab herunter. Du wirst sehen er ist auf keinen Fall zu groß.

Gruß, Jürgen,

(der seine lange Figur in nur wenigen Seglern so richtig bequem unterbringen kann)
 

Markus-M

User
Hallo zusammen,

Woher die Folierung ist kann ich leider nicht sagen da ich das Modell gebraucht gekauft habe.
Sollte aber für Andy‘s Folienwelt oder so kein Problem sein.
Kann bei Bedarf gerne Detail Bilder machen...

Der Pilot sitzt halt so genau in der Schale die bei Flieger dabei war.
Ich könnte die Schale noch weiter ausschneiden damit sie noch weiter nach vorne kann.
Momentan lass ich das so, muss ich nichts ändern :-)

Grüße
Markus
 
Butterflyeinstellung

Butterflyeinstellung

Bremsklappe innen gemessen 50 mm
Wölblappe innen von Neutralstellung nach oben gemessen 19 mm
Querruder ein paar mm nach oben
 
Danke Frank, für den Link.

Markus-M war so nett, mir Decales nach seiner SB 14 anzufertigen.
Hab sie schon aufgebracht. Sieht super aus.
Bei Tageslicht mach ich mal Bilder davon.
 
Magnethalterung der Höhenruderschubstange

Magnethalterung der Höhenruderschubstange

Bei demontiertem Höhenruder kann sich die Höhenruderschubstange bei Programmierarbeiten unterhalb der Höhenruderauflage verklemmen (grüner Pfeil). Falls man dies nicht merkt, kann das Höhenruderservo abrauchen.

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An der Innenseite der Dämpfungsflosse des Seitenleitwerks wird ein Neodymmagnet mit Epoxydharz festgeklebt (roter Pfeil). Er fixiert die Schubstange, wenn das Höhenruder demontiert ist. Bei Programmierarbeiten ohne montiertes Hohenruder kann die Schubstange nun nicht mehr unter der Hohenruderauflage anlaufen, da das haftende Federstahlende der Schubstange durch den Magnet geführt wird.

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Die Magnethalterung erleichter auch etwas die Montage des Höhenleitwerks, da sich die Schubstange beim Einfädeln des Schubstangenendes in das Ruderhorn an der richtigen Stelle befindet.
 

Markus-M

User
Anlenkung Höhenruder

Anlenkung Höhenruder

Ich habe an meinem Gestänge einen Gabelkopf verbaut und mich nervt jedes mal das ein und aushängen.
Wie habt ihr das so gelöst?

Auf den Bildern von Gerhard hab ich gesehen das hier nur ein Winkel gebogen ist.
Hat das Gestänge dann eine Führung in der Flosse? Bei mir ist es lose und baumelt hin und her.

Hab jemand noch andere Lösungen.

Grüße
Markus
 
Einfach, gut und alltagstauglich

Einfach, gut und alltagstauglich

Hallo Markus

Die Schubstange hat keine Führung.
Beim Servohebel ist die Schubstange L-förmig gebogen und gesichert.

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Höhenruderservo mit Schubstange und Sicherung.

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Beim Ruderhorn ist sie L-förmig gebogen. Sie kann hier leicht eingefädelt werden.
Aushängen und auflaufen kann die Schubstange bei diesem Ende nicht.
Bei montiertem Höhenleitwerk ist der Magnet nicht notwendig.

Das Montieren des Höhenleitwerks mit Gestängeanschluss dauert ca. 10 s.

Ruderhorn einfädeln, beide Schrauben eindrehen, Kontrolle, fertig. Als Werkzeug wird nur ein Schraubendreher für die beiden Schrauben benötigt.

Einfach, gut und alltagstauglich.
 

Markus-M

User
Das sieht gut aus, das werde ich wohl auch ändern.
Immer den Gabelkopf ein und aushängen ist auf dauer nicht so toll...

Danke für die Bilder!

grüße
Markus
 
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