Hallo dvcam99,
in dem Buch von Helmut Bruß, was Bernd bereits erwähnt hat, findet sich auf Seite 86 zum HF-Teil der SSM Contest Sender der Hinweis: "Beim Oszillator schwingt der Quarz auf der dritten Oberschwingung in Serienresonanz".
Ich beschäftige mich auch mit alten Fernsteuerungen, die ich mal eingehend untersucht habe (eine recht abgewetzte uralte Multiplex Combi 90 und eine noch nicht ganz so alte Robbe Skysport 4, sowie diverse Empfänger, alles FM aber ohne PCM).
Bei diesen beiden Sendern wird dieselbe Technik eingesetzt (Oszillator läuft auf der dritten Harmonischen des Quarzes, sofern man die Grundwelle als "erste" Harmonische bezeichnet). Auf den Sendequarzen ist der Aufdruck aber die Nennfrequenz des Senders, also die dritte. Harm. des Quarzes. Und mit dieser Nennfrequenz bzw. Kanalangabe werden die Quarze auch verkauft.
Auf Deinem Foto von heute 12:50 sehe ich ein Bild vom Sender, wo ein Tastkopf reinragt. Du scheinst also ein Oszilloskop zu haben. Sofern das Oszilloskop einen Zähler mit mindestens 3 Stellen hinter dem Komma hat, und eine Bandbreite von mindestens 30 MHz, müsste sich die Frequenz des Senders auch durch ein Stück Kabel am Tastkopf parallel zur Sendeantenne genau genug feststellen lassen.
Dein Sender scheint ja noch recht gut bei Kräften zu sein, wie man auf Deinem Bild vom R&S Spektrum-Analyzer sehen kann. 30,6 dB entsprechen recht genau 1 Watt Leistung, das sieht sehr gut aus ! Sofern Du den Senderquarz tauschst, empfiehlt sich danach eine Wiederholung der Messung (selbe Messanordnung vorausgesetzt), um sicherzuzstellen, dass der Sender mit dem neuen Quarz dieselbe Leistung hat. Der Grund: die alten Quarze haben im Vergleich zu neuen Quarzen gelegentlich noch eine höhere sog. Lastkapazität, an der sie betrieben werden müssen (so z.B. meine alten MPX Quarze) was dazu führt, dass der Oszillator mit dem neuen Quarz nicht mehr optimal abgestimmt ist (Mittenfrequenz geringfügig daneben, weniger Leistung, höhere Störpegel). Ich kenne den CL Wert der Simprop Quarze leider nicht. Kann da jemand hier im Forum aushelfen ? Es sind typischerweise ca 32 oder ca 18 pF. Mit dem Spulentrimmer L1 kann man da wahrscheinlich etwas Abhilfe schaffen. Aber wenn daran gedreht wird, um Sendefrequenz und Leistung auf den neuen Quarz zu optimieren, sollte sich der Kollege mit dem Analyzer auch mal den Bereich zwischen 13 MHz und 1 GHz ansehen, um sicherzustellen, dass die Störpegel (Subharmonische und Harmonische der Sendefrequenz) im Vergleich zum alten Quarz und der alten Einstellung nicht plötzlich in die Höhe schiessen.
Solche HF Endstufen benutzen aber keine 50 Ohm Technik, daher ist die Messung der Sendeleistung nicht ganz trivial, deshalb mal rein interessehalber meine Frage:
Wie wurde die Messung mit dem Spektrum-Analyser durchgeführt ? Z.B:
Wurde die Antenne des Senders abmontiert und stattdessen den Antennenausgang des Senders direkt mit dem Analyzer verbunden ?
Oder wurde eine Breitband-Empfangs-Antenne in der Nähe des Senders benutzt, die den Analyser speiste (Messung durch die Luft) ?
VG
Andreas