Was lange währt...
Was lange währt...
... wird endlich gut.
Das haben wir gehofft, nachdem wir nach langer Wartezeit vor ein paar Tagen mit dem ersten V-Highlander zum Einfliegen gegangen sind.
Lange hat´s gedauert, bis die Formen für den V-Leitwerksrumpf nun endlich fertig gestellt worden konnten, aber Gut Dinge will Weile haben.
Ich denke, das reicht auch mal für´s erste mit derlei Aussprüchen.
Die Rumpfform ist im Leitwerksbereich dreiteilig, dieser Aufbau erforderte beim Formenbau mir viel Arbeit mit verschiedenen Trennebenen und einigem Gehirnschmalz, damt da hinterher alles klappt und man keine Probleme mit Hinterschnitten bekommt.
Detailbilder zum zweiteilg steckbaren Leitwerk und dem Rumpffbereich folgen noch.
Zurück zum Einfliegen. Der Highlander hat jetzt zwei Einsätze am Hang (unserem Kiesloch mit Abbruchkante) und zwei Stunden Windeneinsatz in der Ebene hinter sich.
Das reicht für ein paar gute und recht belastbare erste Eindrücke, weiteres wird die Praxis zeigen.
Am Kiesloch machte der V-Highlander gleich einen guten Eindruck. Er läuft sehr gut und beschleunigt ohne jede Verzögerung, wenn die Luft gut wird. Die Richtungstabilität ist auch mit dem V sehr gut und das heißt am oft sehr turbulenten Kiesloch schon einiges. Er ist sehr agil und leichtfüßig, wendet sauber und schnell. Bei allem und auch mit weiter zurück liegendem SP fällt eine sehr hohe Gutmütigkeit auf. Viel mehr kann man jetzt noch nicht sagen uns auch feinere Setup-Einstellungen sind an dem Hang nur sehr schwer möglich. Ebenso lassen sich bei den sehr schnell wechselnden und indifferenten Bedingungen nur schwer Vergleiche zu anderen Modelln anstellen. Die Praxis wird weiteres zeigen.
Gestern sind Benni Rodax, Stefan Siemens und ich dann für 2 Stunden an die Winde gegangen. Das Wetter war sehr schön, wenig Wind und schwache bis mäßige Blauthermik. Ein geübter Pilot konnte recht meist ganz gut oben bleiben, aber es hat auch nie richtig "gesaugt" und war nie ein Selbstläufer.
Die Windenstarts waren nach ein paar Versuchen einfach und stabil. Aufgrund einer recht schlappen alten Winde mit ungewässertem 1,4er Seil und sehr wenig Crosswind ohne Ausbrechen kann man zum Starten noch nicht viel sagen, außer das er gut und einfach am Seil hängt und sich an selbigem sehr agil und gut dirigieren lässt, gerade auch mit dem SR.
Sehr positive überrascht hat uns dann trotz der da bekannt guten Leistungen der Kreuzversion doch die Thermikfliegerei. Der V-Highlander hat eine wirklich erstaunlich geringe Sinkgeschwindigkeit und "klebt" wirklich gut. Das sehr schnelle Profil leistet mit entsprechenden Klappenausschlägen auch viel Auftrieb ohne zu große Widerstände.
Wirklich toll ist das handling. Der Flieger ist super einfach zu steuern. Alle Ruder sprechen sanft aber direkt an. Gerade auch das Seitenruder wirkt sehr gut, verzögerungsfrei und direkt. So kann man auch bei kleiner Fahrt sehr agil fliegen, Kurvenrichtungen wechseln etc. Dazu tragen auch die kleinen Massenträgheiten, gerade auch mit dem leichten Leitwerk bei.
Für sauberes Kreisen reicht ein wenig Seitenruder in den Kreis, wenig Arbeit am HR und hin und wieder etwas Abstützung mit dem QR, sehr harmonisch und entspannt. So ein Verhalten kenne ich sonst nur von wirklich guten F3J-Modellen oder einigen sehr gut abgestimmten F3B-Modellen. Um Mißverständnissen vorzubeugen, mit einem guten J-Modell kommen wir in der Thermik nicht mit, das ist klar, wie auch. Aber für ein F- oder B-Modell und ohne jetzt schon groß erarbeitetes Setup ist das sehr vielversprechend.
Aus ein paar kleinern Sturzflügen und hin und her Wenden lassen sich noch keine größeren Aussagen in Richtung Speedflug treffen. Zu Bremsen scheint er eindeutig nicht und ich habe keine großen Zeifel, dass er da gut gehen wird. Das kennen wir schon von der Kreuz-Version. Mit dem V sind wird vermutlich noch etwas widerstandsärmer unterwegs.
Achja, der beschriebene Highlander wiegt mit sehr festem Kevlarrumpf und einem noch nicht ganz optimal leichten Leitwerk (die nächsten sind 15g leichter) 1920g, das sind gut 35g/dm² Flächenbelastung.
Soviel mal zu den ersten Flügen. Stefan hat schon ein paar schöne Flugbilder geschossen, die er bestimmt noch hier einstellt.
Bis dahin mal ein Bild des fertigen Modells.
Detailbilder zum Leitwerks kommen noch. Am ersten Rumpf ist da noch nicht alles ganz perfekt und ich dokumentiere das dann mal am zweiten.
Soweit,
Gruß Arne